OSV Stammtisch

Erster OSV Stammtisch war ein voller Erfolg

Am 10.11.2022 traf sich im Kaminstüberl beim Huber in Ambach ein großer Kreis interessierter Bürger. Zunächst wurde gemütlich zu Abend gegessen und dann gab es viel zu diskutieren.

Der erste Vorsitzende Johannes Umbreit kam zügig auf die geplanten Photovoltaikanlagen in der Gemeinde zu sprechen. Es sei zu begrüßen, dass  Münsing aus ökologischer wie auch aus Gründen der Energieversorgung in der aktuellen Energiekrise, mit großem Tempo vorangehe und insgesamt 25 ha Freiflächen vorgesehen hätte.

In der anschließenden Diskussion kamen viele Frage auf: Warum konnte ein Antragsteller allein bereits ein Fünftel der Gesamtfläche für sich beanspruchen? Wäre es nicht angemessener, auf eine größere Anzahl kleinerer Anlagen zu setzen, und zwar auch aus Gründen der Akzeptanz der Anlagen in der Bürgerschaft? Sei es denn gesichert, dass alle Eigentümer von geeigneten Flächen hinreichend Kenntnis über diese anstehenden Entwicklungen in Münsing haben?  Gibt es Bürgerbeteiligungsmodelle? Plant die Gemeinde eine Visualisierung, mit Blickrichtungen von verschiedenen Standpunkten aus?

Einige dieser Fragen konnten fleißige Zuhörer von Gemeinderatssitzungen, sowie insider  beantworten. Mechthild Felsch aus dem OSV Vorstand trug als Kreisrätin weitere interessante Details bei. Hier zeigt es sich, dass wir gut aufgestellt sind.

Unser Beirat Carl Schmöle überbrachte Grüße des neu gewählten Vorstands des Kulturkreises Berg mit. Wir freuen uns, dass auch hier, wie auch zur Pocci Gesellschaft, eine Kooperation angelaufen ist.

Petra Schulze berichtete von einer wunderbaren Führung für den OSV im Buchheimmuseum „Blauer Reiter und Brücke Maler“. Sie machte auch darauf aufmerksam, dass sich der OSV beim „Münsinger Advent“ am 1. Adventssonntag mit einem eigenen Stand beteiligen werde, um so Hilfsprojekte zu unterstützen. Erfreut zeigte sie sich über die enge Zusammenarbeit mit dem Hollerhaus, in dem man gemeinsam am 9.12. eine Lesung von Anatol Regnier veranstalten werde.

Weitere Themen waren der derzeitige sehr geräuschvolle und staubige Abriss des  ehemaligen Wiedemann Sanatoriums in Ambach und die Frage nach der wohl noch ausstehenden Baugenehmigung, die hoffentlich die  strittige Frage der Gesamtfläche klären kann.

Das längst überfällige Ende der Restaurierungsarbeiten an der Ammerlander Schlosskapelle scheint greifbar. So hatten Frau Schönberger, Frau Felsch und Frau Schulze viele Gespräche mit Handwerkern, sodass nun hoffentlich zügig an der Fertigstellung gearbeitet werden kann. Die Gelder dafür liegen zweckgebunden in den Hände des OSV und werden vom Kassier Manfred Stecher akribisch verwaltet.

Wir sind erfreut über eine ganze Reihe von OSV-Neuzugängen. Den nächste Stammtisch im Januar werden wir angesichts der erfreulich hohen Teilnehmerzahl in einem größeren Raum planen. Wir möchten uns jeweils in einem anderen Ortsteil treffen, um direkt vor Ort auf Fragen und Anregungen eingehen zu können.

Kaminstüberl im Hotel Huber, Ambach

Der OSV zu Besuch beim Fischer in Ambach

Am 1.10.22 hatte uns der junge Berufsfischer und neues Beiratsmitglied des Ostuferschutzverbands Martin Maier nach Ambach zu einer Besichtigung seines Betriebs mit Vortrag eingeladen.

