Die Münchner Künstlerfamilie Max

Feldpostbriefe 1914-1918

Aus der Münchner Künstlerfamilie Max werden die beiden als Maler tätigen Söhne des berühmten Gabriel von Max – Corneille und Colombo – 1914 in den Kriegsdienst einberufen. Der 1875 geborene Corneille kommt zum Landsturm, der 1877 geborene Colombo wird Unteroffizier in der Landwehr. Der Nachlass im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und die Bestände der Familie enthalten die gesamte „Feldpost“ Korrespondenz von Colombo mit seiner Frau Paula. Er lehnt den Krieg zutiefst ab, aber er berichtet fast täglich von seinen Erlebnissen und legt den Briefen Zeichnungen bei, sie dagegen erzählt ihm von den Zuständen in der Stadt München. Neben den Kriegsereignissen treibt ihn die Sorge um die künstlerischen Hinterlassenschaft seines 1915 gestorbenen Vaters, mit dem er ein Atelier geteilt hatte. Auch sein Bruder und andere Verwandte sind an der Korrespondenz beteiligt. Paula wird von der befreundeten Familie des Bildhauers Adolf von Hildebrand mit dem Sohn und den fünf Töchtern unterstützt, sie kämpft gegen Hunger, Scharlach und Spanische Grippe. Sie berichtet noch anschaulich von der Revolution in München, bis Colombo, der im Soldatenrat tätig ist, endlich im November 1918 zurückkehrt.
Verena Kerssenbrock, eine Ur-Enkelin von Colombo Max, hat die Auswahl aus der Familien­korrespondenz zusammengestellt und einen Lebensbericht verfasst, der die Jahrgänge der Feldpost umrahmt. Zuerst wird die Vorgeschichte des schreibenden Paares in der Welt der Münchner Künstler dargestellt, und nach den Briefen werden die Familienereignisse weiter verfolgt. Paula stirbt 1935 und der Sohn Thomas Max wird im April 1945 als Kämpfer der Freiheitsaktion Bayern ermordet. Der Maler Colombo arbeitet künstlerisch bis ins hohe Alter und stirbt 1970.
Einband gebundene Ausgabe
Herausgeber Verena Kerssenbrock
Seitenzahl 600
Erscheinungsdatum 30.11.2017
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-89235-806-0
Verlag Scaneg Verlag E. K.
Abbildungen 249 Abbildungen
Auflage 1

Leserbrief von Anatol Regnier zur Situation in Ambach

Anatol RegnierSchlaganfallklinik statt Wohnstift
– starke Argumente für Plan B

Wer eine Schlaganfallklinik aufsucht, hat nur ein Ziel: möglichst schnell und möglichst umfassend wieder gesund zu werden. Lärm und  Betriebsamkeit stören, Ruhe und Natur tun gut. Das ehemalige Wiedemann-Kurgelände erfüllt diese Voraussetzungen perfekt. Seine abgeschiedene Lage ist ein Bonus, das Ambacher Dorfleben erst in zweiter Linie wichtig. Patienten kommen mit dem Auto an und fahren mit dem Auto ab, der steile Anfahrtsweg spielt für sie keine Rolle. Für die Menschen der Region ist ist eine Schlaganfall-Klinik in erreichbarer Entfernung beruhigend und unter Umständen lebensrettend. Standort und Nutzung passen zusammen, ergänzen und unterstützen einander.

Nicht so im Fall des Senioren-Wohnstifts.

Wer in einSenioren-Wohnstift zieht, sucht Perspektive und Lebensqualität. Die abgeschiedene Höhenlage des Ambacher Kurgeländes ist hier ein Malus. Wer ins Dorf will, muss den Berg hinab und wieder hinauf, was mit zunehmendem Alter, zumal im Winter, nicht leichter wird. In Ambach gibt es kein Geschäft, keine Sparkasse, keine Apotheke, keine Eisdiele, Konditorei oder Bäckerei, keinen Friseur, keinen Lebensmittelmarkt und außer zwei Gaststätten und einem sporadisch geöffneten Kiosk wenig, was Menschen, die am Leben teilhaben wollen, wünschen oder brauchen. Daran wird sich nichts ändern, denn Ambach soll nach dem Rahmenplan der Gemeinde und dem erklärten Willen seiner Einwohner seinen einfachen, dörflichen Charakter behalten. Wer einkaufen will, muss nach Münsing, Seeshaupt, Wolfratshausen oder Starnberg, mit Privatauto (wieviele Senioren haben eines oder fahren noch?) oder mit klinikeigenem Transport (der organisiert werden muss und der Unabhängigkeit schadet) oder (mühsam) mit öffentlichen Verkehrsmitteln.  Entsprechende Einrichtungen auf dem Klinikgelände vergrößern das Bauvolumen und verstärken für die Menschen, die permanent dort wohnen und Abwechslung suchen, das Gefühl der Isolation. Fazit: Standort und Nutzung passen nicht zusammen, stehen gegeneinander, behindern einander.

