Viele Jahre hat er Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen mit der Kamera begleitet und auch das Sterben und den Tod dokumentiert. Der Filmemacher Max Kronawitter erhält eine schockierende Diagnose: In seinem Gehirn ist ein lebensbedrohlicher Tumor gewachsen. Nun steht er plötzlich auf der anderen Seite. Und er stellt fest: Durch viele seiner Fragen und Gefühle ist er mit den Menschen, die er begleitet hat, schon hindurchgegangen. In seinem Buch verbindet er das eigene Schicksal mit den Geschichten der Protagonisten aus seinen Reportagen. Entstanden ist ein Dokument über eine existenzielle Lebenssituation, über den Alltag nach einer Hirn-OP und über Fragen nach dem Tod und über das, was im Leben Sinn gibt. Und auch hier beweist Max Kronawitter ein feines Gespür für Perspektiven, Atmosphäre und Stimmungen und behält seine Zuversicht und seinen Humor.
Max Kronawitter, Jahrgang 1962, ist Diplomtheologe, Journalist und Filmemacher. Mit seiner Produktionsfirma Ikarus realisierte er über 200 Dokumentarfilme. Besondere Anerkennung fand 2021 „Todesmarsch – Als das Grauen vor die Haustür kam“. Kronawitter wurde u.a. mit dem Katholischen Medienpreis dem Sozialcouragepreis der Caritas ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie nahe Bad Tölz.
Anatol Regnier liest aus seinem neuesten Buch „Erinnerungen eines Taugenichts“.
Geschichte wird lebendig – Anatol Regnier taucht ein in das Schwabing der Fünfzigerjahre, als die Künstlerszene die bleierne Schwere der Kriegsjahre abzuschütteln versucht.
Der Mensch hat nur ein Leben, voller Hoffnungen, voller Träume. Dieses Gefühl begleitet den Schriftsteller und Musiker Anatol Regnier seit seiner Kindheit. Geboren im Januar 1945 als Sohn der Theaterleute Charles Regnier und Pamela Wedekind, aufgewachsen nach dem Zweiten Weltkrieg in St. Heinrich am Starnberger See und dann im Schwabing der Fünfzigerjahre, als sich in München eine lebendige Künstler- und Bohèmeszene entwickelt, die den jungen Anatol in ihren Bann zieht. Seine Kindheits- und Jugenderinnerungen sind ein eindringliches Sittengemälde der Nachkriegszeit, in der neben den Geschichten seiner prominenten Familie auch viele illustre Persönlichkeiten der damaligen Zeit lebendig werden. Sie alle prägen den späteren Chronisten der Nachkriegsjahre nachhaltig.
Der Ostuferschutzverband hatte am 20. August in den Garten des Künstlers Iring de Brauw in Ambach eingeladen. Trocken und bei milden Temperaturen ließen sich die begeisterten Zuhörer von Katja Sebald in die Entstehung Ihres neuesten Buchs „KÜNSTLER innen HÄUSER aussen“ einführen. Katja Sebald und ihre Fotografin Ulrike Myrzik öffnen uns Türen in 30 oberbayerische Künstlerhäuser. „Das Wohn- und Arbeitshaus einer Künstlerpersönlichkeit ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Es ist selbst gestaltetes Refugium, Zuflucht und Kreativraum“.
Schmunzelnd hörte man im Kapitel über Iring de Brauw, dass hier einmal eine Folge von Hubert und Staller gedreht wurde. Es ging um einen Mord und die Holzskulptur „Venus von Ambach“. Eigentlich ist es hier im Haus Bergfried ruhig, fast spirituell. Wir erfahren viel über den Lebensweg, die verschiedenen Schaffensperioden und wie sich Iring de Brauw immer wieder neu ausrichtet.
Zum Abschluss einer gelungenen Präsentation konnten wir uns im abendlichen Sonnenschein von Iring de Brauw seine neueste Bilder erklären lassen: Donald Trump und Kamala Harris, so wie er beide sieht. Er als feuerspeiender Drache , umgeben von furchteinflößenden Untieren, sie geradlinig und klar. Alles im Zeichen der Kunst, die ihn jung hält.
