Für Kultur und gegen Windkraft

28.2.2014

Für Kultur und gegen Windkraft

Ammerland – Die Bürgerliste hat vor wenigen Tagen ihr Wahlkampfprogramm vorgestellt.

Zahlreiche Listenkandidaten sowie interessierte Bürger, insgesamt gut 30 Besucher, waren ins Gasthaus Sailer am See gekommen.

Ursula Scriba, derzeit einzige amtierende Bürgerlisten-Gemeinderätin und Spitzenkandidatin, sprach sich dafür aus, wieder einen Bauausschuss einzuführen. „Gerade über Bebauungspläne sollte eingehender diskutiert werden“, sagt die Architektin. Sie lobt zwar die gute Vorbereitung durch die Verwaltung, glaubt aber auch, dass das unterschiedliche Fachwissen der Gemeinderäte einfließen sollte. Bei der geplanten Wiederbelebung des Ambacher Wiedemann-Grundstücks – wie berichtet gibt es einen Kaufinteressenten für das ehemalige Klinikgelände – mahnt Scriba zu „äußerster Vorsicht“, damit nur maßvoll erweitert wird und die wertvollen Bäume erhalten bleiben. Für ihr Herzensanliegen, den Denkmalschutz, möchte sich die Vorsitzende des Ostuferschutzverbands im Fall ihrer Wiederwahl ebenfalls einsetzen.

Die Bürgerliste hat sich nach gründlicher Recherche und interner Diskussion gegen Windkraftanlagen in der Gemeinde entschieden. Das machte Listenkandidat Johannes Umbreit deutlich. Den von einem Fachbüro favorisierten möglichen Standort im Eurasburger Forst bei St. Heinrich hält die Bürgerliste wegen der dort vorkommenden Orchideenarten, Vögel und Schmetterlinge für ungeeignet. Laut Umbreit ist die Windgeschwindigkeit zu gering, um ein Windrad rentabel zu betreiben.

Für eine bessere Busanbindung für Schüler sowohl zur Münsinger Grundschule als auch zu den weiterführenden Schulen in der Umgebung möchte sich Nina Wendt stark machen. Die Schüler müssten zum Beispiel um 6.42 Uhr mit dem Bus ans Ickinger Gymnasium fahren und würden dort fast eine Stunde lang auf den Unterrichtsbeginn warten, berichtete sie.

Florian Rank und Frank Fischer wollen die Zeiten der Mittagsbetreuung an der Grundschule für berufstätige Eltern optimieren. Auf das Thema Breitbandversorgung haben sich Rank und Fritz Noppes spezialisiert. Sie wiesen darauf hin, dass die Hybridfunk-Lösung in Degerndorf keine dauerhafte Lösung sein könne. Insgesamt müsse das schnelle Internet ausgebaut werden, um Münsing als Gewerbestandort zu sichern und um die – ökologisch sinnvolle – Heimarbeit zu fördern.

Mechthild Felsch ist die Seniorenpolitikerin innerhalb der Bürgerliste. Die Münsingerin fordert mehr Angebote wie etwa Computerkurse für ältere Menschen. Die Einrichtung einer Tagesbetreuung für Senioren im neuen Pallaufhof würde sie begrüßen. Außerdem glaubt sie, dass ein Bedarf an Trauerbegleitung in der Gemeinde besteht.

Die Kultur besitzt einen hohen Stellenwert für die Bürgerliste-Kandidaten, unter denen sich namhafte Künstler wie Anatol Regnier, Johannes Umbreit und Tom Carstens befinden. Umbreit möchte einen Kulturausschuss des Gemeinderats einführen. Die „Wahlprüfsteine“ der Lokalen Agenda Kultur will die Bürgerliste laut Ursula Scriba nicht beantworten. Scriba: „Weil wir eng an den Ostuferschutzverband angelehnt sind, betreiben wir selbst eine sehr konsequente Kulturarbeit.“ Tanja Lühr