Starke Argumente also für Plan B. Nicht zuletzt wegen der Akzeptanz in der Ambacher Bevölkerung. Rückenwind statt Gegenwind – klingt das nicht verlockend?

Anatol Regnier

Veröffentlichung: Isar Loisachboten und Wolfratshauser SZ am 09.10.2017

 

Einladung Ostuferspaziergang Oskar Maria Graf

Mein bester Spezi ist der Kramerfeichtmartl gewesen …

Dienstag, 17.10.2017 | 16:00 Uhr

Ein Spaziergang durch Berg mit Katja Sebald
Menschen und Orte im Werk von Oskar Maria Graf

Ludwig II. war schon ein paar Jahre nicht mehr bayerischer König, als im Berger Bäckerhaus, nur ein paar Schritte vom königlichen Schloss entfernt, Oskar Graf geboren wurde. In den Erinnerungen der Dorfbewohner blieb der unglückliche König noch lange lebendig. Nicht nur er sollte später in den Erzählungen des Schriftstellers Oskar Maria Graf auftreten, sondern auch andere mehr oder weniger bekannte Bewohner Bergs. Viele Textpassagen lassen sich an noch heute bestehenden Gebäuden wie auch Familiennamen verorten.

Treffpunkt: Oskar Maria Graf Stüberl, Grafstraße 9, 82335 Berg
Dauer ca. 90 min.

 

Ein Nilpferd am Badestrand

Isar – Loisachbote , 23. August 2017 von Andrea Weber

Bildhauer Hans Neumann gestaltet Arbeit für Ostuferschutzverband 

Münsing – Vor rund drei Wochen kamen Vorstandsmitglieder des Ostuferschutzverbands (OSV) überraschend in die Werkstatt des Bildhauers Hans Neumann nach Münsing. Sie hätten gerne den lebensgroßen Stier, der dort in Neumanns Hof so gemütlich am Boden sitzt, als Objekt für den Münsinger Gemeindebadeplatz in Ammerland. Doch der Bildhauer machte ihnen einen neuen Vorschlag: Er würde lieber ein rund geformtes Nilpferd fertigen. Denn, so weiß der Künstler aus Erfahrung: „Darauf werden Kinder gerne spielen.“

Die Gemeinde hat ihr Einverständnis erklärt. Die Voraussetzungen sind damit geschaffen, freut sich OSV-Vorsitzende Ursula Skriba. Sie ist von der Idee begeistert: „Hans Neumanns Arbeiten haben so viel Liebenswertes an sich. Sie rühren am Herzen.“ Für den Badestrand, den Familien gerne nutzen, wäre eine Arbeit des Bildhauers deshalb sehr passend.

Der Bildhauer ist ein stets gut aufgelegter Mensch, der sehr wohl weiß, dass die Welt nicht in Ordnung ist. Seine Arbeiten drücken dennoch Frohsinn und Optimismus aus, mahnen aber auch zu Menschlichkeit, Natur- und Tierschutz. „Tiere und Kinder sind doch ein gutes Gespann“, sagt der Familienvater, der jüngst Urgroßvater wurde.

Oftmals versteckt Neumann in seinen Kunstwerken originelle Funktionen. Ein Beispiel ist der Bienenstock im „Heiligen Ambrosius“, aus dem durch die gefalteten Hände die fleißigen Insekten ein- und ausfliegen können – eine übermannshohe Holzskulptur für das Gut Biberkor. Auch sein liegendes Pferd auf dem Kunstwanderweg am Blomberg-Gipfel sei stets von Kindern belagert, die auf dem glattgewetzten Rücken des Huftieres ihre höchste Freude hätten, sagt der Künstler.

Hans Neumann ist überzeugt von der Idee des Nilpferds am Starnberger See. Zwar soll es den Rachen gefährlich weit aufreißen, verrät er schon vorweg, doch die Kinder brauchen vor dem „Hippo“ keine Angst zu haben. „Dem klemme ich etwas zwischen die Zähne“, sagt er schmunzelnd. Derzeit prüft der OSV drei Modelle aus Ton. Auf welches die Entscheidung fällt, weiß der Künstler noch nicht. Aber einen riesigen alten Eichenstamm habe er schon in Aussicht.

Der heute 79-jährige Künstler ist täglich rührig mit der Kettensäge am Werk. Seine Holz-Skulpturen sind im Landkreis und darüber hinaus begehrt. So hat er aktuell auch den Zuschlag erhalten, vier Trophäen für den Umweltpreis 2017 des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen zu gestalten.

Neumann gehört zu den ältesten Teilnehmern an der diesjährigen Kunstmeile in Wolfratshausen. Seine Skulptur „Stier und Bär“, sinnbildlich für den Börsenbegriff „Baisse und Hausse“, wird von 22. September bis 8. Oktober vor der Raiffeisenbank an der Sauerlacher Straße stehen und sein „Eulenbaum“ im Pfarrgarten der Kirche St. Michael.

