Literaturhaus – Vicco von Bülow

30.11.2013
Einladung zu einer Veranstaltung

Literaturhaus München – Zu Vicco von Bülow’s 90. Geburtstag

Loriot - Spätlese
Loriot – Spätlese

Das Münchner Literaturhaus bewirbt mit diesem Plakat und Text die Ausstellung: „Vicco von Bülow wäre am 12. November 2013 neunzig Jahre alt geworden. In der Ausstellung »Spätlese« kann Deutschlands berühmtester Humorist und Karikaturist neu entdeckt werden. Die Schau versammelt Schätze aus dem Nachlass, die bislang unbekannt waren: frühe Zeichnungen sowie Zeichnungen für Freunde und Bekannte, nie gesehene Möpse und die überraschenden »Nachtschattengewächse«, die Loriot in den schlaflosen Stunden seiner letzten Lebensjahre schuf. Der Rundgang beginnt mit den »Frühstücken«, führt zu den Zeichnungen »Große Deutsche« und »Privates/Halbprivates«, dann die »Möpse« und den späten »Nacht-schatten«. Im Bewegtbild wird anhand von selten gesehenen Zeichentrickfilmen an Loriots Ausflüge in die Werbelandschaft erinnert.
Ein besonderes Highlight ist das »Gästebuch«: Loriot fotografierte seine Gäste in stets gleichbleibender Kulisse in höchst unterschiedlichen (Selbst-)-Inszenierungen. Ausgewählte Fotos zeigen ein amüsantes Gesellschaftspanorama mit Freunden, Verwandten und Künstlerkollegen und geben die Gelegenheit, Vicco von Bülow als Fotografen zu entdecken.“

Als neue Leiterinnen des Arbeitskreises „Kultur“ im OSV haben Alexandra Theiss und Petra Schulze (beide Ambach), als unsere erste „Aktion“ einen gemeinsamen Besuch mit Führung durch die Loriot-Ausstellung im Literaturhaus München organisiert. Kommen Sie mit und sehen unseren Nachbarn mal von einer ganz anderen Seite.

Wir treffen uns am 30.11.13 um 10:45 Uhr zu einer Führung durch die Ausstellung. Es wird ein Unkostenbeitrag von 10.- € erhoben (6.- € Eintritt, 4.- € Führung). Im Anschluss können wir noch gemeinsam eine Kleinigkeit essen.

Bitte melden Sie sich bis 28.11.13 zuverlässig an unter AK-Kultur-OSV@web.de

Wir benötigen eine Mindestteilnehmerzahl von 10, können höchstens 30 Interessierte mitnehmen. Die Reihenfolge der Anmeldung muss leider entscheiden.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme.

Mit herzlichen Grüßen,
Petra Schulze und Alexandra Theiss

 

Herrn von Bülows Universum

19.9.2013 Merkur-online, Isar-Loisachbote

Herrn von Bülows Universum

München – Das Münchner Literaturhaus zeigt in „Loriot: Spätlese“ unbekannte Werke des Künstlers aus dem Nachlass

Loriot Literaturhaus München
Loriot Literaturhaus München

„Loriot: Spätlese“. So nennt sich die Münchner Ausstellung zu Ehren von Vicco von Bülow, der am 12. November 90 Jahre alt geworden wäre. In der Tat hat Loriot in seinen Cartoons wie in seinen Filmen die Wirkung geistiger Getränke – Spätlese musste es nicht unbedingt sein – genüsslich analysiert. Dass Wein ziemlich niederschlagend sein kann und die Feuerwehr an Silvester für ihre brennende Zentrale angesichts der Sekt-Spritze kein Auge hat, ist jetzt im Literaturhaus schon in ganz frühen Blättern des Erfinders der „1977er Oberföhringer Vogelspinne“ (TV-Sketch) zu entdecken. Die Kuratoren Peter Geyer und O. A. Krimmel beeilen sich jedoch zu betonen, dass „Spätlese“ von später Lese komme. Und haben dabei weniger Trauben im Sinn als zumeist frühe Werke des 2011 Verstorbenen, und zwar unbekannte, unveröffentlichte. Susanne von Bülow, die ansonsten alle Ausstellungen abgesagt habe, sei „eine riesige Hilfe“ gewesen, erklärt Geyer, weil sie im Werk und in den Intentionen ihres Vaters bestens daheim sei. So war es eben nicht nötig, ein „Best-of vom Best-of“ in die Literaturhaus-Galerie zu quetschen. Man kann den Besuchern stattdessen viele Überraschungen bieten und hat obendrein noch zwei Bücher ediert: „Spätlese“, Zeichnungen und einige Gemälde, sowie „Gästebuch“, Fotografien. Die Schau (in Kooperation mit der Komischen Pinakothek) selbst lockt in ein Kulissenhaus, sozusagen ins Loriot’sche Universum, mit verschiedenen Zimmern und Gängen. Der Kenner stutzt, weil es ein Katzen-, kein Mops-Haus ist – gemach, die Hunderl tauchen noch auf. Groß aufgezogen ist nicht nur die Fassade (wo sonst der Kukuruz/ Maiskolben hängt, haben die Stubentiger Mäuse aufgereiht), sondern auch fast mannsgroße Knollennasen-Männchen geleiten durch die Präsentation. Die macht sogleich klar, dass der Neuling Bülow mit seinen Ideen öfters abgeschmettert wurde, etwa von der Münchner Zeitschrift „Weltbild“. Mit der Serie „Der gestrenge Chef“ mochte sie 1953 nichts anfangen, wie der Ablehnungsbrief zeigt. Die Originalzeichnungen beweisen dafür, dass Loriot damals bereits davon wusste, was wir heute neudeutsch Mobbing nennen. Na gut, dass Chefs an ihrem Schreibtisch einen Morgenstern (stachelgespickte Schlagwaffe) hängen haben, mag übertrieben sein. Aber die anderen Beispiele – man überzeuge sich selbst. Tränen lachen kann der Betrachter hingegen über Szenen von Straßenbauarbeiten, vom Urlaub, Nahverkehrsmittel Hexenbesen oder vom Wetterbericht. Obacht bei „…leichten Niederschlägen am Randes eines Tiefs“! Denn Loriot hat sich hier (wie so oft) die Strategie des Wörtlich-nehmens zu eigen gemacht, und das bringt seine Stresemann-Figürchen ziemlich in Bedrängnis. Diese surreale, dadaistische oder valentineske Denkfigur war in den Fünfzigern doch manchen Zeitschriftenleuten zu fremd. Vielleicht zu anspruchsvoll. Der Künstler verlangt ja immer einen wachen, genau schauenden und geistig beweglichen Partner.