Absage an die Agenda Kultur

27.2.2014
Isar-Loisachbote

Absage an die Agenda Kultur

Münsing – Dem Münsinger Gemeinderat reicht es. In einer Erklärung, die Bürgermeister Michael Grasl in der jüngsten Ratssitzung verlas, beendet das Gremium offiziell die Zusammenarbeit mit der Agenda Kultur

„Eine weitere Zusammenarbeit mit der aktuellen Agenda Kultur ist unter diesen Umständen nicht vorstellbar und bedarf anderer Voraussetzungen“: So lautet der Kernsatz der vom Rathauschef vorgetragenen Stellungnahme. Der Entscheidung vorausgegangen waren jahrelange, teils öffentliche, teils interne Angriffe von Agenda-Mitgliedern gegen den Bürgermeister und gegen einzelne Gemeinderäte, insbesondere gegen den Dritten Bürgermeister Ernst Grünwald. Die Beleidigungen und Beschuldigungen erfolgten überwiegend durch E-Mails.

„Da durch diese Schreiben die Grundlage eines guten Dialogs, nämlich der respektvolle Umgang miteinander, wiederholt ignoriert wurde, fordert der Gemeinderat dazu auf, beleidigende und herabwürdigende Angriffe zu unterlassen“, heißt es in der Erklärung. Im Schlusssatz bedauert der Rat die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit der Agenda Kultur, da das Gremium die ehrenamtliche Arbeit im Kulturbereich und auf allen anderen Ebenen schätze.

Gegen die Verabschiedung des Papiers stimmte allein Gemeinderat Prof. Matthias Richter-Turtur, selbst Mitglied der Agenda Kultur. Die inakzeptablen E-Mails würden von „Einzelmitgliedern“ stammen, die man nicht mit der gesamten Agenda gleichsetzen könne, sagte Richter-Turtur. Dem widersprach Gemeinderat Christoph Bühring-Uhle. Er sah die E-Mails nicht als Einzelmeinung und stellte fest: „Mit den Herren Kohn, Köhle und Spiegel kann ich nicht zusammenarbeiten.“

Gemeinderat Thomas Sebald sieht Agenda-Sprecher Christian Kohn in der Pflicht, gegen Mitstreiter, „die aus der Reihe tanzen“ einzuschreiten. Rat Josef Leis kritisierte, dass in der Gruppe jeder machen könne, was er wolle. Gemeinderat Ernst Ramerth bezeichnete die E-Mails als „unter die Gürtellinie zielend“ und als „katastrophalen Stil“. Rätin Regina Reitenhardt erklärte, nicht mehr mit elektronischer Post solchen Inhalts „belastet“ werden zu wollen. Amtskollegin Ursula Scriba vertrat die Ansicht: Eine öffentliche Institution wie ein Gemeinderat „muss mit einer solch unkultivierten Gruppe nicht Kontakt halten“.

Das Thema wurde nicht zuvor mit der Tagesordnung veröffentlicht, sondern am Dienstag unter „Bekanntgaben“ angesprochen. Weil das Ratsgremium den direkten Kontakt mit der Agenda Kultur scheut? Richter-Turtur vermutete genau dies: „Gerade die Bürger, die es betrifft, wären sicher heute in die Sitzung gekommen“, meinte er. Der Ammerlander warf Bürgermeister Michael Grasl ein „unrechtmäßiges Vorgehen“ vor. Das Landratsamt in Bad Tölz habe ausdrücklich empfohlen, das Thema öffentlich zu diskutieren. Laut Grasl ist es dagegen nicht notwendig, alles auf die Tagesordnung zu schreiben. Diesen Umstand will Richter-Turtur nun mit Hilfe der Rechtsaufsichtsbehörde des Landratsamtes prüfen.

Tanja Lühr

So etwas wie die Grünen

16.12.2013

79007995-15863635_517-4509-300x224
Sie wollen alle Münsinger vertreten: Für die Bürgerliste kandidieren (stehend v. li.) Fritz Noppes, Johannes Umbreit, Christopher Kleine, Florian Rank, Petra Schulze, Wolfgang Kube, Klaus Reid, Anatol Regnier sowie (sitzend v. li.) Nina Wendt, Ursula Scriba, Mechthild Felsch. Foto: sabine hermsdorf

Münsing – Die Bürgerliste steht für den Erhalt der Landschaft und maßvolle Bebauung in Münsing und strebt zwei Mandate für den Gemeinderat an.