Der Fischwirtschaftsmeister Martin, dessen Familie hier das Fischereirecht seit 1541  ausübt, informierte uns kompetent und sehr charmant über folgende Themen:
 
 1) Wissenswertes über den Starnberger See


Der Starnberger See (bis 1962 noch Würmsee, in der letzten Eiszeit durch  den Isar-Loisach-Gletscher entstanden)  ist der fünftgrößte See Deutschland (5km breit, 20km lang), aber aufgrund seiner großen Durchschnittstiefe (ca. 54 m; tiefste Stelle 128 m) der zweit-wasserreichste. Dadurch kühlt der See nur langsam ab und erwärmt sich aber auch langsam.  Er hat nur kleine Zuflüsse und speist sich vorrangig aus unterirdischen Quellen. So dauert es rund 21 Jahre, bis der See sein Wasser einmal austauscht. Das macht ihn anfällig für Belastungen.

Seit den 70er Jahren, als die Abwässer der umliegenden Gemeinden in einer Ringkanalisation vom See ferngehalten wurden, hat sich die Nährstoffbelastung sehr verbessert. Schmunzelnd fügte Fischer Martin Maier hinzu, dass damit aber auch die „fetten Jahre“ für die Berufsfischer vorbei waren. Hatte sein Großvater noch  Renken mit einem Gewicht von durchschnittlich 300-400 g  im Netz gehabt, sind es heute nur noch rund 180-250 g pro Fisch.

 
 2) Informationen zur Organisation der Fischerei am See

Die Fischerei  ist 792 zum ersten Mal in einer Urkunde des Kloster Schäftlarn erwähnt. Derzeit gibt es  34 Berufsfischer. Das Fischereirecht liegt auf dem Grund und Boden und kann nur innerhalb der Familie an eine Person weitergegeben werde. Fangquoten, Netz- und Maschengrößen, Schonzeiten etc. legt die Genossenschaft fest. Gefischt wird auf Renke, Seeforelle und Seesaibling (beide in den letzten Jahren sehr rar geworden), sowie Brachse, Hecht, Karpfen, Rutte, Waller und Aal. 


 3) Vorführung Fanggeräte, sowie Tierschutz, Hege- und Pflegemaßnahmen
Martin hatte für uns extra an Land seine Aalreusen aufgestellt. Interessant war es auch, einmal ein Netz in die Hand nehmen zu dürfen und zu erfahren, wann und wie diese ausgelegt werden. Jeder Fischer hat 4 zusammenhängende Tage, an denen er seine Netze auslegen kann. Der Sonntag ist dabei immer fangfrei. Zur Hege und Pflege gehören auch die Uferstreifen. Besonderes Augenmerk wird  auf die Vogelwelt gelegt. So rasten oder überwintern hier während des Vogelzugs manchmal um die 25000 Vögel.


 4) Wissenswertes über den Aal
  Sehr spannend für uns war die Geschichte von „der langen Reise der Aale“, sowie  Fangbestimmungen und internationale Bemühungen, die Population des Europäischen Aals zu schützen.

 5) Sind steigende Wassertemperaturen, das offensichtliche Niedrigwasser  und der zunehmenden Tourismus ein Problem?
 Interessanterweise ist in einem so tiefen See die Erwärmung kein existentielles  Thema. Die Fische haben Platz in tiefere Gewässer umzuziehen. Auch die durchschnittliche Wassertemperatur hat sich in den letzten 15 Jahren nicht stark geändert. Nur kann es manchmal mit der Nährstoffbeschaffung eng werden. Interessante Diagramme abrufbar beim „Bayerischen Landesamt für Umwelt“. Angesprochen wurde auch die Problematik  der Zunahme von Booten und Stand Up Paddlern und die manchmal fehlende Einsicht, dass Schilfgürtel und fragile Uferstreifen nicht befahrbar sind. Generell konnte festgehalten werden, dass man sich der eigenen Einflussnahme bewusst werden sollte, egal ob Fischer, Urlauber oder Badegast.

