Schützenhilfe vom Schutzverband

BÜRGERVERSAMMLUNG – Ambach ist beherrschendes Thema – Telekom-Antrag zurückgestellt

VON TANJA LÜHR, Isar Loisachbote 19. September 2019

Münsing – Mobilfunk, Verkehr, Kunstrasen und die Zukunft Ambachs: Um diese Themen ging es in der Bürgerversammlung am Dienstagabend im Gemeindesaal. Rund 120 Besucher waren gekommen, deutlich mehr als in den Vorjahren. Zwei Beamte der Wolfratshauser Polizei und Landrat Josef Niedermaier waren als Gäste da.

Ambach

Vorweg hatte Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) erklärt, er könne und werde einen schriftlich eingegangen Fragenkatalog mit über 20 Punkten zum geplanten Seniorenwohnstift in Ambach nicht in der ordentlichen Bürgerversammlung behandeln. Er versprach den Antragstellern, in den kommenden Tagen schriftlich zu antworten. Auf Grundstücks- und Vertragsdetails, zu denen teilweise Auskunft verlangt wurde, werde er aus Gründen der Geheimhaltungspflicht nicht eingehen.

Dennoch ging es in der Diskussion fast eine Stunde lang um Ambach. Die Eigentümer der Hanggrundstücke östlich des Simetsbergwegs fordern wie berichtet, dass diese in den künftigen Bebauungsplan für das Seniorenwohnstift des Kuratoriums Wohnen im Alter (KWA) einbezogen werden. Doris Maier sagte, es würden im Außenbereich eine große Wohnanlage sowie zwei Villen für die Familie Wiedemann entstehen, während für den Bedarf anderer einheimischer Familien jede Möglichkeit ausgeschlossen sei. „Wir warten seit 30 Jahren auf Baulandausweisung“, klagte sie. Josef Bierbichler ergänzte: „Die Bauern haben nie spekuliert. Aber ihre Erben wären in der jetzigen Situation gezwungen, den Grund zu verkaufen.“ Lieber sollte doch für Einheimische Baurecht geschaffen werden. „Sie wischen das einfach weg“, warf er dem Bürgermeister vor.

Überraschend sprang Dr. Gustav Neumeister, Vorstandsmitglied des Ostuferschutzverbands (OSV), den Eigentümern zur Seite. Der OSV hatte zuvor immer davor gewarnt, dass mit dem Bau der Seniorenanlage rund um das ehemalige Wiedemann-Sanatorium ein großes Wohngebiet entstehen könnte. Nun will auch Neumeister „einen umfassenden Bebauungsplan, der die Interessen aller berücksichtigt“. Der Gemeinderat könne dem Gebiet „ein Gesicht geben“, mit genügend Grün zwischen den Häusern, meinte er.

Bürgermeister Grasl betonte, es sei nicht so, dass die Anliegen der Ambacher von der Gemeinde nicht registriert würden. Ob die Wiesen am Hang in Bauland umgewandelt werden könnten, entscheide der Gemeinderat. Dazu müsse er den Flächennutzungsplan ändern. Ausschließen will Grasl das nicht.

Kunstrasen

Das letzte Wort in der Debatte um einen Kunstrasenplatz für den Sportverein Münsing (SVM) ist noch nicht gesprochen. Doch es gibt offenbar viele Gegner des Vorhabens, wie am Applaus abzulesen war, den Nikolaus Mair, Grünen-Kreisrat und Mitglied des Grünen-Ortsverbands, für seine kritischen Äußerungen erhielt. Mair sagte, es sei unverständlich, dass die Gemeinde das Thema Mikroplastik in der heutigen Zeit so fahrlässig angehe. Ein Echtrasenplatz sei zwar auch kein Biotop, aber dort werde immerhin Sauerstoff für 120 Personen erzeugt.

Wowo Habdank vom SVM erklärte, man plane, Granulat aus Kork zu verbauen und kein Plastik. Platzwart Josef Leis sagte, die Rasenfläche sei für die vielen Mannschaften, die darauf spielten, einfach nicht ausgelegt. Eine Sanierung würde „nichts bringen“ und eine einjährige Platzsperre bedeuten. Kunstrasen sei die einzige Alternative.