Kurzprotokoll Mitgliederversammlung 6.7.2017

Mitgliederversammlung am 06.07.2017 im Gasthof Limm, Münsing

Der Bürgermeister der Gemeinde Münsing Michael Grasl gab dem Ostuferschutzverband die Ehre seines Besuchs und eines Grußwortes. Er führte aus, dass die Aufgaben des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung sehr vielseitig seien:

  • Neues Verkehrskonzept zur Entlastung der Orte
  • Wasserversorgung und Hochwasserschutz in Ammerland und Degerndorf
  • Sozialer Wohnungsbau (ehem. Milchhäusl nach Protest der Anlieger mit reduziertem Baukörper; ebenso Neubau der VR-Bank in der Ortsmitte Münsing)
  • Boden- und Mietpreise steigen ins Uferlose, das heißt auch verdichtete Bebauung
  • Pallaufhof mit Rathaus und Bürgerhaus
  • Planung einer neuen Turnhalle im Sportgelände am Hartlweg
  • Ausbau der Straße nach Holzhausen mit Widerständen von Anrainern
  • Abgeschlossene Planung des Radwegs Münsing-Weipertshausen
  • Planung Seestraße: Bisher Kreisstraße, bei Übernahme durch die Gemeinde entstehen Kosten zu ihren Lasten und es gibt Auseinandersetzungen mit den Anwohnern
  • Gelbe Tonne wird im Landkreis kommen
  • LED-Straßenbeleuchtung spart 80% Stromkosten
  • Finanziell geht es der Gemeinde gut, aber es kommen große Projekte

Ein besonders intensiv diskutiertes Thema ist das Gelände der ehemaligen Wiedemannklinik in Ambach.

Der Bürgermeister erklärt, dass nach zwei Bürgerversammlungen und heftiger Kritik aus der Bevölkerung, der Initiative Ambach und des OSV die Kriterien neu festgelegt werden. Der vorgestellte Testentwurf mit massiver Bebauung ist hinfällig und wird durch neue Pläne verschiedener Architektur-Büros ersetzt, was vom KWA zu bezahlen ist. Bauausschuss und Gemeinderat werden sich damit befassen und ein „Eckpunktepapier“ erstellen. In jedem Fall entscheidet die Gemeinde und nicht das KWA. Die sich ständig wiederholenden Argumente sind wenig hilfreich. Gemäß GR-Beschluss ist ein Wohnstift erwünscht. Die Untere Naturschutzbehörde wird involviert: Der Baumschutz steht im Fokus. Herr Grasl wirbt um Vertrauen und verspricht die größtmögliche Transparenz.

Die Diskussion in der Versammlung zeigte im Wesentlichen, dass 2 Lager bestehen. Eine Minderheit verfolgt die Idee, man könne den Abriss der Gebäude und die Herstellung einer „Grünen Wiese im Außenbereich“ erreichen. Die deutliche Mehrheit und der Vorstand des OSVs geht von den Tatsachen eines Gemeinderatsbeschlusses (ein Wohnstift ist erwünscht) , vom grundgesetzlich geschützten Besitzstand des Eigentümers (KWA) und von der Notwendigkeit eines Kompromisses aus. Allerdings ist die Bedingung dafür eine erhebliche Reduktion der Baumasse im Vergleich zum vorgelegten Testentwurf (keine 80 Wohneinheiten), mit dem Ortsbild von Ambach verträgliche architektonische Gestaltung, eine Schonung des Baumbestandes, u.a.

Frau Scriba verweist auf den Vorstandsbeschluss (s. Merkur Leserbrief auf der Homepage des OSV, www.ostuferschutzverband.de ), nachdem der OSV einen „Runden Tisch“ befürwortet, um von den ursprünglichen Baumassen wegzukommen.

Im weiteren Verlauf berichtete Frau Scriba für den OSV Vorstand u.a. von

  • Bemühungen um verträgliche Lösungen für das Milchhäusl und den Bau der VR-Bank, Münsing
  • Ökoflächen zur Sanierung flurbereinigten Grünlands (Ausgleichsflächen)
  • Die fortgeschrittene Sanierung und Restaurierung der Schlosskapelle, Ammerland
  • Den Beschluss des Landratsamtes Bad-Tölz-Wolfratshausen, die Villa Max mindestens einmal jährlich zu kontrollieren, um notwendige Maßnahmen feststellen zu können.

Veranstaltungen des Arbeitskreises Kultur (Petra Schulze und andere) sind auf der Homepage des OSV einsehbar  Am 16.05.2017 gab es im Schloss Kempfenhausen ein mitreißendes Benefizkonzert von und mit Johannes Umbreit und Anne Weber zu Gunsten der Schlosskapelle, das leider als urheberrechtlich bedingt interne Veranstaltung nur mäßig besucht war und in größerem Kreis wiederholt werden soll.