In der anschließenden Fragerunde konnten viele Besonderheiten geklärt werden. Das klappte besonders gut bei kleinen, feinen Fisch-Häppchen/Wasser, Wein und Bier. Die liebevoll hergerichteten Platten offerierten Brachse, Karpfenschinken, Renke und Aal. Ein herzliche Dankeschön an Martin, der alles mit so viel Herzblut vorbereitet hatte.  Sein Fischladen in Ambach (neben Gasthaus Huber) ist momentan wegen Schonzeit geschlossen. Ab dem Wochenende vor Weihnachten bekommt man dort wieder all die Köstlichkeiten eines engagierten, jungen Fischers! Dann sind die Öffnungszeiten Donnerstag – Samstag von 10:30 – 18:30 Uhr sowie Sonn- und Feiertags 10:00 – 15:00 Uhr.

Petra Schulze, 2.Vorsitzende des OSV

Martins Köstlichkeiten

Bericht im Isar Loisachboten vom Besuch bei Martin Maier

https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/muensing-ort29101/muensing-berufsfischer-martin-maier-neuer-beirat-im-osv-vorstand-91865298.html

Staudach St. Veit

Die 14 Nothelfer und ihre Legenden

Die Kapelle in Staudach

Zum Tag des Denkmals öffnet sich die Tür eines Kleinodes, nämlich der kleinen Kapelle St. Vitus in Staudach.

Sonntag, den 11. September, 17 Uhr
führt Frau Elisabeth Biron von Curland
durch die Kapelle
Schwerpunkt: die Gemälde und die Legenden der 14 Nothelfer

Staudach wird erstmals um das Jahr 1088 erwähnt. Es wird vermutet, dass in frühchristlicher Zeit an dieser Stelle eine Einsiedelei gestanden habe, und dass unter den Fundamenten der Kirche auch Beweise aus dieser Zeit zu finden sind.

Das Langhaus der Kirche mit seinen massiven Mauern stammt aus der Romanik.
Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche umgestaltet. Sie erhielt einen kleinen Glockenturm mit einem Satteldach.
Zwischen 1610 und 1620 wurde die Kirche, wie die meisten Kirchen in Bayern im barocken Stil umgestaltet. Infolge der Säkularisation sollen 1805 die Kapellen in Staudach, Weipertshausen und Schallenkam abgerissen werden. Die kleine Kirche gehört aber zur Hofmark Ammerland. 1840 wird die Familie Pocci Besitzerin der Hofmark und so veranlasst der Graf 1861 durchgreifende Renovierungsarbeiten.
Nachdem diese abgeschlossen sind, präsentiert sich das Gebäude neugotisch im Geschmack der damaligen Zeit.

Ende der 1960er Jahre, als Staudach und die Schlosskapelle zu klein geworden waren für die angewachsene Zahl der Einwohner wurde in Ammerland die moderne Kirche St. Peter errichtet.
Immer wieder wird in den Kirchenchroniken über Sanierungsarbeiten und Renovierungen berichtet. Um die Kirche aber vor dem Verfall zu schützen, fehlten oft die erforderlichen Mittel. Jedoch wurde in den Jahren nach der Jahrhundertwende Staudach grundlegend renoviert, der Altar, die Gemälde und Plastiken wurden restauriert.

Diese Kostbarkeit der Gemeinde Münsing wurde im neuen Glanze mit einem feierlichen Gottesdienst 2009 der Gemeinde übergeben.

