Gabriel-von-Max-Denkmalpreis

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Der Ostuferschutzverband (OSV) sucht wieder Kandidaten für den Gabriel-von-Max-Denkmalpreis. Zum dritten Mal wird er an Hauseigentümer verliehen, die sich vorbildlich um den Erhalt besonders schützenswerter Gebäude bemühen.

Münsing – Die OSV-Vorsitzende Urslua Scriba bittet alle Vereinsmitglieder und Interessierte, sich an der Suche nach dem Preisträger 2016 zu beteiligen. „Kriterien für die Vergabe sind insbesondere die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität von Erhaltungsmaßnahmen, die Kreativität bei der Durchführung und der persönliche Aufwand für den Eigentümer“, schreibt Scriba in einer Pressemitteilung. Das Objekt müsse nicht auf der Denkmalliste stehen, sollte aber für das herkömmliche Orts- und Landschaftsbild von Bedeutung sein. Es könne sich etwa um eine Villa, einen Bauernhof oder ein Fischerhaus handeln.
2014 erhielten Katharina und Josef Strobl den Preis für den Erhalt des „Gorithoma“-Hofs in Weipertshausen zuerkannt, heuer erhielt ihn der Schreinermeister Josef Wagner für die Renovierung seines Anwesens an der Seestraße in Ammerland.
Die genauen Richtlinien für die Vergabe können auf der Homepage des OSV eingesehen werden. Aus den eingegangenen Vorschlägen wird eine Fachjury dann den Preisträger ermitteln.
Ursula Scriba versichert, dass die Intention hinter dem Gabriel-von-Max-Denkmalpreis so aktuell wie eh und je sei. Es freue den Spaziergänger ganz einfach, wenn er an historischen Villen und Gärten vorbei schlendere, die vorbildlich in Schuss gehalten seien. Die Architektin findet, alte Häuser und ihre Gärten würden wesentlich zur Identität eines Ortes beitragen, sie würden das Gefühl für Heimat prägen. Natürlich koste ihr Erhalt auch viel Geld.
Umgekehrt verhalte es sich, wenn Anwesen einen erbärmlichen Anblick böten. Als negatives Paradebeispiel nennt die OSV-Vorsitzende die Villa Max an der Ammerlander Seestraße. Seit Jahren ist diese dem Verfall preisgegeben. Im März fegte Sturmtief Niklas die Balustrade des Balkons im ersten Sock hinweg. Nicht von ungefähr trägt also die Auszeichnung den Namen der einst anmutigen Villa. „Der Preis soll die Öffentlichkeit auch wach rütteln, den endgültigen Zusammenbruch zu verhindern“, wünscht sich Scriba. Der OSV kämpft seit Jahren für den Erhalt der Villa Max – bislang ein vergeblicher Wettlauf mit der Zeit.
Die Preis-Skulptur aus der Hand des Ammerlander Bildhauers Ernst Grünwald zeigt einen Affen, der auf einer Säule hockt und eine Miniaturausgabe der Max-Villa im Schoß trägt. Bewusst spielt Grünwald auf das Haus des Künstlers und Naturforschers Gabriel von Max (1840 – 1915) an, für das die gegenwärtige Eigentümerin offenbar nichts übrig hat. Das Lieblingstier des Malers Max waren Affen. Er hat sie in allen Posen porträtiert.
Vorschläge können bis Sonntag, 1. November 2015, schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Geschäftsstelle des OSV bei Ursula Scriba, Lerchenweg 3, 82541 Münsing, eingereicht werden.

Tanja Lühr, Münchner Merkur, Isar Loisachbote vom 7. Oktober 2015