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Ostuferschutzverband sorgt sich wegen Umplanungen des Seniorenwohnstiftes
Link zum Online Bericht des Isar Loisachboten zu dem
https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/muensing-ort29101/ostuferschutzverband-sorgt-sich-wegen-umplanungen-des-seniorenwohnstifts-ambach-kwa-reagiert-92853185.html

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren Gemeinderäte,

sehr geehrter Herr Dr. Rückert,

bei der letzten Gemeinderatssitzung am 6.2.24 haben wir gehört, dass KWA größere Umplanungen vorhat und den Gemeinderat um Zustimmung bittet.
Wir machen uns Sorgen, wie es weitergeht, weil es bisher schon anders gelaufen ist, als geplant.
 

  • Der vertraglich vereinbarte Baubeginn soll hinausgeschoben werden, weil der Aufsichtsrat dem Bau noch nicht zugestimmt hat und offenbar Umplanungen beabsichtigt sind. Es bestehen auch Bedenken bezüglich der Wirtschaftlichkeit, weil die Zahl der Wohnungen an der Untergrenze liegt.
    Wenn dazu allerdings eine Erhöhung der Wohneinheiten geplant ist, werden wir uns massiv dagegen positionieren. Wir erinnern an unser Bürgerbegehren vom Herbst 2021, das von 431 Bürger/innen unterstützt wurde.
  • Der Veranstaltungssaal soll der Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung stehen, wie im Durchführungsvertrag vereinbart, angeblich, weil keine Konkurrenz zum Pallaufsaal entstehen soll.
    Das überzeugt nicht: Dieser Saal sollte der Integration in den Gemeindeteil Ambach dienen und für die Ambacher einen Versammlungsort bieten.
  • Auch das Café soll nicht mehr öffentlich zugänglich sein. Damit findet eine Abschottung gegen die Gemeinde statt. Wir erinnern daran, dass die KWA immer über eine „Einbeziehung des Dorfes“ für Stimmen geworben hat!
  • Man darf gespannt sein, wie das mit den versprochenen Pflegeeinrichtungen und der Schwimmbadnutzung gehandhabt wird.
  • Wird eventuell als nächstes an Club- und Veranstaltungsräumen, Fitness- oder Gymnastikräumen, im Wellnessbereich gekürzt? Darüber hinaus sind auch Dienstleister im Bereich Haarpflege, Kosmetik, Fußpflege und ein kleiner Laden vorgesehen (laut Begründung). Das rentiert sich doch alles nur, wenn auch die Gemeindebürger daran teilhaben können.
  • Unser OSV Vorstandsmitglied und Seniorenbeirätin Mechthild Felsch gibt noch zu bedenken: „Ich finde es kontraproduktiv, wenn die Bevölkerung am See von diesem Angebot an kulturellen Veranstaltungen und ortsansässige Senioren vielleicht einem gemütlichen, kommunikativen Mittagstisch ausgeschlossen werden, nur um Parkplätze und damit Geld zu sparen. Das würde den Ort, wenn schon denn schon,  sehr beleben. Als Seniorenbeirätin dringe ich darauf, dieses Angebot, wie versprochen, der Allgemeinheit zu öffnen. Dadurch haben die Bewohner die Möglichkeit mit der ortsansässigen Bevölkerung in Kontakt zu treten und sich einzuleben. Für alle ist das doch eine Bereicherung, sonst müssten die Senioren noch mehr in der abgeschlossenen Welt des Stiftes leben. Die Konkurrenz des KWA-Saals in Ambach ist für den Pallaufsaal in Münsing unbedeutend. Der geplante Saal ist nur halb so groß und eignet sich gar nicht für Großveranstaltungen, wie sie im Pallaufsaal angestrebt werden. Die KWA wird Veranstaltungen in jedem Fall organisieren, nur werden die Bürger ausgeschlossen.“
  • Ein Tiefgaragendeck kann laut KWA entfallen, wenn die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird. Wo sind allerdings Parkplätze für die Pflegeplätze, das Schwimmbad und Besucher? Dafür sollen zwanzig Parkplätze gegenüberliegend auf der Ostseite des Simetsbergwegs nachgewiesen werden. Dieser Bereich ist Außenbereich und zudem nur für ein paar Jahre gepachtet. Eine Nutzung als Parkplatz wäre rechtswidrig, auch wenn diese Nutzung in der Vergangenheit teilweise geduldet worden ist.
    Wenn das Bauvolumen durch Wegfall eines ganzen Parkdecks verkleinert würde, wäre das zwar zu begrüßen, aber die Tiefgarage sollte ja gerade Autos von der Straße wegbringen. Oberirdisch bringt das leider gar nichts. Alle benötigten Stellplätze müssen auf dem Gelände von KWA untergebracht werden. Die Anpachtung von Parkplätzen kann enden. Sie stellt keinen dauerhaften Nachweis dar. Deswegen sollte auf den Nachweis der Parkplätze auf dem Gelände der KWA nicht verzichtet werden.
  • Wenn KWA sich verkalkuliert hat, kann dies nicht auf Kosten des Außenbereichs gehen. Unter Landschaftsschutzgesichtspunkten ist es ein Unding, wenn im Außenbereich ein Parkplatz entstehen soll, auch wenn dies für die Bauzeit als Wendefläche genutzt worden ist. Frühere unberechtigte Nutzungen können keinen Bestandsschutz erzeugen, wie der Gemeinde aus vielen anderen Verfahren bekannt ist.
  • Von den Bestandsbäumen, die erhalten werden sollten, steht nahezu keiner mehr, es hat ein fast vollständiger Kahlschlag stattgefunden.
  • Das Waldschlössl, das „als identifikationsstiftendes Merkmal“ erhalten werden sollte, wurde platt gemacht.

Wie zu hören war, kann das Vorhaben noch an der Zustimmung des Aufsichtsrats der KWA scheitern. Gibt es schon einen Plan B für diesen Fall? Hat die Gemeinde schon eine Dienstbarkeit eintragen lassen, dass die Umwandlung in Eigentumswohnungen der Zustimmung der Gemeinde bedarf?

Wir hätten gerne Antworten auf diese Fragen.

Mit freundlichen Grüßen,

Professor Johannes Umbreit, Petra Schulze, Manfred Stecher, Dr. Gustav Neumeister, Mechthild Felsch