Münsing – Zum vierten Mal lobt der Ostufer-Schutzverband (OSV) den Gabriel-von-Max-Denkmalpreis aus. Der Verein bittet alle Interessierten und Mitglieder des OSV, sich an der Suche nach dem nächsten Preisträger zu beteiligen. Aus den eingegangen Vorschlägen wird eine Fachjury den Preisträger ermitteln. Sie bewertet die fachliche, ästhetische und ökologische Qualität, die Bedeutung des Gebäudes und die Kreativität der Besitzer.
Für die Eigentümer sei der Erhalt eines Baudenkmals oft eine Sisyphus-Arbeit und außerdem auch noch ein nervenzehrendes finanzielles Abenteuer mit ungewissem Ausgang, heißt es in einer Pressemitteilung des OSV. Umso mehr sei anzuerkennen, wenn sie ihr Geld in ein abbruchreifes Kleinbauernhaus oder einen historischen Zehentstadel stecken. So werde ein Stück Geschichte bewahrt, das sonst unwiederbringlich verloren wäre. Um diese Haltung Einzelner zu würdigen, wurden Auszeichnungen geschaffen wie der renommierte bayernweite Denkmalpreis der Hypo-Kulturstiftung – oder auf lokaler Ebene der Gabriel-von-Max-Denkmalpreis.
Namensgeberin des Preises ist die Villa Max in Ammerland, in der einst der Künstler und Naturforscher Gabriel von Max (1840 bis 1915) lebte. Gerade das „traurige Schicksal“ dieses Landhauses zeige, dass der Privateigentümer entscheidend für Wohl und Wehe eines denkmalgeschützten Gebäudes ist. Seit Jahren sei es dem Verfall preisgegeben, obwohl das Landratsamt versichere, alles für den Erhalt des Hauses Nötige zu tun: „Macht der Privateigentümer nicht mit, beißen sich die Behörden und die Öffentlichkeit die Zähne aus“, heißt es in der Pressemitteilung.
Inzwischen hat der Ostufer-Schutzverband den Gabriel-von-Max-Denkmalpreis drei Mal verliehen. Die Erste Vorsitzende Ursula Scriba zeichnete zunächst Katharina und Josef Strobl für Sanierung und Erhalt des Gori-Hofes in Weipertshausen aus. Der Einfirst-Hof stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es folgte Josef Wagner in der Seestraße, dessen Anwesen von 1871 zu den ältesten in Ammerland gehört. Dritter im Bunde ist Werner Döttinger, Schlossherr von Ammerland. 1988 hat er das heruntergekommene Domizil des Grafen Pocci mit den markanten Zwiebeltürmen erworben und mit viel Geld wieder zum Strahlen gebracht. Alle Preisträger erhielten den kleinen Affen, der auf einer Säule hockt und die Villa Max im Schoß trägt. Affen waren die Lieblingstiere von Gabriel von Max, der sie in allen möglichen Posen porträtierte. Geschaffen hat die Bronze-Skulptur der Münsinger Bildhauer Ernst Grünwald. red
Vorschläge einreichen
Vorschläge können bis Donnerstag, 15. Dezember, schriftlich und mit einer kurzen Begründung bei der Geschäftsstelle des OSV, c/o Ursula Scriba, Lerchenweg 3, 82541 Münsing, eingereicht werden.