Text : Auszüge aus dem Kirchenführer von Elisabeth Biron von Curland 2017
(Der Kirchenführer kann am Tag des Offenen Denkmals käuflich erworben werden)
Fotos: Elisabeth Biron von Curland

Die Kapelle in Staudach liegt an der Strasse von Münsing nach Ammerland,
links kurz vor dem Ortsschild Ammerland

Vorschau der Süddeutschen Zeitung zum Tag des offenen Denkmals in unserem Landkreis;
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/tag-des-offenen-denkmals-bad-toelz-wolfratshausen-programm-1.5649293

https://www.merkur.de/lokales/bad-toelz/bad-toelz-ort28297/bad-toelz-wolfratshausen-am-tag-des-offenen-denkmals-oeffnen-sich-viele-verschlossene-tueren-91768710.html

Einladung zur Feier des 90. Geburtstags

Sehr geehrte Mitglieder und Freunde des OSV,

wir wollen diesen denkwürdigen Geburtstag mit dem Bildhauer und Mitglied Hannes Neumann, seiner lieben Frau Maria  und Ihnen feiern.

Die Taufe des Nilpferds am Münsinger Badeplatz will der Vorstand mit einer Brotzeit am See, Musik, es spielt Moritz mit der Ziach und guten Gesprächen begehen. Wir bitten bis dahin um Vorschläge zur Namensfindung unseres Nilpferds.

Eine herzliche Einladung geht an alle, die mit uns feiern wollen.

Termin wegen der ungünstigen Wetterlage verschoben auf den: 3 .August 2019 ab 12.30
Beginn 13.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr

Treffpunkt: Münsinger Badeplatz am nördlichen Ende Ammerlands am See

Brotzeit: Bitte melden Sie sich an unter osv-vorstand@scribaup.de oder

Tel 08177/92310 bis zum 09.Juli 2019 für Fischsemmel – Schweinebraten – Käsesemmel – bitte wählen

Herzliche Grüße,

Ursula Scriba

Holzhauser Musiktage 2019

Was alle Konzerte verbindet, seien sie gespielt von arrivierten oder aufstrebenden Musikern, szenisch oder konzertant, solistisch oder im Ensemble, ist die ungezwungene Atmosphäre, mit der Musik hier erfahrbar wird. Es ist diese Leichtigkeit, welche die Holzhauser Musiktage auch in diesem Jahr zu einem außergewöhnlichen Festival werden lässt.
– Süddeutsche Zeitung 29.4.2019

Am 6. Juli beginnen die Holzhauser Musiktage 2019.

International gefeierte, junge Stars der Klassikszene wie die Geigerin Veronika Eberle, der Pianist

Nikolai Lugansky, die Sopranistin Nikola Hillebrand, der Cellist Maximilian Hornung uvm.

kommen Mitte Juli ans Ostufer des Starnberger Sees und spielen Konzerte in Scheunen und Reithallen.

Neuer Partner der Holzhauser Musiktage ist ab diesem Jahr BR Klassik. Der Rundfunksender wird zwei Konzerte aufzeichnen und widmet dem Festival am 29.7. eine dreistündige Sendung zur Prime Time um 20 Uhr.

Fünf Konzerte bieten die Holzhauser Musiktage dieses Jahr wieder in ihren charmanten Konzertsälen an: In der Reithalle des Gut Ried in Ammerland fliegen Nikolai Luganskys Hände über die Tasten und in Münsing verwandelt Nikola Hillebrand die Tenne des Loth Hof in eine Opernbühne. Nikola Hillebrand, Gewinnerin des internationalen Wettbewerbs Das Lied, ist in Berg am Starnberger See aufgewachsen und singt inzwischen an den besten Opernhäusern Europas.

Maximilian Hornung & Friends tauchen mit Tchaikovskys berühmten Streichsextett „Souvenir de Florence“ in italienisches Sommerflair ein, während Veronika Eberle, Julian Steckel und William Youn das leidenschaftliche Klaviertrio in a-moll „à la memoire d’un grand artiste“ von Tchaikovsky zum besten geben.

Das Andenken an den großen Künstler aus Ambach, den Geiger und Pädagogen Dénes Zsigmondy, tragen die Holzhauser Musiktage mit dem Angebot von zwei Meisterkursen weiter.

