Damit der Himmel wieder blau wird

Damit der Himmel wieder blau wird

Münsing – Die Sanierungsarbeiten an der Ammerlander Schlosskapelle werden teurer als geplant. Deshalb organisiert der Ostuferschutzverband (OSV) am Sonntag,18.Oktober, ein Benefizkonzert in der Ammerlander Filialkirche St. Peter. Damit möchte OSV-Vorsitzende Ursula Scriba weitere Spendengelder sammeln. Der Pianist Johannes Umbreit, Sopranistin Nikola Hillebrand und Bettina Kühn-Wehn am Violoncello interpretieren Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Wolfgang Amadeus Mozart.

Der OSV hat das Vorhaben bereits vor Jahren federführend übernommen und mehr als 50000Euro an Spenden gesammelt. Scriba sagt, dass die Münsinger Kirchenstiftung – ihr gehört die Kapelle – und der OSV auf dieses Konto gemeinsam zugreifen könnten. Derzeit gingen sie von Baukosten in Höhe von 100000Euro aus. Hinzu komme die Ausstattung. Die zusätzlichen Gelder der Gemeinde, des Tölzer Landratsamts, des Bezirks Oberbayern sowie des Landesamts für Denkmalpflege reichten für die Ausstattung nicht aus.

Laut Scriba verursacht unter anderem das aufwendigere Beleuchtungskonzept im Innenraum der Kapelle Mehrkosten. Mit LED-Leuchten könne der Sternenhimmel an der Decke plastischer illuminiert werden. Das sei bereits mit dem erzbischöflichen Ordinariat, der Münsinger Kirchenstiftung und dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt.

Unterdessen sind die neu gestalteten Fenster der Kapelle bereits eingesetzt. Die Messerschmidt-Stiftung hat dies finanziert. Auch die neue Eingangstür ist fertig. Die Maler werden mit der Raumschale voraussichtlich Mitte Oktober fertig. Die Farben im Inneren wurden durch einen Anstrich in den 1920er Jahren übertüncht. Jetzt soll der Himmel wieder blau werden. Für die Kapellenbänke hat der OSV die Meitinger Stiftung als Sponsor gewonnen. Zu welchem Datum die Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden, kann die OSV-Vorsitzende derzeit noch nicht konkret benennen.


Unterdessen plant der OSV, den Gabriel-von-Max-Denkmalpreis zum dritten Mal zu vergeben. Die Auszeichnung – ein Affe mit der Ammerlander Villa Max im Schoß, der auf einer Säule hockt – soll Eigentümer würdigen, die ihre Haus- und Gartendenkmäler vorbildlich pflegen. Diese müssen nicht in der Landesdenkmalliste stehen. Scriba sagt, dass die Eigentümer einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft leisteten. Auch die Bürger können Vorschläge einreichen. Dazu müssen sie bis zum 1. November an die Geschäftsstelle des OSV im Münsinger Lerchenweg 3 schreiben. Sie sollten eine kurze Begründung abgeben. Schließlich bewertet eine Fachjury alle Vorschläge. Es zählen die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität, die Bedeutung des Gebäudes und die Kreativität der Besitzer.

Bisherige Preisträger waren das Ehepaar Katharina und Josef Strobl aus Weipertshausen. Sie hatten den „Gorithoma-Hof“ aus dem 17. Jahrhundert saniert und erhalten. Sie gewannen den Denkmalpreis 2014. In diesem Jahr wurde Schreinermeister Josef Wagner aus Ammerland ausgezeichnet. Sein Haus gehört zu den ältesten in dem Ortsteil am Starnberger See. Wagner hatte das Gebäude von 1871 detailgenau renoviert. Benjamin Engel

Benefizkonzert für die Ammerlander Schlosskapelle, Sonntag, 18. Oktober, Beginn 18 Uhr, Kirche St.Peter, Ammerland, Eintritt frei, um Spenden wird gebeten

Süddeutsche Zeitung/Wolfratshauser SZ vom 6. Oktober 2015