Unterschriften Übergabe

Protest in Münsing: Bürgerentscheid rückt näher – Rathauschef persönlich „enttäuscht“

431 Unterschriften haben die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen das geplante Seniorenwohnstift in Ambach gesammelt. Am Freitag übergaben Anatol Regnier, Agnete von Specht und Alexandra Theiss den 134-seitigen Packen Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) im Rathaus.

Münsing – Die Zahl der Unterschriften reicht leicht aus, dass der Gemeinderat darüber berät, ob er einen Bürgerentscheid, in dem alle Wahlberechtigten über das Projekt abstimmen können, zulässt oder nicht. 329 Unterschriften, also zehn Prozent der 3297 Wahlberechtigten in Münsing, waren nötig.

Die Gegner wollen wie berichtet erreichen, dass das „Kuratorium Wohnen im Alter“ (KWA) kleiner baut als geplant. Es soll bei dem früheren Bauvolumen der aufgegebenen, ehemaligen Wiedemann-Klinik auf dem Gelände bleiben, damit nicht mehr Boden als bisher versiegelt wird.

Unabhängig davon sei es primär Aufgabe der Planer, darzulegen, ob die in dem Begehren genannten Flächenvergleiche zwischen dem früheren Wiedemann-Sanatorium und dem geplanten Seniorenwohnstift korrekt sind. Grasl hat daran seine Zweifel.

Persönlich sei er über die jahrelange Haltung der Projektgegner „enttäuscht“ sagt der Rathauschef gegenüber unserer Zeitung. Die Vorteile der Anlage würden von ihnen völlig ausgeblendet. Das Bürgerbegehren ist das erste, das je in Münsing gestartet wurde. Die Initiatoren hätten ein „gutes Gefühl“, was die rechtliche Situation angehe, sagen sie. Sie hätten sich beim Verein „Mehr Demokratie“ Unterstützung geholt und eine auf Bürgerbegehren spezialisierte Rechtsanwältin hinzugezogen.  

Isar Loisachbote, 9. Oktober 2021, Tanja Lühr