Die amtierende Münsinger Gemeinderätin Ursula Scriba wird die Bürgerliste bei der Kommunalwahl 2014 anführen. Mit 16:4 Stimmen wurde die 56-jährige Architektin auf Platz eins gewählt. Auf Platz zwei folgt der Weipertshauser Pianist Johannes Umbreit. Auf die beiden Spitzenkandidaten hatte sich die Bürgerliste im Vorfeld geeinigt.

Die weiteren Kandidaten wurden von den Mitgliedern in der Aufstellungsversammlung am Freitagabend im Landhotel Huber in Ambach auf ihre Listenplätze gewählt. Die Bürgerliste, die nach eigenen Angaben alle Ortsteile der Seegemeinde vertritt, steht dem Ostuferschutzverband nahe. Ihre Vertreter sind in gewisser Weise „die Grünen“ im Gemeinderat. Sie stehen für den Erhalt der Landschaft und für eine maßvolle Bebauung.

Allmählich rückt bei der Bürgerliste die zweite Generation nach. Auf Platz drei tritt Nina Wendt, Tochter des langjährigen Gemeinderats, stellvertretenden Bürgermeisters und OSV-Vorsitzenden Dr. Florian Müller, an. Die 44-jährige Dolmetscherin nannte die Verkehrsberuhigung während der Sommermonate eines ihrer Hauptziele. Wendt hat sich gemeinsam mit anderen Holzhausern dafür eingesetzt, dass eine Geschwindigkeitsanzeige im Ort aufgestellt wird. Das Gerät zeige Erfolg, es werde weniger gerast, sagte die zweifache Mutter bei ihrer Vorstellung. Weitere lokalpolitisch bekannte Namen auf der Liste sind Florian Rank (Platz fünf) und Christopher Kleine (Platz zehn). Ihre Väter waren ebenfalls jahrzehntelang engagiert. Mit dem Schriftsteller und Musiker Anatol Regnier (Platz sieben) konnte die Vorstandschaft einen berühmten Künstler gewinnen. Überregional bekannt sind auch der Maler, Grafiker und Musiker Herbert Nauderer aus Weipertshausen (Platz 13) sowie der Degerndorfer Kunstschmied Tom Carstens (Platz 16).

Der Bereich Denkmalschutz wird vor allem von der Ambacherin Petra Schulze (Platz vier) abgedeckt. Für die Belange der Senioren möchte sich Mechthild Felsch (Platz sechs) im Falle ihrer Wahl stark machen. Als „Stimmenfänger“ bezeichnete Ursula Scriba den aktiven Umweltschützer Fritz Noppes aus Degerndorf (Platz Acht).

Wie berichtet war es der Bürgerliste nicht leicht gefallen, „zugkräftige“ Kandidaten aus allen Ortsteilen zu finden. Nach einem internen Vorgespräch haben sich nun offenbar doch genügende gefunden. Fast die Hälfte von ihnen sind Frauen.

Die Jugend ist nicht vertreten; der jüngste Bewerber für den Münsinger Gemeinderat ist Christopher Kleine mit 37 Jahren. Ihre Ziele für die kommende Legislaturperiode will die Bürgerliste bei einer Wahlkampfveranstaltung Anfang nächsten Jahres bekannt geben. Momentan sitzt mit Scriba nur eine Listenvertreterin im Gemeinderat. „Wieder zwei Mandate zu bekommen, wäre unser Wunsch“, sagt sie.

(Tanja Lühr)

 

Preisträger für den Gabriel-von-Max Ehrenpreis gesucht

27.11.2013

Gabriel-von-Max-Denkmalpreis –
Preisträger gesucht

Münsing – Der Ostuferschutzverein (OSV) wird erstmals einen Denkmalpreis vergeben. Dadurch sollen Eigentümer gewürdigt werden, die sich besonders um ihr Bau- oder Gartendenkmal kümmern und so zu dessen Erhalt beitragen.