Herr Stecher erläuterte den Kassenbericht; die gewählten Kassenprüfer (Herr Fritz Noppes und Alexander Freiherr von Schrenck-Notzing) fanden keine Beanstandungen und lobten die vorbildliche Arbeit. Auf Antrag eines Mitglieds erteilte die Mitgliederversammlung dem Vorstand und den Kassenprüfern Entlastung bei Enthaltung nur der Vorstandsmitglieder und ohne Gegenstimmen.

Abschließend folgte der hochinteressante und mit viel Beifall honorierte Vortrag des Geografen Johannes Martin Müller: Das Starnberger Seenland – eine Darstellung der historischen Kulturlandschaft.

Ursula Scriba, 1.Vorsitzende                                   Ammerland, 18. Juli 2017

 

 

Einladung Denkmalpreis

Gabriel von Max Denkmalpreis 2017
Einladung zur
Verleihung am 27. Juli 2017
um 19.30 Uhr im Landgasthof Berg,

82547 Berg bei Eurasburg, Schmiedberg 2 – Parkplatz vor dem Gasthof

Programm

Musikalische Umrahmung:
Moritz Blockinger, Degerndorf spielt auf mit der Ziach
***
Begrüßung Ursula Scriba
***
Grußwort des Bürgermeisters
***
Festvortrag: Dr. Vinzenz Dufter, Bayerischer Landesverein für Heimatpflege
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Werkstattbericht
***
Verleihung des Gabriel von Max Denkmalpreises

 

Vernünftiger Austausch von Argumenten


Gemeinde INFO aus dem Gemeindeblatt Münsing Aktuell 2/2017

Bürgerversammlung am 24. April 2017 im Gemeindesaal:

Die in der Gemeinderatssitzung vom 14. 2. 17 beschlossene außerordentliche Bürgerversammlung zur Neubebauung des Geländes der ehemaligen Wiedemann-Klinik durch das Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) fand großen Widerhall in der Münsinger Bevölkerung. Unter der Moderation von Bürgermeister Michael Grasl entspann sich eine lebhafte Diskussion, an der sich neben Mitgliedern des vollständig angetretenen Gemeinderats auch zahlreiche Bürger beteiligten.

 

Zunächst begrüßte Bürgermeister Grasl die zahlreich anwesenden Vertreter des KWA, darunter die Vorstände Dr. Stefan Arend und Horst Schmieder und den Architekten und Stadtplaner Christian Weigl vom Büro Goergens, Miklautz und Partner.

In einer kurzen Einführung bittet Bürgermeister Grasl um eine faire Diskussion, ehe er sich auf die fachliche Ebene begibt: Zu einer Wiederbelebung des seit zwölf Jahren brachliegenden Areals sollten Interessenten angehört werden und eine verträgliche Klinik-verwandte Nachnutzung geprüft werden. Diese Bemühungen seien allgemein bekannt gewesen, und niemand hätte sich daran gestört, aber, so Grasl: „Seit etwa einem Jahr gibt es eine teilweise aufgeheizte Diskussion, ohne dass ein Verfahren in Gang gesetzt wurde. Ein Zeit- und Aktionsdruck wurde von der Gemeinde nicht aufgebaut.

 

Die öffentlichen Gemeinderatssitzungen vom 14. Februar und 7. März 2017 dienten einer ersten Information für Gemeinderat und Öffentlichkeit über die grundsätzliche Eignung des Grundstücks, ein Areal, das über Jahrzehnte eine Sonderfunktion hatte und auch unter den Augen der Anwohner und Behörden erweitert worden ist. Es ist aufwändig, die vielen Maßnahmen zu rekonstruieren, denn die Planunterlagen liegen nicht vollständig vor. Nach all den Jahren hat nun ein Käufer, das KWA, Hauptflächen dieses Grundstücks erworben.

KWA hatte noch nie die Gelegenheit, sich öffentlich einem größeren Zuhörerkreis vorzustellen. Das soll heute nachgeholt werden.” Im Folgenden Auszüge aus dem von Schriftführer Stefan Lanzinger erstellten Protokoll des Abends:

Präsentation des Kuratoriums Wohnen im Alter: Das KWA wird anhand verschiedener Themen, wie z. B. Rechtsform, Geschäftszahlen, Unterschiede eines Wohnstifts zu anderen Senioreneinrichtungen und Statistiken zu den Bewohnern vorgestellt.

Das Leben im Rupertihof, einem KWA-Stift in Rottach-Egern, schildert die Hausleitung, Frau Brandl-Thür, mit einer PowerPoint-Präsentation. Danach beantworten Vertreter des KWA Fragen aus dem Publikum und verweisen zusätzlich auf das am Eingang ausgelegte Informationsmaterial.

