So könnte das Seniorenstift in Ambach aussehen: Drei Einzelhäuser und ein Gebäudekomplex im Norden würden sich um einen Hof gruppieren.(Foto: Goergens & Miklautz)
Es handle sich nur um einen „Testentwurf“, an dem sich alle „reiben könnten“: So begründete Christian Weigl vom Architekturbüro Goergens & Miklautz seine Überlegungen zum vom Kuratorium Wohnen im Alter (KWA) geplanten Seniorenstift in Ambach. Die Gemeinde hatte das Münchner Büro beauftragt, zu prüfen, ob das Projekt auf dem Hanggrundstück am nordwestlichen Ortseingang überhaupt möglich ist. Weigls Fazit: „Unsere Ansätze könnten funktionieren.“ So wäre ein Bau mit 80 Wohnungen – in drei Einzelhäusern und einem nördlichen Hauskomplex anstelle des Panoramahauses der alten Klinik – vorstellbar. Es würde weniger Fläche als bisher bebaut, der alte Baumbestand ließe sich weitgehend erhalten.
Im Gemeindesaal – dorthin wurde die Ratssitzung wegen des erwartet großen Andrangs zu dem umstrittenen Projekt verlegt – drängten sich die Zuhörer wie in einer Arena um die Gemeinderäte. Sie durften aber vorerst nur zuhören. Mitreden können sollen sie laut Beschluss vom Dienstag auf einer Informationsveranstaltung im März, wozu die Gemeinde einladen wird. In einer der nächsten Sitzungen soll entschieden werden, ob es einen städtebaulichen Wettbewerb als Basis für ein Bebauungsplanverfahren geben, ein anderes Verfahren oder ein Vorschlag aus dem Gemeinderat weiterverfolgt werden soll. Nur Matthias Richter-Turtur (Wählergruppe Ammerland) und Ursula Scriba (Bürgerliste) trugen den Beschluss nicht mit.
Wie Weigl darlegte, könnten sich die Gebäude im Seniorenstift um den jetzigen Innenhof zwischen den verfallenden früheren Klinikgebäuden gruppieren. „Damit dort gemeinschaftliches Leben entstehen kann“, sagte er. Das sogenannte Ärztehaus weiter unten am Hang in Richtung Starnberger See könnte ersatzlos abgerissen werden, stattdessen eine Grünfläche, ein Teich oder anderes angelegt werden.
Kein Weg führte nach Ansicht von Weigl daran vorbei, die Wohnungen innerhalb der Häuser links und rechts eines Flurs anzuordnen. Das habe andere Dimensionen als ein Einfamilienhaus, sagte er. Doch nur so sei es möglich, den Seniorenstift wirtschaftlich zu betreiben. Um die Häuser schlanker wirken zu lassen, könnten diese durch geneigte Pultdächer optisch in zwei Hälften gegliedert werden. Zusätzlich könnten die Hausteile links und rechts des Flurs an der Giebelseite unterschiedlich lang sein. Gleichzeitig schlägt Weigl vor, die künftigen Bauten dort zu erreichten, wo jetzt schon Bestandsgebäude existieren. Das höchste Gebäude werde von unten aus gesehen ein Sockel-, darüber zwei weitere Geschosse und das Dach haben.