So etwas wie die Grünen

16.12.2013

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Sie wollen alle Münsinger vertreten: Für die Bürgerliste kandidieren (stehend v. li.) Fritz Noppes, Johannes Umbreit, Christopher Kleine, Florian Rank, Petra Schulze, Wolfgang Kube, Klaus Reid, Anatol Regnier sowie (sitzend v. li.) Nina Wendt, Ursula Scriba, Mechthild Felsch. Foto: sabine hermsdorf

Münsing – Die Bürgerliste steht für den Erhalt der Landschaft und maßvolle Bebauung in Münsing und strebt zwei Mandate für den Gemeinderat an.

Die amtierende Münsinger Gemeinderätin Ursula Scriba wird die Bürgerliste bei der Kommunalwahl 2014 anführen. Mit 16:4 Stimmen wurde die 56-jährige Architektin auf Platz eins gewählt. Auf Platz zwei folgt der Weipertshauser Pianist Johannes Umbreit. Auf die beiden Spitzenkandidaten hatte sich die Bürgerliste im Vorfeld geeinigt.

Die weiteren Kandidaten wurden von den Mitgliedern in der Aufstellungsversammlung am Freitagabend im Landhotel Huber in Ambach auf ihre Listenplätze gewählt. Die Bürgerliste, die nach eigenen Angaben alle Ortsteile der Seegemeinde vertritt, steht dem Ostuferschutzverband nahe. Ihre Vertreter sind in gewisser Weise „die Grünen“ im Gemeinderat. Sie stehen für den Erhalt der Landschaft und für eine maßvolle Bebauung.

Allmählich rückt bei der Bürgerliste die zweite Generation nach. Auf Platz drei tritt Nina Wendt, Tochter des langjährigen Gemeinderats, stellvertretenden Bürgermeisters und OSV-Vorsitzenden Dr. Florian Müller, an. Die 44-jährige Dolmetscherin nannte die Verkehrsberuhigung während der Sommermonate eines ihrer Hauptziele. Wendt hat sich gemeinsam mit anderen Holzhausern dafür eingesetzt, dass eine Geschwindigkeitsanzeige im Ort aufgestellt wird. Das Gerät zeige Erfolg, es werde weniger gerast, sagte die zweifache Mutter bei ihrer Vorstellung. Weitere lokalpolitisch bekannte Namen auf der Liste sind Florian Rank (Platz fünf) und Christopher Kleine (Platz zehn). Ihre Väter waren ebenfalls jahrzehntelang engagiert. Mit dem Schriftsteller und Musiker Anatol Regnier (Platz sieben) konnte die Vorstandschaft einen berühmten Künstler gewinnen. Überregional bekannt sind auch der Maler, Grafiker und Musiker Herbert Nauderer aus Weipertshausen (Platz 13) sowie der Degerndorfer Kunstschmied Tom Carstens (Platz 16).

Der Bereich Denkmalschutz wird vor allem von der Ambacherin Petra Schulze (Platz vier) abgedeckt. Für die Belange der Senioren möchte sich Mechthild Felsch (Platz sechs) im Falle ihrer Wahl stark machen. Als „Stimmenfänger“ bezeichnete Ursula Scriba den aktiven Umweltschützer Fritz Noppes aus Degerndorf (Platz Acht).

Wie berichtet war es der Bürgerliste nicht leicht gefallen, „zugkräftige“ Kandidaten aus allen Ortsteilen zu finden. Nach einem internen Vorgespräch haben sich nun offenbar doch genügende gefunden. Fast die Hälfte von ihnen sind Frauen.

Die Jugend ist nicht vertreten; der jüngste Bewerber für den Münsinger Gemeinderat ist Christopher Kleine mit 37 Jahren. Ihre Ziele für die kommende Legislaturperiode will die Bürgerliste bei einer Wahlkampfveranstaltung Anfang nächsten Jahres bekannt geben. Momentan sitzt mit Scriba nur eine Listenvertreterin im Gemeinderat. „Wieder zwei Mandate zu bekommen, wäre unser Wunsch“, sagt sie.

(Tanja Lühr)