Erläuterungen zum Testentwurf durch Christian Weigl

Im Hinblick auf die fortgeschrittene Zeit beschränkt sich Herr Weigl auf die wesentlichen Aussagen des Testentwurfs. Ergänzt werden die Ausführungen zum Testentwurf mit einer überschlägigen Flächenermittlung samt einer Gegenüberstellung der Grundfläche, der Kubatur, der Wohneinheiten und der Stellplätze im Bestand, im Vorbescheid sowie im Testentwurf. Ebenfalls neu ist eine Zusammenstellung aller bisher vorgebrachten Bedenken, Einwände, Anregungen und Fragen sowie eine gemeinsame Stellungnahme aus Sicht des Stadtplaners und der Bauverwaltung hierzu.

Erläuterungen durch Architekt Sebastian Wiedemann von der „Initiative Ambach” 

Herr Wiedemann stellt zunächst klar, dass die Initiative Ambach nicht grundsätzlich gegen das geplante Wohnstift der KWA sei. Aus Sicht der Initiative ist das „Wie“ entscheidend. Es handle sich um das größte Bauvorhaben in der Geschichte der Gemeinde Münsing, gibt Herr Wiedemann zu bedenken. Er kritisiert die Höhenentwicklung und verweist darauf, dass eine Baugenehmigung aus dem Jahr 1998 nicht realisiert wurde. Somit dürfe diese Genehmigung nicht im Vergleich zwischen Bestand und Neubebauung als Grundlage dienen. Er stellt fest, dass auch unterirdische Gebäudeteile Teil der überbauten GR sein müssen. Er gehe ferner davon aus, dass die im Testentwurf dargestellten Stellplätze nicht ausreichen. Anhand einer Präsentation spricht er sich in seinem Fazit für maximal 55 bis 60 Wohnungen in einer offenen Bauweise aus, die sich in Dichte, Größe und Höhe in das Ortsbild eingliedert. Zwei der bestehenden Gebäude könnten aus seiner Sicht für das Wohnstift umgenutzt werden. Er fordert mit Nachdruck einen Realisierungswettbewerb – für ihn die einzige Möglichkeit, eine qualitativ hochwertige Planung sicherzustellen.

Im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Wiedemann regt Bürgermeister Grasl dringend an, dass eine sachliche Diskussion zwischen den Fachleuten geführt wird, damit alle Einwände, Anregungen und Fragen geprüft bzw. beantwortet werden können. Er gehe davon aus, dass das KWA und die Gemeinde Münsing weiterhin kompromissbereit bleiben und hoffe auf eine Annäherung aller Beteiligten.

Wortmeldungen, Wünsche und Anträge:

 Martin Ehrenhuber, CSU Ortsvorsitzender:

Herr Ehrenhuber erkennt eine große Chance für die Gemeinde durch das geplante Vorhaben und bezeichnet das KWA als einen seriösen und zuverlässigen Partner. Er fragt, ob ein Kontingent für Gemeindebürger, ggf. auch sozial Schwächere, Berücksichtigung finden könne, mit wie vielen Mitarbeitern die KWA rechnet und wo diese wohnen sollen. Er verweist auf die höheren Lebenshaltungskosten am geplanten Standort und fordert, dies in einer entsprechenden Lohnstruktur zu berücksichtigen. Abschließend möchte er noch wissen, was passiert, wenn der ambulante Pflegedienst bzw. die Tagespflege nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist.
Antwort des KWA:
Ohne eine Tagespflege oder einen ambulanten Dienst funktioniert ein Wohnstift nicht. Somit können diese Leistungen dauerhaft garantiert werden. Ausreichendes und geeignetes Personal ist nur zu finden, wenn faire Löhne bezahlt werden. Im Rupertihof Rottach-Egern sind z. B. Dienstzimmer vorhanden. 

Mechthild Felsch, Seniorenbeirätin:

Frau Felsch verweist auf den sehr angespannten Arbeitsmarkt im Bereich Pflege, sieht aber auch dringenden Bedarf für eine Kurzzeittagespflege. Im AK Soziales wurde zudem wiederholt der Wunsch nach Seniorenwohnungen geäußert. Insbesondere sollte aber auch für sozial schwächere Personen eine gewisse Anzahl an Wohnungen reserviert werden.
Antwort des KWA:
Plätze mit Sonderkonditionen gibt es z. B. bereits in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt in München. Solche Regelungen sind auch mit der Gemeinde Münsing denkbar. Auch Mitarbeiterwohnungen sind an anderen Standorten vorhanden.

Waldtraud Bauhof, Herausgeberin Seniorenkompass und Mitglied des Seniorenbeirats des Landkreises:

Frau Bauhof bezweifelt, dass die vorhandenen Kapazitäten der ambulanten Pflegedienste für das geplante Vorhaben ausreichen.
Antwort des KWA: Die KWA wird selbstverständlich einen eigenen ambulanten Pflegedienst gründen. Dennoch haben alle Bewohner die freie Wahl, welchen ambulanten Dienst sie wählen.