Am „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, den 8. September öffnen wir wieder die Tür zur Schlosskapelle Ammerland und zeigen Ihnen das bis dahin renovierte Altarretabel. Frau Mechtild Schoenberger und Martin Maier stehen Ihnen für alle Fragen zur Verfügung zwischen 14 und 17 Uhr.
Der OSV hat am 26.06.2024 Akteneinsicht beim Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen in die aktuell dem Landratsamt vorliegenden Antragsunterlagen der Fa. Agrobs GmbH auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Gesamtbetriebs unter Einschluss der neu beantragten Hallen 6 und 7 (jeweils 30m x 50m) genommen. Ihm liegen zudem die Lärm- und Staubgutachten sowohl im Hinblick auf das aktuelle Verfahren als auch die Verfahren aus den Jahren 2014 und 2015 betreffend die Genehmigungen der Hallen 4 und 5 (ebenfalls 30m x 50m) vor. Der OSV wird die eingesehenen bzw. vorliegenden Unterlagen und Quellen einer eingehenden Prüfung unterziehen. Das bezieht sich ausdrücklich auch auf die Vorgänge, die zur Genehmigung der Hallen 4 und 5 in den Jahren 2014 (Vorbescheid) und 2015 (Baugenehmigung) führten und umfasst die Bewertung insbesondere der sog. Staubgutachten und der rechtlichen Schlüsse, die hieraus zu ziehen sind oder waren. Nachdem das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren kein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung ist, die Gemeinderatssitzungen, in denen das Vorhaben behandelt wurde, nicht durchgehend öffentlich waren und das vor knapp einem Jahr begonnene Bebauungsplanverfahren noch keinerlei Öffentlichkeit genossen hat und sich zunehmend die Frage stellt, ob dieses überhaupt durchgeführt werden soll, hat sich der OSV dazu entschlossen, der Öffentlichkeit die aus seiner vorläufigen Sicht maßgeblichen Fakten aus der Akteneinsicht mitzuteilen:
Erhöhung der Umschlagsmengen
Nachfolgendes Zahlenwerk bezieht sich ausschließlich auf die sogenannten Grascobs und staubende Güter, sonstige Güter wie Verpackungsmaterial kommen hinzu.
Der Jahresumschlag bis zum Neubau der Hallen 4 und 5 im Jahr 2015 betrug 14.000 t, durch Vorbescheid im Jahr 2014 wurden zunächst 20.000 t, mit Baugenehmigung im Jahr 2015 wurden bereits 40.000 t genehmigt. Aktuellbeantragt sind 60.000 t. Das ist eine Vervierfachung des Jahresumschlags in noch nicht einmal zehn Jahren. Unklar ist dem OSV, ob dem Gemeinderat im Zusammenhang mit der Einvernehmenserteilung zur Baugenehmigung 2015 überhaupt bewusst war, dass innerhalb eines Jahres die beantragte Umschlagsmenge von 20.000 t auf 40.000 t verdoppelt wurde.
Der derzeit genehmigte Tagesumschlag beträgt 350 t, beantragt sind aktuell 650 t. Diese Information einer annähernden Verdoppelung des Tagesumschlags ist bislang wohl noch nicht öffentlich bekannt.
Die verkehrlichen Auswirkungen liegen auf der Hand. Weiter stellt sich die Frage, in welchem Tempo die nächsten Erweiterungswünsche geäußert werden oder bereits worden sind. Zusätzliche Baurechtsausweisungen jedenfalls an der Angerbreite im unbebauten Bereich nahe der Starnberger Mietgeräte sind im Gespräch.