Tickets und weitere Infos auf www.holzhauser-musiktage.de


Konzerte 2019

NIKOLA HILLEBRAND & FRIENDS. Opéra Miniature
6. Juli, 20 Uhr, Loth Hof Tenne Münsing 
Die gefeierte Sopranistin Nikola Hillebrand gestaltet mit Freunden einen amüsanten Abend mit Liedern und Arien von F. Schubert und W.A. Mozart

EBERLE – STECKEL – YOUN. Klaviertrio
12. Juli, 20 Uhr – Loth Hof Tenne Münsing 
Klaviertrio Rezital mit Veronika Eberle, Julian Steckel und William Youn
Werke von Rachmaninov, Debussy, Tchaikovsky u. Messiaen


ENTRE AMIS – Maximilian Hornung & Friends
17. Juli, 20 Uhr  – Loth Hof Tenne Münsing
Streichsextette von J. Brahms und Tchaikovsky „Souvenir de Florence“

NIKOLAI LUGANSKY . Piano Solo
20. Juli, 19.00 Uhr – Gut Ried Ammerland
Der international konzertierende Pianist lässt die Finger über die Tasten fliegen!


JUNGE TALENTE – STARS VON MORGEN
21. Juli, 19 Uhr –  Gut Ried Ammerland
Die Meisterschüler für Violine und Gesang stellen sich in einem gemischten Programm vor

Die Baumeister Knittl – Buchvorstellung in Holzhausen

Stefanie Knittl erzählt von den Häusern am Ostufer des Starnberger Sees

Freitag, den 30. November, 19 Uhr
Altes Schulhaus in Holzhausen

Die Baumeisterfamilie Knittl, einst größtes Baugeschäft am Starnberger See, prägte über vier Generationen das Bauen und Wohnen in Oberbayern. Das Buch erzählt die Geschichte der Baumeisterfamilie, ihrer Häuser und Villen sowie der Menschen, die sie bewohnten.onen das Bauen und Wohnen in Oberbayern. Das Buch erzählt die Geschichte der Baumeisterfamilie, ihrer Häuser und Villen sowie der Menschen, die sie bewohnten.

Einladung zur Verleihung vom Gabriel von Max Denkmalpreis

Gabriel von Max Denkmalpreis 2018 des OSV

Einladung

Verleihung am 20. Juni 2018 um 19.30 Uhr
im Landgasthof Die Post, Aufkirchen, Marienplatz 2, 82355 Berg – Aufkirchen – Parkplatz vor dem Gasthof

Programm

Musikalischer Empfang: Münchner Reiterliche Jagdhornbläser

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Musikalische Umrahmung: Prof. Johannes Umbreit, Klavier ∞ Therese Hahn, Violine

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Begrüßung: Ursula Scriba

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Grußwort des Bürgermeisters

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Festvortrag: Kulturerbe Bayern

Dr. Vinzenz Dufter, Bayerischer Landesverein für Heimatpflege

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Laudatio: Ursula Scriba

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Verleihung des Gabriel von Max Denkmalpreises

Gabrliel von Max Denkmalpreis 2017 - Eierwasthof in Degerndorf Detail

„Von Träumen und Kriegern“ Christiana Biron / tiana-alexis


Collagen und Gedichte

Einblicke in die lebendige und bewegende Gefühlswelt der Künstlerin.
Mit hoher Ästhetik fügen sich die einzelnen fragilen Teile der Collage und Worte zusammen und laden den Betrachter ein, in Sehnsucht, Lebenslust, Trauer und Schrecken einzutauchen.

Führung durch die Austellung durch die Künstlerin
am 04.03.2018 um 11 Uhr
Seeresidenz Alte Post – Seeshaupt

Ausstellungsdauer : 21. 01. Bis  04.03.2018

Ostuferspaziergang Oskar Maria Graf in Berg

Die Berger Kunsthistorikerin und Journalistin Katja Sebald, seit Jahren auf den Spuren des Bayrischen Schriftstellers unterwegs, führte eine große Schar von Mitgliedern und Freunden zu prägenden Orten Oskar Maria Grafs in unserer Nachbargemeinde Berg. Ein besonderes „Schmankerl“ war es die in Berg geborene und aufgewachsene Zeitzeugin und Mitglied Frau Dr. Täubner dabei zu haben, die häufig Ergänzungen aus ihrer Erinnerung anfügen konnte. Einiges wollte sie noch mit ihrer Schwester, der Malerin Juschi Bannaski abstimmen.

