Stell dir vor, wir hätten was zu rauchen

Nachkrieg und Fünfzigerjahre in der BRD

mit Julia von Miller – Anatol Regnier – Frederic Hollay  

Donnerstag, 16.Mai, 20 Uhr in Münsing
Pizzeria Pinocchio, Einlass 18:30 Uhr

Aus Mauerresten wuchsen Blumen, die Welt war wieder offen, man durfte wieder träumen. Aber konnte man unbeschwert weitermachen, nach Leid, Vertreibung, Verbrechen?

 Das neue Programm des Münchner Erfolgstrios Julia von Miller, Anatol Regnier und Frederic Hollay verschweigt die Brüche nicht, aber balanciert sie aus mit tollen Liedern, geschliffenen Texten und schwungvollem Klavierspiel. 

Eine Zeitreise der besonderen Art! Sie werden inspiriert nach Hause gehen!

Eintritt 12 €, bitte kurze schriftliche Kartenbestellung an diese mail-Adresse:  ak-kultur-osv@web.de

Münsinger Ortsentwicklung „Ambach ist ein Fischerdorf“

Von Benjamin Engel, Münsing  27. Februar 2019, Wolfratshauser SZ

Bereits zum zweiten Mal lehnt der Gemeinderat die Pläne für einen Neubau im Garten der Bonsels-Villa ab. Das Landratsamt ist anderer Auffassung.

Die frühere Villa des Biene-Maja-Erfinders Waldemar Bonsels zählt zu den prägenden Gebäuden in Ambach. Die Pläne, im Garten des denkmalgeschützten Hauses ein Wohn- und Atelierhaus zu errichten, lehnt der Gemeinderat ab. Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate hat das Gremium einstimmig dagegen votiert. Damit positioniert sich der Gemeinderat gegen die Auffassung des Landratsamts und eines von der Kommunalverwaltung eingeschalteten Rechtsanwalts.

Erst 2014 hatte die Waldemar-Bonsels-Stiftung die einstige Villa des Schriftstellers aufwendig sanieren lassen. Jetzt wollen die Verantwortlichen den Anbau aus den Sechzigerjahren im Westen des Gebäudes abreißen. Dafür ist ein neues Wohn- und Atelierhaus im Garten geplant. Sowohl das Kreisbauamt als auch der Rechtsanwalt der Kommune halten die Pläne für zulässig. Ihrer Ansicht nach fügt sich das Projekt in die Umgebungsbebauung ein.

Genau das beurteilt der Gemeinderat jedoch gegensätzlich. Das Grundstück mit der Villa zählt für Ursula Scriba (Bürgerliste) zum Kernstück des kommunalen Rahmenplans für das Seeufer. Das denkmalgeschützte Haus sei einer der wichtigsten Bausteine im Ortsgefüge Ambachs, heißt es in einer Stellungnahme des Ostuferschutzverbandes (OSV), an dessen Spitze Scriba steht. Die wechselseitigen Blickbeziehungen zwischen Starnberger See und offener Landschaft müssten demnach erhalten bleiben. Das Grundstück dürfe keinesfalls bebaut werden. Sonst würde einer der bedeutsamsten Orte des Seeufers zerstört, heißt es aus dem OSV.

Ebenso umstritten ist die Erschließung für das Projekt. Der Grundstücksstreifen direkt an der Straße gehört weitestgehend einem Nachbarn. Lediglich eine Vereinbarung aus dem Jahr 1885 erlaubt den Zugang. Skeptisch zeigte sich Ernst Ramerth (Wählergruppe Holzhausen), ob damit die Erschließung dauerhaft gesichert sei. Zudem sei es wichtig, die Interessen des angrenzenden Fischereibetriebs zu schützen, sagt er. „Ambach ist ein Fischerdorf.“

Allerdings könnten die Pläne für ein Wohn- und Atelierhaus laut Bauamtsleiter Stephan Lanzinger am Immissionsschutz scheitern. Das Vorhaben könne die Stiftung nur realisieren, wenn die Immissionen des benachbarten landwirtschaftlichen Betriebs für eine Wohnbebauung zumutbar seien, schildert er. Genau das müsse die zuständige Behörde des Tölzer Landratsamts im weiteren Genehmigungsverfahren prüfen. Lanzinger beurteilt eher kritisch, einen Bebauungsplan für den Bereich zu erlassen. Dieser müsste positive Ziele definieren und würde für weitere Grundstücke gelte. Damit könnte dort womöglich Baurecht definiert werden, was gar nicht gewünscht sei.

Gegen das Projekt der Bonsels-Stiftung hat auch ein Nachbar einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Der hält das Vorhaben für nicht genehmigungsfähig. „Es sind so viele Unwägbarkeiten, dass ich empfehle, das abzulehnen“, sagt Gemeinderätin Scriba.