Ein Affe, der die denkmalgeschützte Max-Villa in der Hand hält: Ernst Grünwald hat den Denkmalpreis gestaltet.

Der Name des Preises „Gabriel-von-Max-Denkmalpreis“ erinnert an den bedeutenden Maler und Naturforscher Gabriel von Max (1840 bis 1915), der die heute unter Denkmalschutz stehende Max-Villa erbaute. Diese Villa befindet sich laut dem OSV seit längerem in einem durch die aktuellen Eigentümer „bewusst herbeigeführten desolaten Zustand und droht verlorenzugehen“. Der Preisträger erhält eine Bronzefigur des Bildhauers Ernst Grünwald, die auf ebenso heitere wie nachdenkliche Weise auf die Villa und das Lieblingstier des „Affenmalers“ Max Bezug nimmt.

Suche nach dem Preisträger

Der OSV bittet alle Interessierten sich an der Suche nach dem Preisträger zu beteiligen. Vorschläge können bis 17. Januar schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Geschäftsstelle des OSV c/o Ursula Scriba, Lerchenweg 3, 82541 Münsing, eingereicht werden.

Die Objekte sollen sich im Satzungsgebiet des OSV befinden, das sich vom Ostufer des Starnberger Sees bis zum Wiederabfall des Geländes in das Isar- oder Loisachtal erstreckt. Kriterien für die Vergabe sind insbesondere die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität von Erhaltungsmaßnahmen, die Kreativität bei der Durchführung, der persönliche Aufwand für den Eigentümer sowie die Bedeutung des Denkmals. Die genauen Richtlinien für die Vergabe können auf der Homepage des OSV eingesehen werden.

Eine Fachjury ermittelt den Preisträger

Eine achtköpfige Fachjury wird aus den eingegangenen Vorschlägen den Preisträger ermitteln. Die Verleihung findet voraussichtlich am 6. März 2014 an einem noch bekanntzugebenden Ort statt.

(red)

Konkurenz in Münsing ist groß – Bürgerliste sucht noch nach Kandidaten

26.11.2013
Münsing – Im Laufe der Woche stellen die Freien Wähler, die Wählergemeinschaft Münsing und die Einigkeit Degerndorf ihre Kandidaten für die Kommunalwahl vor. Die Bürgerliste sucht noch nach selbigen.

„Wir stehen dieses Mal vor einer gewaltigen Herausforderung“, sagt die Vorsitzende der Bürgerliste und amtierende Gemeinderätin, Ursula Scriba. Die Konkurrenz der übrigen Listen werde besonders groß sein und die Bürgerliste werde mit einer komplett neuen Mannschaft antreten. Erstmals müsse man ohne die ehemaligen Spitzenkandidaten Hubert Rank, Ernst Kink und Florian Müller bestehen, die die Liste über Jahrzehnte geprägt hätten, sagt Scriba.

Sie selbst hat angekündigt, wieder kandidieren zu wollen. Seit 1978 vertritt die Bürgerliste die Interessen des Ostuferschutzverbands (OSV) im Gemeinderat. Der OSV habe davon immer profitiert, sagt die Vorsitzende Scriba. Er habe schneller Informationen erhalten und seinen Anliegen mehr Nachdruck und Aufmerksamkeit verschaffen können. „Wenn wir wollen, dass die Stimme des Schutzverbands auch in Zukunft gehört wird, müssen wir uns dafür einsetzen“, appelliert die Vorsitzende an die Mitglieder und an alle Bürger, die die Anliegen des OSV teilen.

