4.2.2009
Initiative des OSV
Initiative Lebensraum Hecke
Mit der Zahl der Biogasanlagen nimmt auch der intensive Anbau ertragreicher Pflanzen zur Energiegewinnung in Bayern stetig zu. Führend ist dabei der Mais, der zu seinem späten Start im Jahr sehr viel Unterstützung gegen andere vitale Pflanzen braucht. Eine sichtbar einseitige Flora ist die Konsequenz. Weniger effektive Anbauformen gehen analog zurück. Bestimmt erinnern Sie sich, wie vor 10 Jahren noch an verschiedenen Bauernhöfen in Münsing Schilder mit der Aufschrift „Kartoffeln“ angebracht waren. Das hat sich durch den Realisierungsdruck und Strukturwandel in der Landwirtschaft auch am Ostufer des Starnberger Sees geändert.
Neben landwirtschaftlichen Maßnahmen, die der Verarmung von Tier- und Pflanzenwelt entgegen wirken, können auch wir Nichtlandwirte Maßnahmen ergreifen, das Ökokonto unserer Gemeinde zu erhöhen.
Die Gemeinde Münsing, der Ostuferschutzverband und der Gartenbauverein Münsing verfolgen deshalb die Anpflanzung einer Wildhecke, westlich von Münsing am Schafberg, fußläufig auch erreichbar für den Biologieunterricht der Grundschule Münsing.
Warum halten wir eine Hecke für bedeutsam?
Hecken haben eine hohe ökologische Bedeutung in unserer Kulturlandschaft: Sie bieten Wind- und Erosionsschutz, wirken als Vernetzungsstruktur im Biotopverbund und sind vielfältiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, darunter Insekten, Reptilien, Fledermäuse, Singvögel und natürlich unser Wild. Schlehe, Hagebutte, Weißdorn, Holunder und Haselnuß, das sind nur einige der typischen Sträucher des „Lebensraumes Hecke“, die Tieren Nahrung und Deckung bieten – vor allem auch Lebewesen, deren Zuhause der Boden ist, wie beispielsweise Bodenbrüter und Feldhase.
Für unsere Hecke am Schafberg stellt die Gemeinde Münsing den Grund zur Verfügung und unterstützt uns bei den schweren Arbeiten über ihren Bauhof. Der Landesjagdverband fördert dankenswerterweise unsere Maßnahme mit einem großzügigen Festbetrag. Die weitere Finanzierung trägt der OSV, auch durch teilweise erhebliche Spenden von Mitgliedern, während der Gartenbauverein Münsing fachliche Kompetenz und bewährten Arbeitseinsatz einbringt.
Die Realisierung dieser Maßnahme erfordert gegenwärtig Abstimmungen zwischen Gemeinde und Landratsamt, da baurechtlicher Hintergrund einerseits eine verpflichtende Ausgleichsplanung der Gemeinde ist (B-Plan Nr. 6/Degerndorf und Nr. 21/Münsing), die mit dem etwas früher aufgestellten Bebauungsplan für das Gelände Sportplatz / Friedhof (B-Plan Nr. 20/Münsing), abgestimmt werden muss.
Wir streben die Verwirklichung im Frühjahr 2009 an, die Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde vorausgesetzt.
Regina Reitenhardt, Ursula Scriba
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