Mobilfunk

In Sachen Mobilfunk machte Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) den Kritikern keine allzu große Hoffnung. Habdank hatte die neue 5G-Technik zuvor als „groß angelegten Menschenversuch“ bezeichnet. Es sei die Pflicht der Gemeinde, sich dagegen zu wehren. Laut Telekom ist in Holzhausen allerdings ein 4G-Funkmast geplant. Niedermaier sagte, es sei eine demokratische Entscheidung des Bundestags gewesen, die weißen Flecken der Mobilfunkversorgung von der Landkarte zu tilgen. 5G könne man nicht mehr komplett verhindern.

Er, Niedermaier, habe mit der Telekom geredet. Sie sage, viele Menschen beklagten die schlechte Versorgung. Diese Erfahrung habe er persönlich auch bei Gesprächen mit Firmenvertretern im Landkreis gemacht. Gleichwohl werde das Landratsamt die Gemeinde Münsing in ihrem Bestreben unterstützen, einen Alternativstandort für den aktuell in Holzhausen geplanten Standort zu finden. Die Behörde werde den Bauantrag der Telekom für ein Jahr zurückstellen.

Bürgermeister Grasl erklärte, die Suche habe im Moment Vorrang. Die Gemeinde könne nicht parallel dazu, wie von Habdank gefordert, ein Gesamt-Vorsorgekonzept erstellen lassen: „In Holzhausen tickt jetzt erst einmal die Uhr.“

Verkehr

Einen sicheren Übergang über die Münsinger Hauptstraße auf Höhe der Bachstraße forderte erneut Ulrich von der Linde. Die ablehnende Antwort des Landratsamts habe ihn nicht überzeugt, sagte der Anwohner. Andreas Czerweny von der Wolfratshauser Polizei berichtete in dem Zusammenhang, es habe 2018 einen (leichten) Schulwegunfall in dem Bereich gegeben, 2019 noch keinen. Bürgermeister Grasl erinnerte an das Angebot des Landratsamts, die Voraussetzungen für einen freiwilligen Schülerlotsdienst zu schaffen. Grasl. „Den könnten wir morgen bekommen.“

Samstag, 21. September 2019, Isar-Loisachbote / Lokalteil Leserbrief

Bebauungsplan ist überflüssig

„Schützenhilfe vom Schutzverband“ vom 19. September

Im genannten Artikel werde ich mit der Forderung nach einem umfassenden Bebauungsplan am Simetsberg, „der die Interessen aller berücksichtigt“, zitiert. Ich bitte zu beachten, dass ich diesen Vorschlag ausdrücklich nur für den Fall gemacht habe, dass die Gemeinde dort tatsächlich einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für die Errichtung von zirka 80 Wohnungen und zwei Wohnhäusern aufstellt.

Nach wie vor ist meine Position, dass ein vorhabenbezogener Bebauungsplan überflüssig ist, weil eine gültige Baugenehmigung für eine Wiederherstellung der Sanatoriumsgebäude als Reha-Klinik vorliegt. Wenn die Gemeinde stattdessen – ohne Notwendigkeit – Wohnungsbau auf dem Simetsberg plant, muss sie die Interessen aller Nachbarn im Rahmen eines umfassenden Bebauungsplans berücksichtigen. Nur für diesen Fall habe ich die Aufstellung eines umfassenden Bebauungsplans empfohlen.

Gustav Neumeister, Ambach

Bürgerversammlung Münsing Ambach im Fokus

Die Entwicklung am See ist zentrales Thema

Von Benjamin Engel , Wolfratshauser SZ, 19. September 2019

Münsing – Das in Ambach geplante Seniorenwohnstift bleibt das kontroverseste Thema der Kommune. Das hat die Bürgerversammlung am Dienstag gezeigt. Anwohner hatten einen umfangreichen Katalog mit 21 Fragen zu dem Projekt vorgelegt. Doch Bürgermeister Michael Grasl (FW) lehnte es ab, darauf in der Versammlung zu antworten. Fragen zu Vertragsdetails, mit denen sich noch nicht einmal der Gemeinderat beschäftigt habe, könne er aus Datenschutzgründen nicht öffentlich machen, sagte er. „Wir können nicht alles beantworten.“ Das Verfahren des vorhabenbezogenen Bebauungsplans könne die Bürgerversammlung nicht vorwegnehmen. „Das würde dem Gesetz widersprechen.“ Grasl sicherte aber zu, in den nächsten Tagen auf den Fragenkatalog soweit möglich zu antworten.