Frau Sebald versammelte uns beim Oskar Maria Graf Stüberl um uns in die Lebensgeschichte Grafs einzustimmen. Fast alle hatten das Buch „Aus dem Leben meiner Mutter“ gelesen, jedoch vieles nicht mehr so parat. Von hier aus konnte Grafs Vater den wirtschaftlichen Durchbruch erzielen, Semmeln für König Ludwig II wurden in der Backstube gebacken. Wen wundert’s, dass die Hausmadonna eine Brezel hält? Von da ging`s zum Kramerfeicht, eine Bubenfreundschaft, die half über traurige Momente besser hinwegzukommen. Nach dem Tod des Vaters hatte der überforderte älteste Bruder Max eine strenge, gelegentlich auch gewalttätige Führung des Hauses Graf übernommen. Vom verdienten Geld als Bäcker konnte Graf Weltliteratur als Reklamausgabe lesen – Ursache für Ärger mit dem Bruder. Der Blick geht weit über den See und wir fühlten uns in die Seele des jugendlichen Oskars ein und ließen die Gedanken baumeln. Bunte Herbstblätter, ein Bankerl, da fliegen die Gedanken über die Villa von Miller in Niederpöcking bis in die Neue Welt. Kompromisslos war er, hat den Leuten die Meinung gesagt, sehr unüblich in einem Dorf. Und ein Kommunist war er. Deshalb hatten die Berger so ihre Schwierigkeiten mit dem berühmten Schriftsteller. Das Denkmal steht deshalb in Aufkirchen und die Straße in Berg heißt Grafstraße nach der Familie und nicht etwa Oskar Maria Graf Straße (der Bazi). Weiter gings in Richtung Schloss, wo Frau Sebald das ehemalige Schlosscafé ausfindig gemacht hatte, das von der Gemeinde später für Bedürftige unterhalten wurde. In jener Zeit wohnten alle, die es sich leisten konnten auf dem Höhenrücken, deshalb war Grund am Abhang leichter zu haben. Katja Sebald stützte ihre Erzählungen auf passende Textpassagen und an unserem Abschiedspunkt einer leuchtenden Wiese mit altem Baumbestand waren wir vollends in die Zeit Oskar Maria Grafs entrückt. Schön wars, Berg sehen wir jetzt mit ganz anderen Augen und suchen im Regal das fast 900 Seiten umfassende Werk um wieder zu lesen.

Ursula Scriba

Ostuferspaziergang des OSV nach Nantesbuch und Thankirchen

Einen strahlenden Herbsttag hatte der Ostuferschutzverband für seinen Besuch der Stiftung Nantesbuch. Ca. 80 Teilnehmer, darunter Gemeinde- und Kreisräte fanden sich ein, um von Herrn Prof. Florian Nagler, dem Architekten des Gutes Karpfsee, in dieses ungewöhnliche Bauwerk eingeführt zu werden.

Zur Idee: Die Unternehmerin Susanne Klatten als finanzstarke Schirmherrin und Ermöglicherin gründete 2012 die Stiftung Nantesbuch, erwarb das Gelände und die beiden ehemaligen Güter der Landeshauptstadt München Nantesbuch und Karpfsee bei Bad Heilbrunn. Ihr Gedanke war die Welten Kunst und Natur zusammen zu führen, Bewusstsein zu schärfen und zu erweitern. Ihre Kunstsammlung soll in Nantesbuch eine neue Heimat finden und Öffentlichkeit erhalten.Im Jahr 2010 ist Baubeginn.