Staubgutachten
Diese werden fachlich zu prüfen sein. Bereits ein unbefangener Leser der ca. 10 Jahre alten Gutachten im Zusammenhang mit der Genehmigung der Hallen 4 und 5 in den Jahren 2014 und 2015 wird nicht nachvollziehen können, wie die Behörden zu dem Schluss gelangen konnten, dass das Vorhaben auf den Außenbereich angewiesen und deswegen als privilegiert anzusehen sein sollte. Aus den damaligen Gutachten lässt sich das Fazit entnehmen, dass bei einer Verlagerung des Betriebs an einen anderen Standort geprüft werden müsse, ob der Betrieb mit anderen Nutzungen verträglich sei. Der Betrieb könne in eine (staubempfindliche) Nachbarschaft nicht ohne weiteres eingefügt werden. Dies bedeutet aber wohl, dass mit den notwendigen Maßnahmen zur Emissionsminderung entsprechend dem Stand der Technik die Ansiedlung an einem anderen Standort möglich gewesen sein dürfte. Nach Maßgabe der uns vorliegenden Gutachten scheint im Zusammenhang mit der Genehmigung der Hallen 4 und 5 eine solche Prüfung aber nicht vorgenommen worden zu sein. Auffällig ist zudem der Widerspruch, dass der Betrieb zwar vorgeblich dermaßen staubemittierend sein soll, dass er zwingend auf die Lage im Außenbereich angewiesen ist, andererseits aber nach unserer Kenntnis Wohnnutzungen auf dem Betriebsgelände stattfinden, obwohl Staub grundsätzlich kanzerogen, also krebsverursachend ist.
Die Gemeinde hat am 29.08.2023 einen Aufstellungsbeschluss mit dem Ziel der Festsetzung eines Sondergebiets Tierfutter gefasst und gleichzeitig einen Beschluss über die Veränderungssperre. Dabei wurde im Vorfeld stets mitgeteilt, das Vorhaben sei privilegiert und man könne es nicht (grundsätzlich) verhindern. Eine Privilegierung des jetzt neu beantragten Betriebs unter Einschluss der Hallen 6 und 7 kommt nach unserer Überzeugung jedoch ebenfalls nicht in Betracht, wenn die Verursachung von Staub fachlich oder rechtlich anders zu bewerten (gewesen) wäre, zum Beispiel weil die nach dem Stand der Technik erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Emissionen nicht vorgesehen sind. Dass die Privilegierung von Agrobs wenig nachvollziehbar ist, zeigt ein simpler Vergleich: jeder andere Staub oder Lärm emittierende Betrieb könnte mit einer freien Festlegung von Produktionsprozessen und Emissionen ebenfalls einen Standort im Außenbereich beanspruchen. Die Betreiber von Güterverteilzentren mit Nachtbetrieb wären nach dieser Logik in kleinen Gemeinden ohne große Gewerbegebiete, geschweige denn Industriegebiete, bestens aufgehoben.
Steuerung der Verkehrsbewegungen
Der Weg von der Autobahnausfahrt Wolfratshausen zum Zielort Agrobs kann über zwei alternative Routen genommen werden: die eine führt durch Münsing, die andere zunächst Richtung Wolfratshausen auf dem Autobahnzubringer und dann unter der Autobahn bei der Trocknungsanlage vorbei. Der Weg über die Kreuzung beim Bäcker in Münsing ist ca. 1 km länger, die die Fahrtzeit ist gleich. Leider enthalten die Unterlagen zur immissionsrechtlichen Genehmigung keine Vorgabe über die Verkehrsführung. Dabei wäre es den Betreibern ein leichtes, den zuletzt beschriebenen Weg vorzugeben. Ausweislich der Betriebsbeschreibung übernehmen vor allem zwei ausgewählte Speditionen, die anliefernden Landwirte und Agrobs mit eigenem Lkw den Transport. Der Umweg von nur 1 km ohne maßgeblichen Zeitverlust würde es ermöglichen, den Schwerverkehr durch Münsing erheblich zu reduzieren, die Lärmbelästigung deutlich zu reduzieren (die Initiative Verkehrswende hat recht. LÄRM MACHT KRANK) und die Sicherheit der Schulkinder deutlich zu erhöhen. Für Münsing bliebe dann noch immer genügend Schwerverkehr von Norden kommend, insbesondere auch der Verkehr durch die zahlreichen Mitarbeiter der Degerndorfer Betriebe und der Verkehr seitens der Ausflügler. Eine organisatorische Maßnahme könnte schon heute eine deutliche Verkehrsentlastung bewirken.