Heuer füllten 120 Menschen den Gemeindesaal – deutlich mehr als bei der Bürgerversammlung im vergangenen Jahr. Anwohner forderten, den Bebauungsplan für das Seniorenwohnstift auf angrenzende Grundstücke auszuweiten. Manche bemühen sich schon seit Jahrzehnten um Baurecht für ihre Familien. Der aus einer Ambacher Landwirtschaftsfamilie stammende Schauspieler Josef Bierbichler warf der Lokalpolitik vor, sie denke zu wenig an die Interessen der anliegenden Bauern. Die Wünsche der Anwohner sollten nicht weggewischt werden, mahnte er. Ihnen gehe es nicht um Gewinnerzielung. „Die jetzige Generation hat nie spekuliert“, sagte Bierbichler.

Dagegen wehrte sich Grasl. Die Gemeinde habe für die Ambacher Einheimischen einiges getan. Das Wohnstift-Projekt des Kuratoriums Wohnen im Alter und die Forderungen der Anwohner müssten auseinandergehalten werden. Ein weiterreichender Bebauungsplan sei Sache des ganzen Gemeinderats. Im Flächennutzungsplan seien die Wiesen im Außenbereich östlich des Simetsbergwegs auf die Landwirtschaft beschränkt. Mit dem Verweis auf solche Festlegungen habe die Kommune Bauwünsche von Anwohnern in anderen Ortsteilen abgelehnt.

Ähnliche Gegensätze gab es beim vom Sportverein gewünschten Kunstrasenplatz. Solche Spielfelder sind wegen des Mikroplastikeintrags in die Umwelt umstritten. Grünen-Kreisrat Nikolaus Mair argumentierte, dass diese Plätze in der heutigen Zeit nicht mehr zu verantworten seien. Doch für Vereinsvorstandsmitglied Wowo Habdank war ein Kunstrasenplatz alternativlos. Das bisherige Trainingsfeld lasse sich nicht mehr sanieren. Auf Kunststoffgranulat werde verzichtet. Der Verein habe so viele Mannschaften, dass es einen strapazierfähigen Platz brauche.

Mit dem Bau eines neuen Bürgerhauses will die Kommune laut Grasl im kommenden Jahr beginnen. Für eine Verkehrskonzept brauche es erst eine Analyse der Verkehrsströme mit Befragungen, sagte er. „Wir brauchen konkret machbare Maßnahmen“, sagte Grasl.

Seniorenwohnstift: Grasl gibt Antworten

Münsing – Bürgermeister Michael Grasl hat, wie in der Bürgerversammlung zugesagt, alle 21 Fragen einer Gruppe, die sich „Das Team für die Fragen der Bürgerversammlung“ nennt, zum geplanten Seniorenwohnstift in Ambach schriftlich beantwortet. Die Antworten leitete er auch an die Presse weiter.

Unter anderem teilt Grasl den 61 Unterzeichnern mit, dass der Beschluss für den Bebauungsplan als Basis für das anschließende öffentliche Auslegungsverfahren im Laufe der kommenden Wochen vom Gemeinderat gefasst werde. Die Bürger könnten dann im Rahmen des Verfahrens ihre Einwendungen vorbringen.

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan biete eine maximale Sicherheit, zum Beispiel, dass Freiflächen auch Freiflächen blieben, entgegnet Grasl auf die Sorgen des „Teams“. Auch die Verkehrssituation werde im Bebauungsplan geregelt. Fragen zur internen Gesellschaftsstruktur des Bauherren „Kuratorium Wohnen im Alter“ (KWA) seien an KWA selbst zu richten, empfiehlt der Bürgermeister. Zu Vertragsdetails äußere er sich nicht.

Verwundert zeigt sich Grasl über die letzte Frage, wie garantiert werde, dass der Ortsname Ambach für die Namensgebung des Wohnstifts ausgeschlossen sei. Der Name könne im Gegensatz zur Verwendung des Wappens nicht verboten werden, erklärt der Rathauschef. Der Sinn dieser Frage erschließe sich ihm nicht.

