Dr. Kaija Voss
Kleine Einführung in der Geschichte der Gartenkunst (II) Die grüne Spurensuche geht weiter, zunächst in die prächtigen Gärten des Barock, mit Wasserspielen, Bosketten und Broderien. Ausgehend vom Schlosspark Versailles verbreitet sich der französische Barockgarten über ganz Europa, von Schönbrunn bis Nymphenburg. In der Zeit des Rokoko wird er im Sinne von China-Mode und Exotik ergänzt und schließlich, in der Aufklärung, durch den Englischen Landschaftsgarten abgelöst. Nicht nur Barockparks werden landschaftsgärtnerisch überformt, bis in das 19. Jahrhundert hinein entstehen neue ideale Landschaften, nach dem Prinzip eines „begehbaren Landschaftsgemäldes“. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert fordert die Volksparkbewegung in den Großstädten Räume „zum Aufenthalt im Freien, zum Sichausleben in Spiel und Sport ebenso wie zum beschaulichen Ausruhen“. Die Parks werden öffentlich und folgen neuen Gesetzmäßigkeiten. Der Rasen darf betreten werden, es entstehen Künstlerparks und städtische Grünräume. Historische Parkanlagen werden zu Gesamtkunstwerken unter denkmalpflegerischer Aufsicht.
Termin: 9.1.2013 / 19.30 Uhr – 21 Uhr
Ort: Münsing, Pizzeria Pinocchio