Mitgliederversammlung am Freitag, 7. Juni 24 um 19 Uhr
ins Landhotel Berg, Schmiedberg 2, Gemeinde Eurasburg ein.
Wir freuen uns, dass wir bereits ab 18 Uhr dort bewirtet werden.
Tagesordnung:
TOP 1: Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Johannes Umbreit
TOP 2: Berichte der Mitglieder des Vorstands und Beirats über die geleistete Arbeit seit der letzten Mitgliederversammlung. Wir bereiten wieder eine interessante PowerPoint Präsentation vor, so dass Sie alles auch durch Bilder miterleben können.
TOP 3: Kassenbericht
TOP 4: Bericht der Kassenprüfer
TOP 5: Entlastung des Vorstands und der Kassenprüfer
TOP 6: Aussprache über die Vorstands- und Vereinsarbeit:
6.1 Problematik der Max- und Piloty Villa
6.2 Bauvorhaben der Firma AGROBS in Degerndorf (weitere Hallen zur Futtermittelherstellung, höheres Verkehrsaufkommen?)
6.3 Ausweisung Gewerbegebiet an der Degerndorfer Str. (ehemaliges Darchinger Gelände)
6.4 Neuerungen Bauvorhaben Seniorenwohnanlage der KWA in Ambach.
TOP 7: Fertigstellung Schlosskapelle Ammerland, Details aus dem Bautagebuch, Fotos und Ausblicke
TOP 8 Verkehrsberuhigung auf der Seestraße (Rad Rowdys)
TOP 9: Verschiedenes, Wünsche und Anträge
Anträge von Mitgliedern sollten bitte bis 3.6.24 in der OSV-Geschäftsstelle osv.vorstand@ostuferschutzverband.de eingegangen sein.
Wir verzichten diesmal auf einen Vortrag, um genug Zeit zur Diskussion und für Gespräche zu haben. In der Gemeinde stehen entscheidende Bauvorhaben an, bei denen wir gerne Ihre Meinung hören würden. Vorstand und Beirat freuen sich auf eine interessante, gut besuchte Veranstaltung. Wir haben viel erreicht und möchten Sie gerne darüber informieren.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Grasl, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats,
der Presse haben wir entnommen, dass KWA sich weitere zwei Jahre Bedenkzeit bis zum Baubeginn erbittet, in welcher Weise sie ihre bisherige Planung aufrechterhalten will.
Der Wunsch nach Bedenkzeit und Aufschub des neuen Vorstandsvorsitzenden der KWA, Dr. Rückert, bestätigt uns in unserer Auffassung, dass die Planung einer Senioren-Wohnanlage in dieser Größe und an dieser Stelle des Ostufers keinen Sinn macht -aus Gründen der sozialen Anbindung und des Landschafts- und Umweltschutzes.
Es ist nach wie vor unpassend, den inzwischen abgerissenen Fremdkörper der Wiedemann-Klinik durch einen neuen Fremdkörper zu ersetzen. Auch die KWA hat nun offenbar erkannt, dass die seit langen diskutierten Probleme dieses Vorhabens nicht zu bewältigen sind.
Ein „Vorzeigeobjekt“, wie es Dr. Rückert nun vorschwebt, ist nicht ohne grundlegende Änderung der Planung möglich. Damit verzögert sich eine Lösung des ganzen Problems erneut. Krater und Schutthaufen bleiben als riesige Wunden in der Landschaft des Ostufers auf nicht absehbare Zeit bestehen.
Auch jeder Absicht einer Nutzungsänderung sollte schon jetzt eine Absage erteilt werden.
Die im Durchführungsvertrag vereinbarten Fristen sollten daher nicht verlängert werden. Wir mit all unseren Mitgliedern stehen bereit, an einer Lösung mitzuwirken, die eine unserer Gemeinde entsprechenden und landschafts- und umweltgerechte Lösung vorsieht und KWA einen Rückzug -unter Berücksichtigung der bisherigen Investitionen -ermöglicht. Wir kündigen unsere Bereitschaft an, hierbei mitzuwirken.
