Zahl „wohl versehentlich“ veröffentlicht

SENIORENWOHNSTIFT – Bürgermeister Grasl äußert sich zur Versiegelung

Münsing – Auf den offenen Brief der Initiatoren des Bürgerbegehrens für die Verkleinerung des KWA-Seniorenwohnstifts, veröffentlicht in unserer Zeitung, äußert Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) sich in einer schriftlichen Stellungnahme.

Die Initiatoren beriefen sich bei der Sammlung von Unterschriften wie berichtet auf eine auf der Homepage der Gemeinde genannte Zahl zur Grundfläche des ehemaligen Wiedemann-Sanatoriums. Das Architekturbüro Matteo Thun, das den Neubau entworfen hat, hatte 3917,96 Quadratmeter angegeben. Die Kritiker um Anatol Regnier verglichen diese Zahl mit der Grundfläche des geplanten Neubaus (4687,20 Quadratmeter) und forderten, dass das Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) kleiner baut, um nicht mehr Fläche als bisher zu versiegeln.

Mittlerweile hat die Gemeinde jedoch wie berichtet nachmessen lassen und ist auf 5060 Quadratmeter bei der ehemaligen Klinik gekommen. Die alte, „wohl versehentlich“ veröffentlichte Zahl 3917 sei „ohne Relevanz für den Bebauungsplan“, betont Rathauschef Grasl. Allein das jetzt vorliegende Aufmaß bilde zweifelsfrei den Bestand ab. Dass erst das Bürgerbegehren diese Klarheit gebracht habe, sei richtig. Andererseits sei es in einem Bebauungsplanverfahren nicht zwingend vorgeschrieben, den Altbestand eines bebauten Areals auf den Quadratmeter genau per Aufmaß zu ermitteln. Die neue Planung mit 80 Wohnungen, Restaurant, Veranstaltungsräumen und Schwimmbad ordne sich nachweislich diesem Bestand unter, was immer die Zielvorgabe der Gemeinde gewesen sei, schreibt Grasl.

Mit Annahme des Bürgerbegehrens zeige die Gemeinde, dass sie zu ihrem Wort stehe. „Weiter möchte ich betonen, dass niemand anstrebt, die bei der Neuvermessung aktuell ermittelte Zahl von über 5000 Quadratmeter Grundfläche auszuschöpfen. Im Verfahren bleibt die jetzige Fassung.“ Die versiegelten Flächen und bestehenden Kubaturen seien offenkundig bereits zu Zeiten des Sanatoriums relativ hoch gewesen, was in der Diskussion oft zu kurz gekommen sei, so der Bürgermeister. Künftig entfalle aber zum Beispiel ein Gebäude am Pilotyweg zugunsten eines dauerhaft festgesetzten Parks.

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan biete juristisch eine maximale Verbindlichkeit und Absicherung für die Kommune. Die Vertragsgestaltung, Nachweise der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von KWA und Belegungsrechte durch Gemeindebürger seien Aufgaben des gewählten Gemeinderats. Im Entwurf des städtebaulichen Vertrags seien bisher alle Forderungen der Gemeinde fixiert. Der Vertrag werde dem Gemeinderat vor Beurkundung und vor Satzungsbeschluss vorgelegt, so Grasl, sobald alle Punkte juristisch geklärt seien.  tal

Donnerstag, 11. November 2021, Isar-Loisachbote / Lokalteil