Verrottendes Denkmal: Die Villa Max verfällt immer mehr. Bald werden die Schäden irreparabel sein. © Hans Lippert

In großer Sorge um die Villa Max

16.9.2014

Isar-Loisachbote

In großer Sorge um die Villa Max

Münsing – Etwa 40 Teilnehmer kamen am Sonntag, um ihren Ärger und ihrer Besorgnis über den zunehmenden Verfall der Max Villa zum Ausdruck zu bringen. Eingeladen hatte Kreis- und Gemeinderat Prof. Matthias Richter-Turtur.

Verrottendes Denkmal: Die Villa Max verfällt immer mehr. Bald werden die Schäden irreparabel sein. © Hans Lippert
Verrottendes Denkmal: Die Villa Max verfällt immer mehr. Bald werden die Schäden irreparabel sein. © Hans Lippert

Über 40 Teilnehmer haben am Sonntag an einem Spaziergang zur Villa Max anlässlich in Ammerland teilgenommen. Eingeladen hatte Kreis- und Gemeinderat Prof. Matthias Richter-Turtur. Die Gegenveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals stand unter dem ironischen Motto: „Tag des verrotteten Denkmals“. Die Teilnehmer brachten damit ihren Ärger und ihrer Besorgnis über den zunehmenden Verfall der Max Villa zum Ausdruck, um die seit Jahren ein juristischer Streit über die Frage des Denkmalerhaltes entbrannt ist. Vor der Villa, in der der Maler Gabriel von Max bis 1915 lebte, wurde ein großes Transparent mit dem Motto der Aktion ausgerollt. In seiner Begrüßungsrede kritisierte Richter-Turtur sowohl die Besitzer des Hauses, die seit Jahren die notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen vernachlässigen, als auch das Landratsamt, das die Möglichkeiten des Denkmalschutzgesetzes nach seiner Ansicht nicht ausschöpfen würde. Die Vorsitzende des Ostuferschutzverbandes, Ursula Scrib, pflichtete ihm bei. Selbst für Laien sei ersichtlich, dass sich das 1871 erbaute und 1890 von Emanuel von Seidl erweiterte Haus an der Südlichen Seestraße in einem immer katastrophaleren Zustand befinde. Die gedrechselten Holzgeländer seien inzwischen alle heruntergebrochen, die Dachrinnen notdürftig mit grünen Pflastern geflickt und das weitgehend vermooste Dach habe offenbar schon bei der jüngsten amtlichen Innenbesichtigung undichte Stellen gezeigt.

Die Teilnehmer der Aktion brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass nun endlich mit den vom Denkmalschutz dringend empfohlenen Sanierungen begonnen wird – egal ob mit oder gegen das Einverständnis der Besitzer.

Der Initiator, Prof. Richter-Turtur, machte die Protestversammlung darauf aufmerksam, dass der bekannte Filmemacher Percy Adlon 1980 einen Film über die Max Villa im Originalzustand gedreht hat. Der Film ist derzeit in einer Adlon Retrospektive im Filmmuseum in München zu sehen. (red)