Eingebettet sind diese Projekte in die großartige Alpenvorlandschaft des Tölzer Landes. Das 320 ha. große Gelände liegt südlich von München und ist Teil der 30 km langen Moorachse vom Kochelsee bis nach Deining. Hochmoore, Übergangsmoore und Niedermoore prägen die Landschaft. Pflege- und Renaturierungsmaßnahmen sind hier begonnen, unterstützt durch Ganzjahresbeweidung mit Auerochsen und Exmoor Ponys.

Mit Prof. Nagler wenden wir uns dem ersten vollendeten Gebäude Gut Karpfsee zu: „Das Lange Haus“, in Metern ausgedrückt 130. In dem auf einer Hügelkuppe gelegenen, langestreckten Gebäude sind Landwirtschaft, Kultur und Gäste zu Hause. Die Stiftung hat sich vorgenommen, über sorgsamen und verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Landschaft, die Basis für alle baulichen Unternehmungen der Stiftung Nantesbuch zu bilden.

Florian Naglers Architektursprache ist die scheinbare Einfachheit – Einfachheit als Ergebnis intensiven Nachdenkens. Erster Schritt zur Beruhigung der Hofstelle war die Verlegung der öffentlichen Straße. Jetzt finden wir mit langem Haus, 1 Rentei, 1 Wohnhaus, beide saniert, das Energiehaus als Zentrum für das Energiekonzept des Hauptgebäudes, einem Bauerngarten und einem Wasserturm einen Hofraum vor. Von den Vorgängerbauten wurden jeweils die Erdgeschosse erhalten, der Zwischenraum geschlossen, Obergeschoß und Dach mit einer neuen Holzkonstruktion versehen Das rote Ziegeldachunterstreicht die Ruhe des Baukörpers in der Landschaft. Der Architekt äußert sich: „Dingen von Qualität und Charakter zu erhalten und nur dort einzugreifen, wo dies aus funktionalen, konstruktiven und räumlichen Gründen notwendig ist, war Leitidee unseres Entwurfes.“ Besonderheiten sind die großzügige Eingangshalle im Mittelteil, die Vollholzkonstruktion im Obergeschoß, die 15 m Baukörpertiefe stützenfrei überspannt, sowie die klare Entscheidung für wenige Materialien wie Mauerwerk, Holz (Fichte, Weißtanne), Beton geglättet, Metall – insbesondere für Raummöbel wie dem großen Kamin. Eindrucksvoll ein 9 m langer Esstisch aus massiver Esche für alle Gäste des Hauses – wir streifen durchs Haus und werden immer wieder fündig. Primusglas der Fenster im Obergeschoss sichern Blendfreiheit, Ein Erdsondenfeld im Sinne eines Wärmetauschers sichert Kühle z.B. im großen Seminarraum. Strom, Wärme und Kühle aus Holz und Sonne: Die Themen Natur und Nachhaltigkeit spielen beim Energiekonzept für das Lange Haus die zentrale Rolle. Die Stiftung Nantesbuch hatte hier zum Ziel, ein regeneratives Plusenergiegebäude mit 100 Prozent Stromautarkie zu schaffen.

Unter http://stiftung-nantesbuch.de finden Sie den Veranstaltungskalender, Renaturierungs- und Landschaftspflegemaßnahmen und den on-line Katalog der Kunstsammlung von Stifterin Frau Susanne Klatten.

 

Abschluss unserer Tour bildete der Besuch in Thankirchen zum Offenstall von Prof. Nagler für seinen Schwager. Vorgabe des Landwirts war, der Stall darf nicht mehr kosten wie ein industriell lieferbarer Stall. Deshalb entwickelte Prof. Nagler ein System, das auf die Ressourcen des Schwagers zugeschnitten war. Holz aus dem eigenen Wald und alles so dimensioniert, dass ein Laie den Stall mit der eigenen Motorsäge bearbeiten kann.

 

Es wäre schön in Münsing zukünftig neue Gebäude in dieser klaren, einfachen, regionalen Sprache zu sehen.

 

 

Ursula Scriba,