Diese sind aufgerufen, die Bürgerliste als Kandidaten, Spender oder auch als Wahlkampfhelfer unterstützen. In den vergangenen Jahren hätten OSV und Bürgerliste einiges erreicht, so Scriba. Sie nennt den Erhalt der Max-Villa und des Brosi-Hofs, den Fortbestand von Seeburg und Schloss Allmannshausen, die auf den Weg gebrachte Renovierung der Pocci-Kapelle und die entstehende Münsinger Chronik. Ziele in der kommenden Wahlperiode würden unter anderem eine maßvolle, energiesparende und an das Ortsbild angepasste Bauweise sein, die Verhinderung „unrentabler Windräder an ungeeigneten Standpunkten“ sowie die Schaffung von Radwegen. (tal)

Gabirel-von-Max Preis – Vorschläge für 2014

22.11.2013

Bitte an die OSV-Mitglieder um Vorschläge für den Gabriel-von-Max-Preis 2014

Sehr geehrte  Mitglieder,

bald ist es soweit, Anfang 2014 wird der OSV erstmalig den Gabriel-von-Max-Denkmalpreis verleihen. Wir wollen damit die Eigentümer in unserem Satzungsgebiet würdigen, die sich vorbildlich und mit großem Engagement, teils auch unter Inkaufnahme persönlicher Opfer, um  ihr Haus- oder Gartendenkmal kümmern und so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft leisten. Andere Eigentümer sollen ermutigt werden, sich an solchen Beispielen gelungener Denkmalpflege zu orientieren.

Der Name des Preises erinnert an den bedeutenden Maler und Naturforscher Gabriel von Max (1840 bis 1915) und mahnt an das Schicksal der von ihm erbauten Max-Villa in Ammerland, für deren Rettung sich der OSV seit Jahren vehement einsetzt. Durch die erfolgreiche Sensibilisierung der Öffentlichkeit konnte bislang der unwiederbringliche Verlust dieses bedeutenden Baudenkmals verhindert werden. Der Preisträger erhält eine Bronzefigur des Bildhauers Ernst Grünwald, die auf ebenso heitere wie nachdenkliche Weise auf die Villa und das Lieblingstier des „Affenmalers“ Max Bezug nimmt. Bei der Präsentation  auf unserer letzten Mitgliederversammlung stieß die Figur auf große Zustimmung.

Wir bitten Sie, sich an der Suche nach dem Preisträger zu beteiligen. Vorschläge können bis zum 17 Januar schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Geschäftsstelle des OSV c/o Ursula Scriba, Lerchenweg 3, 82541 Münsing eingereicht werden.

Kriterien für die Vergabe sind insbesondere die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität von Erhaltungsmaßnahmen, die Kreativität bei der Durchführung und der persönliche Aufwand für den Eigentümer. Das Objekt muss nicht in der Denkmalliste aufgeführt sein, sollte aber für unser herkömmliches Orts- und Landschaftsbild von Bedeutung sein; es kann sich etwa um eine Villa, einen Bauernhof oder ein Fischerhaus handeln. Die genauen Richtlinien für die Vergabe können auf der Homepage des OSV eingesehen werden.

Aus den eingegangen Vorschlägen wird eine Fachjury dann den Preisträger ermitteln. Für die Jury konnte der OSV die Kreisheimatpflegerin Maria Mannes, die Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss und den Geschäftsführer des Landesvereins für Heimatpflege Martin Wölzmüller gewinnen. Die feierliche Preisverleihung findet voraussichtlich am 06.März 2014 an einem noch bekanntzugebenden Ort statt.

Wir hoffen auf eine rege Beteiligung und bitten Sie, auch Nachbarn, Freunde oder sonstige Interessierte auf das Preisverfahren hinzuweisen.

Mit vielen vorweihnachtlichen Grüßen,

Ursula Scriba

Pressemitteilung, Gabriel-von-Max Preis 2014

22.11.2013

Pressemitteilung des OSV

Gabriel-von-Max-Denkmalpreis

Der Ostuferschutzverein (OSV) wird Anfang 2014 erstmalig den Gabriel-von-Max-Denkmalpreis vergeben. Dadurch sollen die Eigentümer gewürdigt werden, die sich in besonders vorbildlicher Weise um ihr Bau- oder Gartendenkmal kümmern und so maßgeblich zu dessen Erhalt beitragen.

Der Name des Preises erinnert an den bedeutenden Maler und Naturforscher Gabriel von Max (1840 bis 1915), der die heute unter Denkmalschutz stehende Max Villa erbaute. Diese Villa befindet sich seit längerem in einem durch die aktuellen Eigentümer bewußt herbeigeführten desolaten Zustand und droht verlorenzugehen. Der Preisträger erhält eine Bronzefigur des Bildhauers Ernst Grünwald, die auf ebenso heitere wie nachdenkliche Weise auf die Villa und das Lieblingstier des „Affenmalers“ Max Bezug nimmt.