Mit freundlichen Grüßen
Professor Umbreit, Petra Schulze, Manfred Stecher, Dr. Gustav Neumeister
Das 1683 erbaute Gotteshaus gehörte, wie St. Veit in Staudach, eine Zeit lang den Grafen Pocci. Nach seinem Verfall in den 1970er-Jahren nahm sich das Ammerlander Ehepaar von Laßberg zusammen mit Mitgliedern des OSV der Wiederinstandsetzung an. Dieser langwierige und bis heute fast abgeschlossene Prozess begann bereits 1981.
Blick zum AltarBlick zur RückseiteDie Herstellung der Bänke in der Schreinerei Wagner, AmmerlandDie Experten für die Heizung von der Firma LangAussenbemalung der Kapelle durch Malermeister BreiterMechtild Schoenberger
Dank großzügiger Spenden von Ammerlander Bürgern funkelt seit 2015 wieder ein gemalter Sternenhimmel an der Decke. Der Altar hat warme Gold- und Beigetöne. Die Seitenfenster mit den gelben und blauen Rauten sind neu. Der Glaskünstler Bernd Nestler hat das Fenster über dem Altar mit den Heiligen Drei Königen, den Schutzpatronen der Kirche, gestaltet.
120 000 Euro wurden bereits in die Renovierung des Ammerlander Kleinods investiert, von Stiftungen, dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Bezirk Oberbayern, dem Landkreis und der Gemeinde. Der OSV hat ebenfalls einen erheblichen Anteil durch Koordination, Arbeitseinsatz und Spenden. Das Kirchlein erhält im Laufe des Jahres noch die Glocke und einen Altaraufbau.
Neunte Fantasie für Violine solo von G.Ph. Telemann, Ausschnitt aus dem 2. Satz gespielt von Hertha Gruber
Großer Gott wir loben Dich, gespielt von Hertha Gruber
wir möchten Sie wieder unterrichten, womit Vorstand und Beirat sich seit unserem letzten Rundbrief beschäftigt haben. Zum Teil hat die Lokalpresse bereits darüber berichtet. Auch auf unserer Homepage können Sie entsprechende Informationen finden. Darauf ersehen Sie die wichtigsten Mitteilungen und Hinweise zu unseren Veranstaltungen.
Nach wie vor bitten wir den Münsinger Gemeinderat, seine „nichtöffentlichen Sitzungen“ tatsächlich auf Themen zu beschränken, deren öffentliche Behandlung das Wohl der Gemeinde oder berechtigte Interessen Dritter gefährden könnte. Kritische bauliche Angelegenheiten müssen prinzipiell öffentlich behandelt werden, somit auch vorbereitende Sitzungen. Bauvorhaben können auf Dauer nicht geheim gehalten werden.
Das Thema Denkmalschutz bei der Villa Max haben wir nicht aufgegeben. Der Verfall schreitet fort. Beim Landratsamt sind keinerlei Aktivitäten zur Erhaltung festzustellen. Der Abbruchantrag ist endgültig abgelehnt. Wir haben mit den Eigentümern gesprochen und konnten die Villa besichtigt. Wenn sich Fortschritte zur Erhaltung der Villa ergeben, werden wir berichten.
Großes Aufsehen haben wir erregt, als wir im September 2023 zum „Tag des verrottenden Denkmals“ aufriefen und uns vor der Villa mit selbst gemachten Plakaten trafen (siehe Bericht unter „Münsing aktuell“). Eine große Gruppe Unterstützer war spontan erschienen. Die Presse widmete dem Ereignis einen großen Artikel am offiziellen „Tag des offenen Denkmals“.