In einer Pressemitteilung ergänzt der Bürgermeister, dass er es bedauere, dass die Unterzeichner des Fragenkatalogs offenbar keine Spur von Vertrauen in die Gemeinde hätten. Sie würden das Verfahren weiterhin „verkomplizieren, verzögern oder vermeiden wollen“. Seit 2016 dominierten die Bedenken zum Wohnstift die Bürgerversammlungen, so Grasl. Das führe dazu, dass andere interessierte Bürger, ja ganze Ortsteile, nicht mehr an den Versammlungen teilnähmen. „Die anderen Themen, die uns beschäftigen wie zum Beispiel das Bürgerhaus gehen in den Ambacher Strömungen unter.“

Anders als ursprünglich geplant wird das Wohnstift an diesem Dienstag, 1. Oktober, nicht im Gemeinderat behandelt. „Da es noch Klärungbedarf gibt“, so teilte der Bürgermeister am Wochenende mit, werde der Tagesordnungspunkt zur grundsätzlichen Billigung noch einmal vertagt.  tal

Tag des offenen Denkmals am 8. September

Pocci-Kapelle in Münsing

Von Benjamin Engel

Münsing, 5.9.2019  – Jahrzehntelang ist die Kapelle an der nördlichen Seestraße beim Ammerlander Schloss schon für Besucher unzugänglich. Denn der ursprüngliche Eingang des Sakralbaus aus dem 17. Jahrhundert liegt auf dem Privatgrund der heutigen Schlossinhaber. Niemand konnte mehr hinein. Das könnte sich nun bald ändern. Spätestens 2020 rechnet die Vorsitzende des Ostuferschutzverbandes (OSV), Ursula Scriba, damit, die Kapelle weihen und für die Öffentlichkeit öffnen zu können. Dann kann jeder das prächtige Deckengewölbe im Zustand des 19. Jahrhunderts bewundern. In einen dunkelblauen Nachthimmel blickt, wer im Hauptschiff nach oben schaut. Plastisch heben sich die zahlreichen goldenen Sterne davon ab. „Im Moment habe ich ein sehr gutes Gefühl“, sagt Scriba. „Der Pfarrer unterstützt uns.“

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, steht die Kapelle für einen ersten Eindruck bereits offen. Die OSV-Vorsitzende Scriba wird von 17 Uhr an Fragen beantworten, über die Historie der Kapelle und die Sanierungsarbeiten berichten. Hinein kommen die Besucher durch den neuen von der Straßenseite geschaffenen Eingang an der Sakristei – über eine Treppe. Denn der Boden des Baus liegt heute etwa 75 Zentimeter unterhalb des Straßenniveaus.

Nach dem fast vollständigen Verfall in den 1970er Jahren waren die Sanierungsarbeiten nur stockend vorangegangen. Das lag wohl auch an der vielfältigen Interessenslage mit vielen Beteiligten – von der Münsinger Kirchenstiftung, bis zum Erzbischöflichen Ordinariat, den Schlossbesitzern und dem Landesamt für Denkmalpflege. Umso mehr freut sich Scriba über die jetzige, tragfähige Lösung. Der OSV hatte die Sanierungen federführend betreut. „Die Kapelle sah wüst aus. Aus dem Dach des Hauptschiffs wuchs sogar ein Baum“, beschreibt dessen Vorsitzende den einst traurigen Zustand des Sakralbaus.

Glaskunst von Bernd Nestler

Die besonderen Details machen heute den Charme der denkmalgeschützten Kapelle aus. Das Motiv der Heiligen Drei Könige samt der Muttergottes Maria mit Kind und dem Stern ziert das farbkräftig leuchtende Fenster oberhalb des Altars im Osten des Innenraums. Für die den Heiligen Drei Königen geweihte Kapelle hat der Münchner Glaskünstler Bernd Nestler eine Darstellung aus dem Regensburger Dom aufgegriffen. Um sein Werk vor den Straßenverunreinigungen zu schützen, wurde ein zweites Fenster im Mauerwerk der Kapelle davor gesetzt. Darin ist das Motiv der Heiligen Drei Könige in seinen Umrissen nochmals eingeätzt. Nur noch bruchstückhaft waren auch die Seitenfenster der Kapelle mit gelben und türkisfarbenen Rauten erhalten. Nach diesem Vorbild hat eine Werkstatt aus München neue gefertigt.