Kein Neubau an der Bonsels-Villa

von Tanja Lühr, Isar-Loisachbote vom 28.02.2019

Gemeinderat setzt sich über Verwaltung hinweg und lehnt Antrag ab

Münsing–Ambacher Landwirte,Nachbarn und Bürger sowieMitglieder des Ostuferschutzverbands (OSV) waren zur Gemeinderatssitzung am Dienstag gekommen. Sie alle gingen erleichtert nach Hause. Denn der Rat beschloss einstimmig, keinen Neubau im Garten der denkmalgeschützten Waldemar-Bonsels-Villa an der Seeuferstraße zuzulassen, wie von der Bonsels-Stiftung beantragt. „Bleibt zu hoffen, dass die Gemeinde auf ihrem Veto beharrt, auch wenn das Landratsamt anderer Ansicht ist“, sagte Dr. Gustav Neumeister, Vorstandsmitglied des OSV, nach der Entscheidung. Sowohl das Landratsamt als auch ein von der Gemeinde beauftragter Rechtsanwalt waren aufgrund eines Vorbescheidsantrags der Stiftung vom Oktober 2018 zu dem Schluss gekommen, dass sich das geplante Wohn-und Ateliergebäude im vorderen Grundstücksbereich – rund 7,50 mal 15 Meter groß mit Firstrichtung zum See – in die Umgebung einfügen würde. Es handle sich bei dem Gelände um bebaubaren Innenbereich. Die Verwaltung schlug deshalb vor, den Neubau und gleichzeitigen Abriss eines wenig geglückten Anbaus an die Bonsels-Villa im Westen zu genehmigen.

Doch die Gemeinderäte erhoben Einspruch. Selbst Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) stimmte gegen seine Verwaltung. Er nannte den Immissionsschutz als schwerwiegendes Argument gegen das Vorhaben. Direkt neben dem geplanten Haus lebt und arbeitet der Fischer Johann Strobl. Seine Räucherkammer befände sich in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung, womit Ärger vorprogrammiert wäre. Ernst Ramerth (Wählergruppe Holzhausen), Ursula Scriba (Bürgerliste und OSV-Vorsitzende) sowie Heinz Schreiner (SPD) sprachen sich ausdrücklich für den Schutz des heimischen Betriebs aus. Ramerth: „Es gibt nur noch wenige Fischer am See, die müssen wir unterstützen.“ Scriba erinnerte zudem daran, dass der Bereich mit der Mutter-Gottes-Kapelle, dem Ungarn-Tor und der Bonsels- Villa das „Kernstück“ des Ambacher Rahmenplans seien, der keine Bauten zulasse, die die Blickbeziehungen zwischen Landschaft und See zerstörten. Der Ersatzbau müsste von der Größe her zumindest dem Anbau entsprechen, forderte Scriba. Der Anbau sei aber viel kleiner. Die OSV-Vorsitzende bezweifelt zudem genau wie Hans Strobls Anwalt, dass es sich bei dem Baugrundstück um Innenbereich handelt. Sie hält es für Außenbereich. Ihren Antrag, die Gemeinde solle einen Bebauungsplan zur Sicherung der Ziele des Rahmenplans aufstellen, zog Scriba vorerst zurück.

Wegen zu vager Angaben abgelehnt wurde vom Rat ein weiterer Antrag der Waldemar- Bonsels-Stiftung auf Errichtung einer Gedenkstätte im Garten. Umweltreferentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing) appellierte an die Stiftung, die vor einigen Jahren von ihr aufwendig sanierte Villa mit kleinem Museum entgegen kursierender Gerüchte zu behalten. Bonsels, Autor der „Biene Maja“, habe den Menschen die Augen für die Artenvielfalt geöffnet – ein Thema, das aktueller denn je sei.



Rettet die Biene Maja

Kein Neubau an der Bonsels-Villa“

Erleichtert haben wir am vergangenen Dienstag festgestellt, dass der Gemeinderat sich einstimmig gegen eine weitere Bebauung im Garten der Bonsels-Villa in Ambach wehrt. Respekt für den Willen, sich gegen die Auffassung des Landratsamts zu stellen. Wie zu hören war, geht es einerseits um den Schutz der einheimischen Bauern und Fischer in ihrer Heimat, andererseits auch um den Kern von Ambach als Teil der Kulturlandschaft Starnberger See. Die Gemeinde hat bei ihrem Widerstand noch weitere, gute Argumente: Das Gelände zwischen dem „Seitz“ und dem Brosi-Hof kann durchaus als „Außenbereich“ betrachtet werden. Die Muttergottes-Kapelle ist keine Wohnbebauung. Und weshalb keine „zweite Reihe“ entsteht, wenn ein neues Haus zwischen die Bonsels-Villa und die Seeuferstraße gesetzt wird, versteht niemand  recht.

