Wieder Zoff im Ostuferschutzverband

SENIORENWOHNSTIFT Vorstand geht in Sachen Bürgerbegehren getrennte Wege

Münsing – Die Vorstandschaft des Ostuferschutzverbands (OSV) geht – wie so oft – mal wieder getrennte Wege. Während sich die Vorsitzende und Gemeinderätin Ursula Scriba von dem angestrebten Bürgerbegehren gegen das KWA-Seniorenwohnstift distanziert, haben ihre Vorstandskollegen Johannes Umbreit, Gustav Neumeister, Manfred Stecher und Petra Schulze offenbar die Adressen von Mitgliedern genutzt, um für Unterschriften für das Bürgerbegehren zu werben. Durch einen Bürgerentscheid soll wie berichtet das Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) zum Umplanen bewegt werden.

Die Neubauten sollen nicht mehr Fläche verbrauchen als die Bauten der ehemaligen Wiedemann-Klinik auf dem Grundstück. Ein OSV-Mitglied, das nicht namentlich genannt werden möchte, leitete unserer Zeitung eine E-Mail der vier Vorstandsvertreter weiter. Darin rufen sie dazu auf, sich in die Unterschriftenliste einzutragen; für ein Bürgerbegehren werden zunächst 329 Unterstützer benötigt. Das Mitglied habe daraufhin bei der Vorsitzenden Scriba nachgefragt, ob es für das Schreiben einen Beschluss vom Vorstand oder der Mitgliederversammlung gebe. Antwort: Nein. Scriba erinnert daran, dass der OSV bereits 2018, als sich die „Initiative Ambach“ gegen das Seniorenwohnstift gegründet hatte, beschloss, diese nicht offiziell zu unterstützen. Dasselbe gelte für sie für weitere Bürgerinitiativen, sagt Scriba. Sie finde das Engagement von Ambacher Bürgern gut, betont sie. Doch auch wenn die drei Hauptinitiatoren OSV-Mitglieder seien, stehe der Verband nicht  hinter der Aktion. Auch ihr sei an einer Reduzierung der von KWA geplanten 80 Wohneinheiten auf dem Gelände gelegen, so Scriba.

70 Wohnungen wären ein Kompromiss, wie die Gemeinderätin auch mehrfach in öffentlichen Sitzungen erklärt hatte. Allerdings wolle sie nicht, dass eine Kürzung zu höheren Mieten für die künftigen Bewohner der Seniorenwohnanlage führe. Bevor sie sich als OSV-Vorsitzende für oder gegen das Bürgerbegehren positioniere, wolle sie abwarten, ob es rechtlich überhaupt zulässig sei. Bürgermeister Michael Grasl hat Zweifel, dass die von den Initiatoren aufgeführten Berechnungen zu den Grundflächenzahlen der alten Wiedemann-Klinik und der geplantenAnlage korrekt sind. Am Dienstag reagierte auch das KWA auf die aktuellen Ereignisse.

Isar Loisachbote vom 22. September 2021, Tanja Lühr