Der OSV bittet alle Interessierten sich an der Suche nach dem Preisträger zu beteiligen. Vorschläge können bis zum 17 Januar schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Geschäftsstelle des OSV c/o Ursula Scriba, Lerchenweg 3, 82541 Münsing eingereicht werden.

Die Objekte sollen sich im Satzungsgebiet des OSV befinden, das sich vom Ostufer des Starnberger Sees bis zum Wiederabfall des Geländes in das Isar- oder Loisachtal erstreckt. Kriterien für die Vergabe sind insbesondere die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität von Erhaltungsmaßnahmen, die Kreativität bei der Durchführung, der persönliche Aufwand für den Eigentümer, sowie die Bedeutung des Denkmals. Die genauen Richtlinien für die Vergabe können auf der Homepage des OSV eingesehen werden.

Aus den eingegangen Vorschlägen wird eine achtköpfige Fachjury dann den Preisträger ermitteln. Die feierliche Preisverleihung findet voraussichtlich am 06.März 2014 an einem noch bekanntzugebenden Ort statt.

Villa Max: Juristische Anordnung der Instandsetzung

10.09.2013

„Juristische Anordnung zur Instandsetzung“

Münsing – Das Ringen um den Erhalt der Max-Villa geht in eine neue Runde
„Alle fachlichen Fragen sind geklärt, jetzt gibt es eine juristische Anordnung zur Instandsetzung“, erklärte Nikolaus Könner bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Denkmalschutz am Sonntagabend in Wolfratshausen. Könner ist Referatsleiter beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und als Hauptkonservator mit dem Fall betraut.

Dass die Eigentümerin der Villa am Starnberger See einlenkt und das stark baufällige Gebäude saniert, bezweifelt Könner allerdings: „Es ist erwiesen, dass sie nur einen Abriss mit anschließendem Neubau im Sinn hat.“ Nun gehe es um die Frage, wie lange die Behörden dem Verfall der Villa Max „weiter zuschauen möchten“.

Landrat Josef Niedermaier rechnet nach eigenen Worten damit, dass die Immobilien-Eigentümerin aus München gegen die Anordnung sofort gerichtlich angehen wird. Ursula Scriba, Vorsitzende des Schutzverbandes für das Ostufer des Starnberger Sees, fand in der Podiumsdiskussion deutliche Worte zur Causa Max-Villa: „Die Eigentümerin verhindert, dass das Haus an diejenigen übergeben wird, die es lieben.“ Es dürfe jedoch nicht vergessen werden: „An jedem Tag, an dem nichts geschieht, wird das Denkmal weiter zerstört.“ Über die Podiumsdiskussion wird noch ausführlich berichtet. (dor)

Schreiben Dr. Neumeister/Scriba an OB Ude, München, 23.5.2013

Schreiben Dr. Neumeister/Scriba an OB Ude, München, 23.5.2013OSV-Logobig2-150x150

Dr. Kurt Gustav Neumeister
80797 München
Rechtsanwalt
Agnesstraße 64
Telefon (089) 12 16 40 75
Telefax (089) 12 16 40 77
e-mail: mail@kgneumeister.de

Herrn Oberbürgermeister der

Landeshauptstadt MünchenChristian Ude
CSU/CDU/SPD/FDP/Grüne/Alternative-Liste
Fraktion des Stadtrates

ENTWURF

München, den 23. Mai 2013

Schließung und Verkauf des städtischen Schullandheims „Seeheim“ am Starnberger See

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,

wir haben uns letztmalig mit Schreiben vom 17. Oktober 2012 mit der Bitte an Sie gewandt, das städtische Schullandheim „Seeheim“ nicht zu schließen und nicht zu verkaufen. Wir haben Ihnen die Gründe dargelegt, die dagegen sprechen. Leider sind wir bisher ohne inhaltliche Antwort auf unsere Bitte geblieben. Wir halten es für sinnvoll, dass diese Frage öffentlich diskutiert wird, damit die Münchner Bürger sich selbst ein Bild von Sinn oder Unsinn dieser Absichten machen können.