Josef Bierbichler, Ambach:

Herr Bierbichler verweist auf den Widerspruch des geplanten Vorhabens zum Rahmenplan. Aus seiner Sicht ist das Vorhaben nicht verträglich bzw. unverhältnismäßig für Ambach. Zudem wird der Ort „verschandelt“. Er verweist auf zahlreiche schlechte Beispiele rund um den See. 150 Neubürger sind deutlich zu viel für Ambach. Er vergleicht das mit einer „feindlichen Übernahme“. Zudem fürchtet er Folgen für die benachbarten, derzeit noch landwirtschaftlich genutzten Flächen. Wie will die Gemeinde verhindern, dass auch diese bebaut werden?

 

Architekt Christian Weigl:

Herr Weigl verweist auf die Bestandsbebauung und den genehmigten Vorbescheid für eine Kliniknutzung. Die vorhandene Bebauung ist schon bisher eine Sonderform, die deshalb im Rahmenplan nicht abgebildet wurde. Dieser befasst sich hingegen mit der ortstypischen Bebauung entlang des Seeufers. Die Gemeinde versucht nun, die bestehende Situation ortsplanerisch aufzuwerten. In diesem Zusammenhang wiederholt Herr Weigl, dass der sog. Testentwurf das Ziel habe, zu klären, ob die vom Eigentümer gewünschte Nutzung nach städtebaulichen Gesichtspunkten auf vertretbare Weise umsetzbar ist, und welche Vorgaben von der Gemeinde für eine spätere Planung gemacht werden müssen. Der Testentwurf stelle keine vollständige oder abgeschlossene Planung dar, vielmehr solle lediglich die Machbarkeit des Vorhabens überprüft werden. Überdies solle der Testentwurf die öffentliche Diskussion anhand eines konkreten Beispiels ermöglichen.

 

Dr. Kurt Gustav Neumeister, München

Herr Dr. Neumeister sieht keinerlei Notwendigkeit für eine neue „Bausünde“. Der Gemeinderat kann aus seiner Sicht völlig frei entscheiden, inwiefern er eine Wohnbebauung zulassen will. Der Grundstückseigentümer habe keinen Anspruch darauf, da die vorhandene Bestandsbebauung keinerlei Auswirkungen auf eine künftige Bebauung hat. Zudem laufe die Gültigkeit des Vorbescheids in fünf Monaten ab. Die Gemeinde könne hingegen prüfen, eine eigene Einrichtung zu schaffen und somit unabhängig von einem Investor zu sein. Sofern das KWA weiterhin auf mindestens 80 Wohnungen besteht, ist der Standort in Ambach aus Sicht von Dr. Neumeister nicht geeignet. Er regt an, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vom KWA zu fordern.

 

Peter Hacker, Münsing:

Auf das erforderliche Bebauungsplanverfahren, das bis ins Detail vorgeschrieben sei, verweist Herr Hacker. In diesem Verfahren würden standardmäßig alle Einwände und Anregungen geprüft sowie alle Fragen beantwortet.

Dadurch werde eine qualitativ hochwertige Planung garantiert. Der vorliegende Testentwurf könne diesen Planungsprozess nicht vorwegnehmen. Er verweist auf den Architektenwettbewerb,der Ende der 90er Jahre für das Sportzentrum durchgeführt wurde sowie auf die sehr aufwändigen Formalitäten die ein Wettbewerb mit sich bringe. Die Erfahrungen aus diesem Verfahren seien vielen Beteiligten noch bestens vertraut. Mit den Folgen dieses Wettbewerbs habe die Gemeinde lange zu kämpfen gehabt.

 

Johannes Umbreit, Weipertshausen:

Herr Umbreit hält das geplante Schwimmbad für verzichtbar und erinnert an die Bewertung von Schwimmbädern im Zusammenhang mit privaten Bauvorhaben. Der Gemeinderat habe diese in der Vergangenheit stets kritisch beurteilt.

 

Martin Ehrenhuber, CSUOrtsvorsitzender:

Herr Ehrenhuber verweist auf den Konflikt zwischen der Wirtschaftlichkeit des Betriebs und der Verträglichkeit der hierfür notwendigen Baumasse.

 

Sebastian Wiedemann, Ambach:

Herr Wiedemann erkennt im Gegensatz hierzu ein Risiko, sofern die KWA ein Überangebot an Wohneinheiten schaffen würde.

 

Helge Strauß, Gemeinderat aus Ammerland:

Herr Strauß erkennt bei einer Nutzung als Wohnstift keinen Unterschied zur früheren Klinik im Hinblick auf die Baumasse und ihre Wirkung auf das Ortsbild. Er spricht sich unabhängig hiervon vehement für einen Realisierungswettbewerb aus, da er Alternativplanungen für zwingend notwendig halte.

 

Dieter Wiedemann, Ambach:

60 Wohnungen müssten aus Sicht von Herrn Wiedemann auf jeden Fall auskömmlich sein. Die Forderungen des KWA müssten deshalb vom Gemeinderat noch einmal hinterfragt werden.