Nach wie vor begleiten wir kritisch und konstruktiv das Bauvorhaben der Firma Agrobs in Degerndorf. Zusätzlich zum bereits bestehenden Futtermittel-Industriebetrieb will die Firma dort im Außenbereich zwei weitere Lagerungs- und Fertigungshallen mit einem Umgriff von ca. 9.000 m² errichten. Angeblich besteht darauf ein Anspruch, weil die Herstellung und Verladung der Agrobs-Produkte so staubintensiv ist, dass sie im Außenbereich auf der grünen Wiese stattfinden müssen. Wir haben uns um Einsicht in die entsprechenden Gutachten und Antragsunterlagen bemüht und wollen dies nachprüfen. Weil wir ein anerkannter Umweltschutzverband sind, sind wir dazu berechtigt.
Die Gemeinde möchte die weitere bauliche Ausdehnung nun durch einen Bebauungsplan begrenzen. Das Landratsamt will die Hallen aber sofort genehmigen und sich über den Beschluss der Gemeinde hinwegsetzen. Spannend wird, ob die Gemeinde dann gegen das Landratsamt klagt. Die Gemeinde ist hier in einer Zwickmühle. Einerseits will sie die bauliche Entwicklung der Firma Agrobs im Hinblick auf steigende Gewerbesteuereinnahmen nicht behindern. Andererseits hat sie bei der Genehmigung der letzten Hallen im Jahr 2015 beschlossen, dass die bauliche Entwicklung damit abgeschlossen sein soll. Diese Absicht könnte in einem Bebauungsplan auch umgesetzt werden, unabhängig davon, wie stark es staubt. Im Interesse des Landschaftsschutzes und wegen der zu befürchtenden weiteren Verkehrsbelastung werden wir uns des Themas weiter annehmen.
Wie sie verschiedenen Zeitungsberichten entnehmen konnten, hat sich beim Seniorenwohnheim der KWA in Ambach einiges verschoben. Der neue KWA Vorstand Dr Rückert erklärte in einer Gemeinderatssitzung, dass „bis dato für das gesamte Bauvorhaben kein Umsetzungsbeschluss im KWA-Aufsichtsrat vorliegt!“. Es werde geplant, den Veranstaltungssaal nicht mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, wie im Durchführungs-Vertrag vereinbart, angeblich um Konkurrenz zum Pallaufsaal zu vermeiden. Auch das Café solle nicht mehr öffentlich zugänglich sein. Damit findet unserer Meinung nach eine Abschottung gegen die Gemeinde statt. Wir erinnern daran, dass die KWA immer mit einer „Einbeziehung des Dorfes“ um Stimmen geworben hat! Mehr Informationen finden Sie auf unserer Homepage.
Wir freuen uns, dass die Renovierung der Schlosskapelle nun abgeschlossen ist.
Mit vereinten Kräften, insbesondere dem Einsatz von Ursula Scriba in der Vergangenheit, wurden nun unter der sachkundigen Leitung unserer Beirätin Mechtild Schoenberger die Arbeiten zu Ende gebracht. Wir sind in der Planung für einen Tag der offenen Tür am 14.4.24. Das genaue Programm werden wir noch zeitnah mitteilen. (siehe dazu Artikel im Anhang)
Eine Vielzahl von OSV-Veranstaltungen waren gut besucht. Sie wurden im gesamten Gemeindegebiet positiv aufgenommen und haben eine erfreuliche Presseresonanz.
Im September 2023 konnten wir Loriots 100. Geburtstag mit 200 Gästen in der ausverkaufen Lothoftenne feiern.
Im Oktober stellte uns der Ammerlander Künstler Christoph Brech die von ihm gestalteten Glasfenster in der Giesinger Heilig Kreuz Kirche persönlich vor. Wir können einen Besuch dieser Kirche auch nachträglich wärmstens empfehlen.
Für den OSV-Stammtisch im November hatten wir den Gasthof Schöntag in St. Heinrich gewählt. Höchst erfreut konnten wir über 20 Teilnehmer begrüßen, die interessiert unseren Tätigkeiten und Anliegen lauschten. Schön, dass wir im Anschluss einige Neumitglieder aufnehmen konnten.
Die Kunsthistorikerin Christine Metz stellte uns im November im alten Schulhaus in Holzhausen das von ihr geführte Archiv der Künstlerfamilie Max aus Ammerland vor.