Ebenso rudimentär waren auch die Überbleibsel des einstigen Hochaltars. Von den Seitenteilen existierten nur noch einzelne Bretter. Lediglich ein grob gerastertes, altes Zeitungsfoto vermittelte noch einen Eindruck vom Mittelteil. „Das Landesamt für Denkmalpflege hat sich dafür entschieden, den Hochaltar nicht mehr zu restaurieren“, sagt Scriba. Für die Tischplatte des Altars werde derzeit an einer Lösung gearbeitet.

Ein Speziallabor hatte die Farbschichten in den Innenräumen der Kapelle untersucht. Die Restauratoren von Engel & Paric aus Wessobrunn stellten den in den 1920er Jahren weiß übertünchten Sternenhimmel und damit den Zustand aus dem 19. Jahrhundert wieder her. Laut Scirba soll das Fresko dank ausgeklügelter LED-Beleuchtung noch plastischer wirken. „Man meint, die Sterne kommen auf einen zu. Die farbige Decke tritt in den Hintergrund“, beschreibt Scriba die neue Raumwirkung. Damit die Proportionen der Kapelle gefälliger wirken, wurde der Wandsockel farblich abgesetzt. Die Restauratoren ergänzten den durch Salze aus dem nahen Straßenverkehr lädierten Natursteinboden teilweise.

Ursprünglich hatte der Wittelsbacher Fürstbischof Albrecht Sigmund die Kapelle zwischen 1683 und 1685 etwa zeitgleich mit dem neuen Schloss am Ostufer des Starnberger Sees errichten lassen. Der Sakralbau war von damals bis heute im Besitz der Kirchenstiftung Münsing. Die Sakristei wurde 1728 nördlich an die Kapelle angebaut. Im Inneren ist noch ein alter Zierfries erhalten.

Schlossbesitzer Pocci pflegten die Kapelle

Bis in die 1930er Jahre sollen die späteren Schlossbesitzer der Familie von Pocci die Kapelle gepflegt und dort Gottesdienste organisiert haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkauften die Poccis das Schloss. Die Besitzer wechselten. Die Räume und auch die Kapelle verfielen. Für deren Erhalt hatten der Ammerlander Freiherr Dietrich von Laßberg und der OSV im Jahr 1981 eine Rettungsaktion begonnen und Spenden gesammelt. 1986 hatte das Erzbischöfliche Ordinariat München und Freising mit der Sanierung begonnen. Die Räume wurden entfeuchtet. Die Kapelle bekam einen neuen Dachstuhl. Doch dann stockten die Arbeiten wieder.

Problematisch blieb der Zugang zur Kapelle. Neue Eigentümer sanierten von 1988 bis 1992 das benachbarte Schloss. Damit war die ursprüngliche Eingangstür von der Nordseite nicht mehr erreichbar, weil sie in dessen Garten liegt. Um neue Zugangsmöglichkeiten wurde lange gerungen. Erst viel später stimmte das Erzbischöfliche Ordinariat zu, eine Tür auf der Straßenseite einzurichten. Über vier Stufen geht es künftig dahinter in die Sakristei hinunter und von dort in die Kapelle. Der Ammerlander Schreiner Josef Wagner fertigt die Holztreppe an.

Für den ersten Bauabschnitt ist laut Scriba mit Kosten von 100000 Euro zu rechnen. Finanziell unterstützen die Kommune Münsing, das Tölzer Landratsamt, der Bezirk Oberbayern und das Landesamt für Denkmalpflege die Sanierungsarbeiten. Zusätzliche Spendengelder flossen. Die Messerschmidt-Stiftung hat beispielsweise mit 22000 Euro die neuen Fenster finanziert. Für die Kapellenbänke hat der OSV die Meitinger Stiftung als Sponsor gewonnen.

Über die Unterstützung freut sich die OSV-Vorsitzende Scriba. Sie ist zuversichtlich, dass die Kapelle von 2020 endlich wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Mein Dank gilt den Helfern dieser Veranstaltung:

  • Manfred Stecher für die Beratung von potenziellen Spendern
  • Josef Wagner für die Präsentation der neuen Treppenplanung und den Holzmustern
  • Regina Wagner für die Vorbereitung des Raumes
  • Bernd Nestler für die Präsentation und Erläuterung unseres Vorgehens zu den künstlerisch gestalteten Gläsern, besonders des Altarfensters.
  • Maria Mannes  für die Chance des OSV sein großes ehrenamtliches Projekt auf einer bundesweiten Liste präsentieren zu dürfen.

