Waldemar_Bonsels_Stiftung

 

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München, 16. September 2014

 Pressemitteilung de Waldemar Bonsels Stiftung

Sanierung der denkmalgeschützten Fassade der Villa
von Waldemar Bonsels in Ambach (Seeuferstr. 25) abgeschlossen

 Die 1885/86 im Auftrag des ungarischen Malers Gyula Benzúr von seinem Bruder Béla  Benczúr erbaute Villa am Ostseeufer des Starnberger Sees, im Jahr 1919 von dem Autor Waldemar Bonsels gekauft, wurde im Auftrag der Waldemar-Bonsels-Stiftung im Sommer 2014 aufwendig renoviert. Die vom Architekten Thomas M. Kortyka (Dietramszell) geleitete und von den Restauratorinnen Beata Smigla-Nowak (Feldafing) und Melissa Elena De Pellegrin (Neufahrn/Egling) fachlich begleitete Sanierungsmaßnahme, die bei einer Veranstaltung am 2. Oktober 2014 der Fachöffentlichkeit und eingeladenen Gästen vorgestellt wird, ist nun erfolgreich abgeschlossen. Die Maler- und Anstricharbeiten übernahm die Firma Pixner aus Münsing, da Stefan Pixner langjährige Erfahrungen in der Verwendung von Kalkputzen und -farben hat.

Die aufwendige Rekonstruktion der Fassade des Hauses sowie des an der Fassade angebrachten Wappens der Familie Benczúr erwies sich aufgrund festgestellter Feuchte- und Schadstellen als dringend notwendig. Dank zahlreicher Fotografien, Schriften und anderer Dokumente aus der Erbauungszeit, die Gábor Benczúr-Ürmössy, der Urenkel des ersten Villenbesitzers, aus seinem persönlichen Archiv zur Verfügung gestellt hat, konnte zudem die Originalfarbgebung des Hauses wieder hergestellt werden. Somit präsentiert sich die Villa, die der Autor des weltbekannten Kinderbuchklassikers Die Biene Maja und ihre Abenteuer zu seinem Hauptsitz wählte und die in der bayerischen Denkmalliste eingetragen ist, in neuem Glanz.

Bereits 2010 ließ die Waldemar-Bonsels-Stiftung, der das Haus seit 1978 gehört, das bunt-folkloristische Holztor an der Zufahrt zum Anwesen unter der Leitung des Architekten Helmut Rampelmann renovieren. „Das Ungarische Tor“ oder „Székeler Tor“ wurde 1894 ebenfalls von Béla Benczúr entworfen und gebaut. Im Zuge der jetzt erfolgten Sanierungsarbeiten an der Hausfassade wurde auch das Tor von der Restauratorin Beata Smigla-Nowak einer Pflege unterzogen und farblich aufgefrischt.

Da das Haus derzeit privat vermietet ist, ist der von der Waldemar-Bonsels-Stiftung eingerichtete Gedächtnisraum für den Schriftsteller mit dem Originalschreibtisch Bonsels’ und seiner Bibliothek nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Herbst 2014 ist die Aufstellung einer Schautafel vor dem Ambacher Anwesen Bonsels´ geplant, die interessierten Touristen und Passanten zahlreiche Informationen zu der Villa, der Biografie ihres Besitzers sowie zu seinem literarischen Werk anbieten wird.

In großer Sorge um die Villa Max

16.9.2014

Isar-Loisachbote

In großer Sorge um die Villa Max

Münsing – Etwa 40 Teilnehmer kamen am Sonntag, um ihren Ärger und ihrer Besorgnis über den zunehmenden Verfall der Max Villa zum Ausdruck zu bringen. Eingeladen hatte Kreis- und Gemeinderat Prof. Matthias Richter-Turtur.

Verrottendes Denkmal: Die Villa Max verfällt immer mehr. Bald werden die Schäden irreparabel sein. © Hans Lippert
Verrottendes Denkmal: Die Villa Max verfällt immer mehr. Bald werden die Schäden irreparabel sein. © Hans Lippert

Über 40 Teilnehmer haben am Sonntag an einem Spaziergang zur Villa Max anlässlich in Ammerland teilgenommen. Eingeladen hatte Kreis- und Gemeinderat Prof. Matthias Richter-Turtur. Die Gegenveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals stand unter dem ironischen Motto: „Tag des verrotteten Denkmals“. Die Teilnehmer brachten damit ihren Ärger und ihrer Besorgnis über den zunehmenden Verfall der Max Villa zum Ausdruck, um die seit Jahren ein juristischer Streit über die Frage des Denkmalerhaltes entbrannt ist. Vor der Villa, in der der Maler Gabriel von Max bis 1915 lebte, wurde ein großes Transparent mit dem Motto der Aktion ausgerollt. In seiner Begrüßungsrede kritisierte Richter-Turtur sowohl die Besitzer des Hauses, die seit Jahren die notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen vernachlässigen, als auch das Landratsamt, das die Möglichkeiten des Denkmalschutzgesetzes nach seiner Ansicht nicht ausschöpfen würde. Die Vorsitzende des Ostuferschutzverbandes, Ursula Scrib, pflichtete ihm bei. Selbst für Laien sei ersichtlich, dass sich das 1871 erbaute und 1890 von Emanuel von Seidl erweiterte Haus an der Südlichen Seestraße in einem immer katastrophaleren Zustand befinde. Die gedrechselten Holzgeländer seien inzwischen alle heruntergebrochen, die Dachrinnen notdürftig mit grünen Pflastern geflickt und das weitgehend vermooste Dach habe offenbar schon bei der jüngsten amtlichen Innenbesichtigung undichte Stellen gezeigt.

Die Teilnehmer der Aktion brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass nun endlich mit den vom Denkmalschutz dringend empfohlenen Sanierungen begonnen wird – egal ob mit oder gegen das Einverständnis der Besitzer.

Der Initiator, Prof. Richter-Turtur, machte die Protestversammlung darauf aufmerksam, dass der bekannte Filmemacher Percy Adlon 1980 einen Film über die Max Villa im Originalzustand gedreht hat. Der Film ist derzeit in einer Adlon Retrospektive im Filmmuseum in München zu sehen. (red)