Mit den schon zur Tradition gewordenen Springerle von Mechthild Felsch (Münsinger und Holzhauser „Skyline“) war der OSV im Dezember wieder am Münsinger Dorfadvent mit einem Stand vertreten.
Im Januar starteten wir in der Reihe „Münsinger Lesungen“ einen vergnüglichen Abend mit dem neuesten Krimi „Mich mag kein Schwein!“ von Dr. Georg Unterholzner, den er mit dem MM Redakteur Volker Ufertinger und dem grandiosen Drehorgelspieler Anton Kometer vorstellte.
Anfang März konnten wir über 70 begeisterte Zuhörer zu Max Kronawitters Film über den Künstler Hans Kastler und seinen Gorilla begrüßen. Mit großer Begeisterung wurde Max Kronawitter begrüßt, dem es momentan gesundheitlich ganz gut geht.
Am 11.3. stellte uns Iring de Brauw seine Bilder im Landratsamt Tölz vor, die er anlässlich der Preisverleihung dort großräumig hängen konnte (s.u.).
Der OSV wird wahrgenommen:
Im Herbst letzten Jahres lud Bürgermeister Grasl zum jährlichen „Vereinetreffen“ . Auch der OSV äußerte Wünsche und Anregungen zum neuen Bürgersaal, er heißt jetzt übrigens „Pallaufsaal“. Wir freuen uns über einen regen, freundschaftlichen Austausch mit den anderen Ortsvereinen.
Im Januar waren Vorstandsmitglieder bei einer großen Veranstaltung im Landratsamt Bad Tölz. Unser langjähriges OSV-Mitglied, Maler und Bildhauer Iring ten Noever de Brauw bekam den Kulturehrenbrief des Landkreises für sein Lebenswerk. Unsere allerherzlichste Gratulation geht auch an die beiden anderen Preisträger Elisabeth Hinterholzer (Dirigentin der Holzhauser Blaskapelle) und Stefan Murr (bekannt vom Starkbieranstich auf dem Nockherberg). Iring hat den OSV exklusiv zu einer Führung der Ausstellung geladen.
Im Februar waren Mitglieder des Vorstands Ehrengäste in Allmannshausen. Unser Vorsitzender Johannes Umbreit hatte mit dem Kulturverein Berg ein Benefizkonzert im Schloss Kempfenhausen veranstaltet und das Geld zur Renovierung der St. Valentin Kapelle in Allmannshausen gespendet. Es fand eine bezaubernde, musikalische Soiree mit anschließendem Abendessen statt.
Ein persönlicher, reger Austausch mit Vertretern der Presse hat uns viel Gehör verschafft. Soweit möglich geben wir Ihnen dazu die entsprechenden Links auf unserer Homepage
Kommende Veranstaltungen, Einladungen folgen:
14.4. : Tag der offenen Tür in der nun fertig renovierten Ammerlander Schlosskapelle
28.4. um 19:30 Uhr : Benefizkonzert zugunsten von „Kindness for Kids“ in Zusammenarbeit mit dem „Kulturverein Berg“ im Rittersaal Kempfenhausen. Es kommen Werke von Fanny Mendelssohn-Hensel und Franz Schubert zur Aufführung. Karten zu 25 €/Mitglieder 20 € über: schad.kulturverein@gmx.de
07.6. : Mitgliederversammlung im Gasthaus Berg, Gemeinde Eurasburg
26.7. : Wowo Habdank liest in der Lothhof Tenne Oscar Maria Grafs „Bayerischen Decamerone“. Es ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit „Land Art“, die Christiana von Biron ins Leben gerufen hat.
Bitte bleiben Sie weiter mit uns in Kontakt. Nur so können wir beobachten, was in den verschiedenen Ortsteilen passiert und zeitnah reagieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Umbreit, Petra Schulze, Manfred Stecher, Gustav Neumeister, Mechthild Felsch
Anlässlich der Verleihung des Kulturehrenbriefes des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen für sein Lebenswerk an Herrn Iring ten Noever de Brauw hat der Künstler die Mitglieder des OSV durch die Ausstellung seiner Bilder im Landratsamt geführt.
