Viele Vorteile für Münsing

Das „Kuratorium Wohnen im Alter“ (KWA) setzt sich gegen Vorwürfe der Gegner des geplanten Seniorenwohnstifts in Ambach zur Wehr. In einem Pressegespräch rückten die Vorstandsvorsitzenden Horst Schmieder und Dr. Stefan Arend sowie Pressesprecherin Sieglinde Hankele einige Fakten zurecht.

KWA geht in die Offensive

von tanja lühr, isar Loisachbote vom 23. Februar 2017

Münsing – Das gemeinnützige Sozialunternehmen mit 14 Wohn- und zwei Pflegestiften in ganz Deutschland und 50-jähriger Tradition will in Ambach auf dem ehemaligen Wiedemann- Sanatoriumsgelände ein „Aushängeschild“ schaffen, sagt Dr. Stefan Arend. Von der Architektur und der Landschaftsverträglichkeit wie vom Angebot her soll eine hochmoderne Senioreneinrichtung in Traumlage über dem Starnberger See entstehen. Natürlich spreche man mit dem Wohnstift eine gehobenere Schicht an, wie sie rund um den See und in der Gemeinde selbst anzutreffen sei. „Abgehoben“ seien die Pensionspreise deshalb aber nicht, betont Arend.

Wer von Gegnerseite von 4000 Euro monatlicher Miete spreche, der habe sich die größte Wohnung der im Internet einsehbaren Angebote anderer KWA-Häuser herausgepickt. Eine 45 Quadratmeter große Zweizimmerwohnung koste im KWA-Stift „Rupertihof“ in Rottach-Egern 2717 Euro monatlich. Darin seien alle Nebenkosten sowie alle Service-Grundleistungen wie Schwimmbad, Rezeption und kulturelle Veranstaltungen inbegriffen.

Zu der Säule Wohnen und Service kommt in den KWA-Stiften die Säule Pflege und Begleitung. Von der persönlichen Assistenz, einer Hilfe bei alltäglichen Dingen wie dem Einkauf, bis zur ambulanten oder stationären Pflege können Leistungen hinzu gebucht werden. Je nach Pflegegrad erstattet die Pflegekasse die Kosten.

Das Durchschnittsalter in den KWA-Häusern beträgt laut Pressereferentin Sieglinde Hankele 86 Jahre. Dennoch seien beispielsweise im Rupertihof nur 25 Prozent der Bewohner auf Pflege und Betreuung angewiesen. Im Bereich Pflege soll in Ambach wie an anderen Standorten die gesamte Bevölkerung profitieren. „Eine Tagespflege gehört zu unserem Konzept“, erklärt Horst Schmieder. Täglich acht bis 16 Plätze will man im geplanten Wohnstift für Senioren aus der Region anbieten. „Es bedeutet eine enorme Entlastung für pflegende Angehörige, wenn sie die Oma oder den Opa mal für einen Tag gut aufgehoben wissen“, weiß Schmieder aus Erfahrung. Auch hier springt die Pflegeversicherung bei entsprechendem Pflegegrad ein.

Als weiteren Vorteil für Münsing nennt Schmieder die geplante Niederlassung eines ambulanten Pflegedienstes – eine Einrichtung, die bislang in der Gemeinde vermisst wird. Zu guter Letzt möchte sich das Wohnstift nach außen öffnen. Nicht nur zu den Vorträgen, Konzerten und Ausstellungen im Saal und den dafür vorgesehenen Räumen sei die Bevölkerung eingeladen. Es sei auch denkbar, im geplanten Hallenbad Babyschwimmkurse anzubieten oder das Becken der Wasserwacht zum Trainieren zur Verfügung zu stellen. Einzelhändler könnten Bestellungen ins Stift bringen und somit einen wirtschaftlichen Nutzen ziehen.

Den Stiftbewohnern wiederum soll die Teilnahme am dörflichen Leben durch hauseigene Busse ermöglicht werden. Das für das Wohnstift benötigte Personal von der Altenpflegekraft über den Koch bis zur Putzfrau werde man natürlich gerne aus der Region rekrutieren, kündigen die beiden Vorsitzenden an.

Schmieder und Arend können nicht nachvollziehen, warum sich in Ambach solcher Widerstand gegen ihr Projekt regt. Horst Schmieder: „Der Bürgermeister von Rottach-Egern sagt, er hätte lieber zwei Rupertihöfe als einen.“ Beide hoffen, dass sich der Münsinger Gemeinderat am Dienstag, 7. März, für den Bau eines Seniorenwohnstifts entscheidet.

Einem möglichen Architektenwettbewerb auf Grundlage der Studie des Stadtplaners Christian Weigl stehen die Grundstückseigentümer positiv gegenüber. Sollte der Gemeinderat für das Wohnstift stimmen, will KWA sich im Anschluss der Öffentlichkeit präsentieren.