  1. Die von uns beschriebenen Gründe gegen einen Verkauf bestehen nach wie vor. Sie haben sich bestätigt. Wie wir aus dem Gemeinderat der Münsing wissen, besteht seitens der Gemeinde keinerlei Bereitschaft, eine Erweiterung oder einen Anbau des Schullandheims Ambach zuzulassen. Die Gemeinde hat eine Rahmenplanung verabschiedet, welche eine Ausweitung der Nutzung ausschließt. Die Gemeinde hat keinen Zweifel daran gelassen, dass sie notfalls – in Abstimmung mit dem Landratsamt – entsprechende bauplanungsrechtliche Schritte veranlassen wird. Soweit uns bekannt, hat die Gemeinde Münsing gegenüber einem Vertreter der Landeshauptstadt keinen Zweifel daran gelassen, dass sie einer Ausweitung des Schullandheimbetriebes in Ambach nicht zustimmen wird.
  2. Damit entfällt die Möglichkeit, im Schullandheim Ambach weitere Plätze zu schaffen, wenn das Schullandheim „Seeheim“ verkauft würde. Diese Absicht war aber ein wesentlicher Grund der Planung: Die in Seeheim entfallenden Schullandheimplätze sollten durch eine Erweiterung des Schullandheims Ambach ausgeglichen werden. Wenn diese Möglichkeit also nicht besteht, fallen bei einer Schließung von Seeheim die entsprechenden Schullandheimplätze ersatzlos weg. Dann tritt ein objektiver Abbau von Schullandheimplätzen ein. Wir finden, dass zu diesem Vorhaben die Meinung der Münchner Bürger gehört werden sollte. Denn diese Einschränkung der Möglichkeiten des Schullandheimaufenthalts trifft alle Münchner Schüler.
  3. Falls Seeheim geschlossen und verkauft würde, verblieben noch drei städtische Schullandheime: Ambach, Maxhofen und Krainsberg.
    Falls ein Verkaufserlös von Seeheim nicht in Ambach investiert werden kann, müsste er entweder in die beiden anderen Schullandheime investiert oder auf Eis gelegt werden. Es fragt sich dann aber, wieso Seeheim in diesem Fall überhaupt verkauft werden muss, wenn Seeheim in Ambach nicht ersetzt werden kann. Es wäre eine merkwürdige Vorgehensweise der Landeshauptstadt, wenn die Erhaltung und Modernisierung der bestehenden Schullandheime stets dadurch finanziert wird, dass ein weiteres verkauft wird. Auf diese Weise käme man letztlich zum Ergebnis, dass auch noch das letzte Schullandheim verkauft werden müsste, wenn seine Erhaltungs- und Renovierungskosten nicht durch den Verkauf eines anderen bestritten werden könnten. Diese „Kannibalisierung“ der Schullandheime widerspricht in grober Weise dem Zweck der seinerzeitigen Schenker. Es ist daran zu erinnern, dass im Jahre 1986 der „Verein für Ferien- und Schullandheime München“ der Landeshauptstadt München die Schullandheime Linden, Oberschondorf, Höhenrain und Seeheim mit der Auflage geschenkt hat, diese für den Zweck des Schullandbetriebes zu erhalten. Gegen Wortlaut und Geist dieser Verträge hat die Landeshauptstadt bereits die Schullandheime Linden, Oberschondorf und Höhenrain verkauft und damit jeweils andere Schullandheime „ertüchtigt“. Mit Seeheim würde das letzte der geschenkten Schullandheime verkauft! Für künftige Schenker und Stifter ist es wenig ermutigend, wenn ihnen vor Augen geführt wird, dass die die Stadt zweckgebundene Schenkungen zur Aufbesserung ihres Schuletats verwertet. Die seinerzeitigen Schenker, die zum Teil noch am Leben sind, wären empört, wenn sie mit ansehen müssten, wie die Landeshauptstadt mit den anvertrauten Schullandheimen umgeht.
  4. Wahrscheinlich machen sich die zuständigen Behörden der Landeshauptstadt auch falsche Vorstellungen von den Verwertungsmöglichkeiten des Schullandheims Seeheim. Dieses liegt in einem Außenbereich. Die zulässige Nutzung besteht im Gemeinbedarf Erziehung. Die Gemeinde lässt keinen Zweifel daran, dass sie einer anderen Nutzung mit bauplanungsrechtlichen Mitteln und mit Widerstand gegen eine Nutzungsänderung entgegen treten wird. Somit dürfte auch die Verkäuflichkeit stark eingeschränkt sein. Hinzu kommt, dass ein wesentlicher Wert dieses Grundstücks in dem westlich der Straße gelegenen Seegrundstück besteht. Im Falle eines Verkaufes hat die Gemeinde bereits angekündigt, dann ihr Vorkaufsrecht am Seegrundstück auszuüben. Dies dürfte dazu führen, dass der Wert des Anwesens nochmals drastisch sinkt, beziehungsweise ein Käufer vom Kaufvertrag bezüglich des Restgrundstücks zurücktritt. Denn der Reiz des gesamten Anwesens – und insbesondere für die Münchner Schüler – liegt darin, dass das Schullandheim einen unmittelbaren Seezugang hat.