Sobald wir einen entscheidenden Schritt weiter sind, werden wir die Mitglieder in die Kapelle wieder einladen. Bitte denken Sie daran, dass wir gerade jetzt dringend auf Spenden angewiesen sind und unterstützen Sie uns.
Ursula Scriba
Die IBAN lautet: DE12 7005 4306 0011 7217 50. Herzlichen Dank.

Einladung zum Tag des Offenen Denkmals am 08.09.2019

Schlosskapelle Ammerland, Münsing, nördliche Seestraße 11
um 17 Uhr zu Führung und Vortrag
mit Ursula Scriba, Manfred Stecher, Josef Wagner und Bernd Nestler.

Auf Einladung unseres Ehrenmitglieds und Kreisheimatpflegerin Maria Mannes und mit Zustimmung von Pfarrer Kirchbichler für die Kirchenstiftung Münsing öffnet der OSV dieses Jahr die Tür der Kapelle zu einer Einführung in die Geschichte und Restaurierungsgeschichte der Filialkirche Ammerland Heilige Drei Könige.

Dies ist der richtige Moment, um mich bei allen bisherig Beteiligten zu bedanken:

An erster Stelle steht das Vertrauen der Eigentümer Herrn Pfarrer Kirchbichler und der Kirchenstiftung Münsing in den OSV für eine professionelle Sanierung und Restaurierung der denkmalgeschützten Kapelle aus dem Jahr 1685. Kreisheimatpflegerin Maria Mannes danken wir für die fürsorgliche Unterstützung all die Jahre bis jetzt.

Baronin Christa von Laßberg (mit Familie) und Annabel von Boetticher gilt unser Dank für die engagierte Unterstützung besonders in der Startphase des Projekts 2007. Freundliche, zugewandte Offenheit und Hilfe für alle Nöte spendeten die Nachbarn und Schlossbesitzer Werner Döttinger und Herr Nickl.

Früherer 2. Vorstand Klaus Reid hat ehrenamtlich die Statik untersucht und geprüft, sowie die ersten baumeisterlichen Schritte unternommen. Manfred Stecher, unser Klassier, hat all die Jahre zuverlässig die Finanzen betreut, auch in Feinabstimmungen mit der Kirche und den vielen, vielen Spenden, die über die Jahre eingetroffen sind. Herr Fritz Noppes, Träger des Gabriel-von-Max-Denkmalpreises, brachte sein Wissen zu Restaurierungen immer wieder ein. Herr Prof. Johannes Umbreit hat mit seinen musikalischen Begleitern viele Benefizkonzerte ausgerichtet, die alle in ihrer phantasievollen Einmaligkeit unvergesslich sind. Im Jahr 2018 haben David Greiner mit Marina Cesarale, Rom feingestimmte vier biblische Lieder vorgetragen und beim vorläufig letzten Konzert Herr Prof. Edgar Krapp und Prof. Markus Bellheim ein vierhändiges Sternstundenkonzert gegeben. Elisabeth Biron und Maria Mannes standen immer zur Verfügung zur konzeptionellen und künstlerischen Beratung. Wir genossen jederzeit die fachliche Begleitung des Erzbischöflichen Ordinariats, des Landesamtes für Denkmalpflege, sowie des Unteren Denkmalschutzes am Landratsamt Bad-Tölz Wolfratshausen.

Spenden erhielten wir dankenswerterweise vom Landkreis, vom Bezirk, vom Landesamt für Denkmalpflege, der Messerschmitt Stiftung, dem Legat Irmingard Haussmann, der Meitinger Stiftung und vielen, vielen Freunden der Schlosskapelle.

Folgende örtliche Firmen brachten sich ein: Schreinerei Will, Fa. Krämmel, Fa. Graf, Fa. Zündorff, Schreinerei Josef Wagner, Ammerland-Seestraße, die Mayersche Hofkunstanstalt, die Restauratoren Engel und Paric sowie Glaskünstler Bernd Nestler.

Wir freuen uns auf Sie und wollen aus der Geschichte der fürstbischöflichen Kapelle und unserer Arbeit berichten.