Ein Argument gegen eine Neubebauung wurde unseres Erachtens noch nicht ausreichend betrachtet: Der angebotene Abriss einer Doppelgarage mit darüberliegendem Atelier im Westen der Bonsels-Villa steht unseres Erachtens in keinem Verhältnis zur Größe des geplanten Ersatzbaus. Zu hoffen bleibt, dass das Landratsamt die einstimmige Ablehnung des Rats nicht ersetzt und die Gemeinde damit zwingt, aus dem Rahmenplan heraus einen Bebauungsplan zu entwickeln. Solch ein neuer Bebauungsplan hätte die Umsetzung der Ziele bezüglich Städtebau und Landschaftsschutz im Auge, wie sie die Gemeinde gottlob im Rahmenplan schon formuliert hat, kann also nicht als „Verhinderungsplanung“ gewertet werden.

Wenn dann die Bonsels-Stiftung klagt, müssen Gemeinde und Landratsamt zusammenstehen, um den zerstörerischen Eingriff in das Ortsbild abzuwehren. Der Einsatz dürfte sich aber lohnen, wenn man es mit der Erhaltung Ambachs ernst meint. Jedenfalls sollte erst einmal geklärt werden, ob die Zufahrt wirklich rechtlich gesichert wäre und ob ein Neubau direkt neben einem Bauernhof mit Rinderstall, Fischereibetrieb und Räucherkammer überhaupt einen Sinn hat, weil es nur Probleme gibt. Ich erinnere an den Miesbacher Kuh-Glocken-Streit. Lassen Sie uns nicht nur auf Landesebene die Bienen retten, sondern auch in unserer nächsten Umgebung „unsere Biene Maja“.

Leserbrief von Petra Schulze Ambach, 28.02.2019

Gemeinderat lehnt Neubau am Seeufer ab

Von Benjamin Engel, Münsing , 12. Februar 2019

In der Ambacher Seeleitn hat ein Bauherr aus Sicht der Verwaltung zu groß geplant. In der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat es abgelehnt, die Baugenehmigung für ein neues Einfamilienhaus am Starnberger Seeufer zu erteilen. Laut Bauamtsleiter Stephan Lanzinger war zwischen dem Haupthaus und dem Ateliergebäude ein Gewächshaus vorgesehen. Der geplante Wintergarten und die Terrassen hätten das Grundstück weiter versiegelt. Die überbauten Flächen hätten die Häuser in der Umgebung deutlich übertroffen.

In ihrer Einschätzung stützt sich die Verwaltung auf die Stellungnahme eines eigens beauftragten Rechtsanwalts. Allerdings habe der Tölzer Kreisbaumeister im Gegensatz dazu signalisiert, dass sich das Vorhaben in die Umgebungsbebauung einfüge.

Der Eindruck, eine Wand vor sich zu haben, drängte sich Umweltreferentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing) auf. „Die Sichtachse zum See ist total verbaut“, sagte sie. Sollte der Bau verwirklicht werden, sehe sie alte Bäume wie eine Linde, die Buche und die Eiche auf dem Grundstück gefährdet. Außerdem zähle das Areal zum Landschaftsschutzgebiet „Ostufer Starnberger See“. Eine geplante Tiefgarage mit acht Stellplätzen passe aus ihrer Sicht nicht dorthin, sagte Mair.

Für den Neubau zu stimmen, konnte sich dagegen Helge Strauß (CSU) vorstellen. Die Planungen wirkten leichter als die „hingemurkste Burg“, die jetzt dort stehe. Auch mit einer Tiefgarage könne er sich anfreunden, sagte er.

Überdimensioniert: Vorhaben am Seeufer fällt durch

Tanja Lühr, Isar Loisachbote vom 07.02. 2019

Münsing – Obwohl der Kreisbaumeister zugestimmt hätte, lehnte der Münsinger Gemeinderat am Dienstag einen Bauantrag an der direkt am Starnberger See gelegenen Seeleitn in Ambach ab. Dort wollen Bauwerber ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung und Tiefgarage für acht Autos errichten. Aus einem großen bestehenden Gebäude sollen dabei zwei entstehen. In ihrer Mitte ist noch in Gewächshaus geplant. Nach Ansicht eines von der Gemeinde hinzugezogenen Rechtsanwalts ist das Vorhaben in dem sensiblen Uferbereich überdimensioniert. „Die Bebauung in der Umgebung wird deutlich übertroffen“, sagte Bauamtsleiter Stephan Lanzinger. Umweltrefenrentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing) wies zudem darauf hin, dass einige alte Laubbäume durch den Neubau akut gefährdet wären. Eine Tiefgarage für acht Fahrzeuge passt ihrer Meinung nach nicht ins Landschaftsschutzgebiet. Ursula Scriba (Bürgerliste) kritisierte, dass die zwei Kopplungsgebäude den hinteren Nachbarn die Sicht auf den See versperrten. Helge Strauß (CSU) dagegen sagte, er könnte sich mit dem Vorhaben anfreunden. Die zwei Baukörper wirkten leichter und durchlässiger als der bestehende. Eine Tiefgarage sei besser als offene Stellplätze. Strauß und Tobias Eckart (Freie Wähler) stimmten als einzige für den Antrag. tal