Wir bitten Sie also, diese Überlegungen noch einmal zu prüfen und uns eine Antwort zu erteilen. Wir meinen, dass es verantwortungslos ist, wenn die Landeshauptstadt München sich ohne Not von einem Juwel des städtischen Grundbesitzes trennt, dass es besser für die Münchner Schüler und für die Allgemeinheit erhalten bleiben sollte. Beim Ausverkauf des Ostufers des Starnberger Sees an Besserverdienende sollte die Landeshauptstadt nicht mittun.

Wir beabsichtigen, diese Frage zu gegebener Zeit in die Öffentlichkeit zu tragen, sofern die Landeshauptstadt an ihren Absichten festhält.

Mit freundlichen Grüßen
Ursula Scriba
1. Vorsitzende

Richtlinien für die Vergabe des Gabriel-von-Max Preises

8.2.2013

Richtlinien für die Vergabe des Gabriel-von-Max-Denkmalpreises durch den OSV

(2. Fassung nach Diskussion und Festlegung im „Jour Fixe“ am 7.2.13)

Ziel des Denkmalpreises ist es das private Engagement der Eigentümer bei der Denkmalpflege zu honorieren und somit durch Vorbilder einen Anreiz zur Nachahmung zu geben.

1.Der Preis wird an Eigentümer verliehen, die sich in besonderer Weise bei der Erhaltung ihrer Bau- oder Gartendenkmäler verdient gemacht haben. Kriterien für die Vergabe sind insbesondere die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität von Erhaltungsmaßnahmen, die Kreativität bei der Durchführung, der Aufwand der Eigentümer und die Bedeutung des Denkmals.In besonders gelagerten Fällen können statt Eigentümern auch Nutzungsberechtigte ausgezeichnet werden.

2. Auswahlbereich ist der in der Satzung des OSV festgehaltene Geltungsbereich. Bei den Bau- und Gartendenkmälern soll es sich um solche historischen Anlagen handeln, die für das herkömmliche Orts- und Landschaftsbild des Ostufers von Bedeutung sind und deren Erhaltung daher im Allgemeininteresse liegt. Nicht erforderlich ist jedoch, dass die Anlagen in der amtlichen Denkmalliste geführt werden.

3. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, bestehend aus dem OSV-Vorstand und drei fachkundigen externen Personen (Wölzmüller, Mannes, Dr. Voss). Vorschläge sind schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Geschäftsstelle des OSV einzureichen.

4. Der Preis wird jährlich verliehen. Der Preisträger erhält eine Bronzeskulptur des Bildhauers Ernst Grünwald.

5. Die Namen der Preisträger werden öffentlich bekanntgegeben.

6. Ein Rechtsanspruch auf Zuerkennung eines Preises besteht nicht.