 

Ursula Scriba, Gemeinderätin aus Ammerland:

Für einen Wettbewerb spricht sich auch Frau Scriba aus. In einer Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten könnten dann alle Bürgerinnen und Bürger die beste Lösung besichtigen.
Antwort des KWA: Man sei weiterhin bereit für einen Realisierungswettbewerb. Dass verschiedene Ideen bzw. Varianten geprüft werden, kann KWA garantieren. Auf Grund der Erfahrungen an anderen Standorten geht KWA von maximal 90 bis 95 Bewohnern aus. Ein Wohnstift mit 80 Wohnungen wäre das kleinste, das die KWA jemals gebaut hat. 80 Einheiten seien wegen der notwendigen Infrastruktur das Minimum für einen funktionierenden Betrieb. Unter dieser Mindestgröße könnten auch die gewünschten Leistungen der Gemeinde, wie beispielsweise Tagespflege oder ambulanter Pflegedienst, nicht angeboten werden.

 

Arch. Norbert Koch:

Herr Koch empfiehlt der Gemeinde einen beschränkten Architektenwettbewerb. Um 23:30 Uhr schließt der Bürgermeister die rundum gelungene Bürgerversammlung mit einem Dank für die Aufmerksamkeit und die sehr lebhafte und faire Diskussion.

 

Bürgerversammlung

am 30. 5. 2017

KWA erneut Thema

Neben anderen Themen wie der Wohnbebauung am Pallaufhof trat die geplante Nutzung des ehemaligen Sanatoriumsgeländes in Ambach auch bei der Bürgerversammlung in den Mittelpunkt der Diskussion.

Es wurde von Seiten einiger Bürger der Wunsch nach mehr Dialog in Form z. B. eines Runden Tisches geäußert, was von KWA-Vorstand Dr. Arendt als durchaus sinnvoll bewertet wurde. Der Gemeinderat wird auf die diversen Anregungen eingehen und dafür sorgen, dass weitere Projektvarianten von anderen Planern erarbeitet werden. Die Gemeinde wird auch mit allen Beteiligten – in welcher Form auch immer – im Gespräch bleiben.

Leserbrief zur Berichterstattung über die Bürgerversammlung in Münsing am 30.05.2017, betreffend das KWA-Projekt

 

„Was sagt der OSV zum Projekt des Seniorenstifts der KWA in Ambach?“ war die mehrfach formulierte Frage. Der Vorstand des OSV befürwortet den von Fritz Noppes, Degerndorf, vorgeschlagenen Runden Tisch. Das Vorhaben ist sehr komplex, Grund und Boden sind kostbar und nicht vermehrbar. Deshalb muss mit den vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoll und qualitätsbewusst umgegangen werden. Wir haben die Erde von unseren Vorfahren geerbt und müssen sie für unsere Kinder, Enkelkinder und Urenkel mit Bedacht verwalten, anstatt sie durch ungezügelte Bebauung zu verbrauchen. Deshalb ist es unfair den künftigen Generationen im Übermaß die Möglichkeit zu nehmen, selbst zu entscheiden, was in ihrer Zeit zu tun ist.

Die bevorstehende Arbeit des Runden Tisches, die auch Bürgermeister Grasl begrüßt, sollte aus unserer Sicht durch fachkundige, professionelle Moderation unterstützt werden. Es sollten folgende kardinale Fragen bearbeitet werden: Einfügen in die bauliche Umgebung Ambachs, Erhalt des Baumbestandes, neue verkehrliche Belastung von Münsing, Holzhausen und Ambach, Parkplätze, Folgen für die Landwirtschaft, Soziale Auswirkungen wie Bedarf von Pflegekräften sowie notwendigen weiteren Arbeitskräften und deren Wohnbedürfnisse bei derzeit knappsten Angebot im Landkreis, realistische Abschätzung wirtschaftlicher Erfolge etc., das Bauchgefühl reicht nicht!

Die grundlegende Vorbereitung eines Wettbewerbs als einzig empfehlenswertem Mittel bei der Vielzahl an Fragen, mit einer fundierten Auslobung, verbunden mit dem Angebot verschiedener Vorschläge erfahrener Architekturbüros, idealerweise einem Städtebaulichen Ideenwettbewerb und einem nachfolgenden Realisierungswettbewerb rückt eine wünschenswert gestaltete Erweiterung Ambachs näher.

Ein besonderes Augenmerk legt der OSV dabei auch auf die Frage und Sorge: Entsteht neues Baurecht um das ehemalige Klinikgelände? und: Wie groß soll Ambach werden und wie schnell wachsen?