Inspiriert von Kandinsky und Picasso
Iring ten Noever de Brauw stellt noch bis zum 30. April im Landratsamt aus
Bad Tölz – „Ein Wunder!“ Das sagt der 85-jährige Künstler Iring ten Noever de Brauw zu seiner Aufnahme in die Kunstakademie. Dass die Professoren damals sein Talent erkannt haben, bestätigt die derzeitige Schau seiner 80 Werke im Tölzer Landratsamt. 2023 erhielt der Maler, Grafiker und Bildhauer den Kulturehrenbrief des Landkreises. Am Montag führte er über 30 Mitglieder des Schutzverbands für das Ostufer des Starnberger Sees (OSV) durch die Gänge. „Iring ist eines unserer ältesten Mitglieder“, sagte die stellvertretende OSV-Vorsitzende Petra Schulze und fügte schmunzelnd hinzu: „Jeder von uns hat einen Iring zuhause.“
Die Gemälde hängen im Eingangsbereich des Landratsamts, im Treppenhaus und in den Gängen im ersten Stock. Schiffe, Kathedralen, Kamele, Berge und Drachen gehören zu seinen Motiven. Gemalt hat er sie alle mit Acrylfarben, und immer aus einem Blickwinkel, der hinter die Dinge sehen möchte. „Ich male, was man mit den Augen nicht sehen kann“, erklärte de Brauw. So sind die drei Schiffskörper in einem Bild transparent, sie scheinen aus Netzen oder Spinnweben gebaut. Dagegen verzierte er seine detailgetreue „Kogge“ mit weißen, geblähten Segeln und filigranen blauen Mustern. Drei seiner „Kathedralen“ hängen nebeneinander, ähnlich transparent gemalt wie die Schiffe. Die Farbwahl lässt die Gebäude wie von innen leuchten. Es scheint, als bestehe der gesamte Bau nur aus bunten Glasfenstern.
Kleinteilig und farbig ist seine Reihe von Erzengeln, jeder etwa in A3-Format. „Die hat schon jemand weggekauft“, erzählte er nebenbei. Dass er Kandinsky und Picasso zu seinen Vorbildern zählt, ist leicht zu erkennen. „Manchmal baue ich meine Schiffe auch wieder auseinander“, sagte de Brauw. So entstand „Kopfkomposition mit Pferd“. Das Pferd trägt den Kopf jenes Tieres aus dem berühmten Gemälde „Guernica“ von Picasso. Aber de Brauws Bild ist bunt, fröhlich, abstrakt, mitreißend.
Vor ganz unterschiedlichen Bildern hörte man leise flüstern: „Das mag ich am liebsten.“ Die Werke de Brauws sind für ein breites Publikum gemacht. „Einmal sagte man mir, ich solle doch besser bei einer Technik bleiben, aber das geht mit mir nicht“, berichtete der Maler. Er müsse immer wieder etwas Neues ausprobieren. Als Inspirationsquelle dienen ihm die unterschiedlichsten Quellen.
Geboren wurde de Brauw 1938 in Ambach. Während des Zweiten Weltkriegs wuchs er in Rotterdam auf, der Heimat seines Vaters. Er hätte gar nicht zeichnen können, sagte er, nur Geometrie lag ihm. Eines Tages hätten ihn die Formen im Spätwerk Kandinskys fasziniert, er habe zu üben begonnen und sich schließlich an der Kunstakademie beworben. 1965 schloß er die Münchner Kunstakademie ab.
De Brauw nannte drei Dinge, die ein Künstler braucht: „Begabung, eine große Portion Mut und vor allem Durchhaltevermögen.“ De Brauw, der das Haus seiner Großmutter in Ambach geerbt und sich dort 1984 sein Atelier eingerichtet hat, hat seinen Platz als Künstler behauptet. Die Ausstellung im Landratsamt ist noch bis 30. April zu sehen. bib Tölzer Kurier, 15. März 2024