Ursula Scriba,

  1. Vorsitzende des OSV

 

Einladung zum Ostufer-Waldbesuch für Kinder

Wir treffen uns am Dienstag 6. Juni 2017 um 16:00 Uhr

An der Kreuzung Weipertshauser Straße nördliches Waldende (Ammerlander Wald) (Kinder unter 6 Jahren am besten mit Eltern)

Wir, das sind die 2 Jäger Ursula Scriba und Markus Feigl,
Bildhauer und Waldbesitzer Hannes Neumann,
mit Mechthild Felsch, Laura Scriba und der Hündin Alva.

Wir wollen Tierspuren suchen, Bäume in Herrn Neumanns besonderem Wald erkennen, erfahren wozu die Bäume nützlich sind und jede Menge Entdeckungen machen.

Um 18.00 Uhr können die Eltern die Kinder bei Neumanns in der Fasanerie Ammerlander Wald Nord abholen. Vorher gibt es noch eine Brotzeit und Geschichten von den Tieren aus dem Wald und ein paar Überraschungen.

Wir freuen uns auf Euch, bitte anmelden, ggf. Weg erfragen mit email: osv-vorstand@scribaup.de oder unter Tel. 08177/92310

Ursula Scriba

„Es gibt Dinge, die sein müssen“

von Andrea Weber, Isar Loisachbote vom 27. April 2017

Elisabeth Biron von Curland reproduzierte den berühmten Isenheimer Wandelaltar. Das Werk der Ickinger Künstlerin und Restauratorin wird in der Wallfahrtskirche eines Klosters bei Mainz seinen Platz finden. 

Icking/Dorfen – Gut drei Jahre hat Elisabeth Biron von Curland gebraucht, um den berühmten Isenheimer Altar zu reproduzieren. Es war keine Auftragsarbeit. Die Ammerlander Künstlerin sah die Arbeit vielmehr als Hommage an den Erschaffer des Kunstwerks Matthias Grünewald, und als „eine Zeit der intensiven Meditation und Spiritualität“. Nun hat die Reproduktion des wohl berühmtesten Wandelaltars aus dem Mittelalter auch einen Platz bekommen. Er steht künftig in der Wallfahrtskirche eines Nonnenklosters bei Mainz. Bevor das Werk überführt wird, lädt die Künstlerin am kommenden Sonntag in ihr Atelier ein.

„Es gibt manchmal Dinge, die sein müssen“, sagt Elisabeth Biron von Curland. Vor drei Jahren fragte Pfarrer Florian Gruber von der evangelischen Kirche St. Michael in Wolfratshausen bei ihr an, ob sie einen Vortrag über den Isenheimer Altar in seiner Gemeinde halten würde. Birons Ausdruckskraft ist das gemalte Bild. „Warum sollte ich dann einen Diavortrag halten?“, fragte sie sich. Sie begann die wandhohen Tafeln, zwei feste und vier drehbare Altar-Flügel, und die horizontale Predella (Sockel) mit den Abbildungen der Leidensgeschichte Christi mit Pastellkreide auf Packpapier zu zeichnen. Diese in Glas gerahmte Version wurde 2014 in St. Michael ausgestellt. Doch dauerhaft wäre die Arbeit auf Papier nicht haltbar. So entschied sich Biron, das Gesamtwerk ein zweites Mal mit Kreide, aber diesmal auf Leinwand zu kopieren. Durch die Kreide hat ihre Arbeit einen seidigen und leichten Duktus im Vergleich zum in Öl und Tempera gemalten Original. Um die Genauigkeit bis ins Detail zu wahren, studierte die Künstlerin historische Schwarz-Weiß-Fotografien, farbige Detailaufnahmen aus Kunstbänden und befasste sich intensiv mit Grünewalds Biografie und der Entstehungsgeschichte des Originals. Der Meister schuf den Altar zwischen 1512 und 1516 für die Spitalkirche des Ordens der Antoniter zu Isenheim. Die Antoniter waren ein Bettelorden, der sich um 1070 gründete. Ihre wichtigste Aufgabe war die Krankenpflege. Sie nahmen sich der Menschen an, die am „Antoniusfeuer“ erkrankten, einer weit verbreiteten Mutterkornvergiftung durch einen Pilz im Getreide. Der Altar, der dem heiligen Antonius gewidmet ist, sollte Wunder bewirken oder zumindest Trost im Gebet bei der Betrachtung der Kreuzigung Christi bringen.

Biron, geboren 1941 in Rom und aufgewachsen in Italien und Brasilien, ist bekannt für ihre ausdrucksstarke Porträtmalerei. Sie spiegelt Menschen nicht einfach wider. Sie hat die Begabung, ihnen Ausdruck und Seele zu geben. Als gelernte Gemälderestauratorin an der Bayrischen Staatsgemäldesammlung in München hat sie sich intensiv mit der Kunst der alten Meister auseinander gesetzt. Sie ist eine Verfechterin der klassischen Kirchenmalerei und sieht die Entwicklung kritisch, dass moderne Kirchen immer minimalistischer ausgestaltet werden. „Die Sprache der Bilder geht verloren“, sagt sie.