Vicco von Bülow
Vicco von Bülow

Wir Loriot-Geübte erfreuen uns in der Schau aber nicht nur an den Inhalten. Ein stiller und inniger Genuss ist es, Originale vor Augen zu haben: die Hand in der Linie zu spüren, die kleinen weißen Korrekturen zu sehen – und Loriots Gespür für Farben. Als Pointe eingesetzt in großformatigen Tableaus, etwa beim Pfingstausflugs-Wahnsinn; wundervoll, stehlenswert feinfühlig bei den winzformatigen Gemälden, zum Beispiel bei der bläulichen Abendstimmung mit abgeschlafftem Mops-Engel; und künstlerisch beeindruckend in den noch winzigerformatigen Farbstift-Arbeiten aus den letzten Lebensjahren. Das sind kubistische Werke in klug gesetzten Nuancen, die Collage, Skurrilitäten à la Arcimboldo und Surreal-Satirisches kombinieren. Spielerisch in der inneren Freiheit. Da entstanden tiefe Weisheiten wie der Anzugträger-Kerl. Die Aufschläge von einem auch so gesitteten Sakko und noch einem und noch einem flattern auf zu seinem Kopf – werden dort zu den Zipfeln einer Narrenkappe. Und der weiß-blau gerautete Kragen mag auf Bayern hindeuten. Neben diesen Preziosen finden sich außerdem einige Fotografien aus dem „Gästebuch“, das nie entstand. Übrigens: Die bei allen Aufnahmen verwendete Topfpflanzen-Säule dürfen die Besucher in der Schau jetzt (samt Zubehör) benutzen, um sich in Pose zu werfen. Daneben, noch interessanter, drei alte Werbefilme – der älteste Zeichentrickstreifen preist die Soziale Marktwirtschaft (!) – und der erste Mini-Spielfilm von Loriot: „Die toten Augen von Gauting“ (1961). Was danach kam, wissen wir alle… Simone Dattenberger Bis 12. Januar 2014 werktags 11-19 Uhr, Wochenende 10-18 Uhr; Salvatorpl. 1.

OSV-Programm 2013up

9.7.2013

Ein waches Auge auf das Ostufer


Münsing – Der Schutzverband stellte seine neuesten Projekte vor – zudem sollen die Arbeiten an der Schlosskapelle bald beginnen

Der Ostuferschutzverband (OVB) ist sehr aktiv und wird es bleiben. Das zeigte sich am vergangenen Freitag in der Jahresversammlung, die mit rund 50 Interessierten im Gasthaus Gerer in Ammerland stattfand.

Hier gab es Positives zum „Sorgenkind Schlosskapelle in Ammerland“ zu vermelden. Demnach ist eine mögliche Umstellung des Fördersystems, die den Beginn der Sanierung möglicherweise lange Zeit blockiert hätte, nun endgültig vom Tisch.

Über vergangene und künftige Veranstaltungen des OVB informierte Christine Kolbinger, Leiterin des Arbeitskreises Kultur. So wird der Bildhauer Ernst Grünwald voraussichtlich im Herbst eine Besichtigung der Kunstgießerei Marc-Andreas Hofmeister in Höhenrain anbieten. Auch wird die promovierte Architekturhistorikerin Kaija Voss einen weiteren Vortrag zur Gartenkunst halten.

Kolbinger trat während der Versammlung letztmalig als Leiterin des Arbeitskreises Kultur auf. Sie will künftig mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen und legte ihr Amt nieder. Petra Schulze, die Kolbinger schon als Beirätin ersetzen wird, wird den Arbeitskreis Kultur künftig gemeinsam mit Alexandra Theiss führen.

Scriba nutzte die Versammlung, um eine weitere Ehrenvorsitzende zu ernennen: die Kreisheimatpflegerin Maria Mannes. Die hatte vorab nichtsahnend über ihre Arbeit informiert und erklärt, wie sie helfen kann, wenn Besitzer historischer Bauten diese nach den offiziellen Denkmalrichtlinien sanieren wollen.

Mittlerweile zählt der OVB 247 Mitglieder. Dass sich der Schutzverband weiterhin für den Erhalt der Max-Villa in Ammerland einsetzen wird, betonte Ursula Scriba noch einmal ausdrücklich. Das Landschulheim in Seeheim will man ebenfalls im Blick behalten. (njd)

OSV-Kunstkalender 2014

 osv-kalender-2014

Werke Münsinger Künstler, Preis des Kalenders 19,- €

Bestellungen bei Christl Kolbinger unter christine.kolbinger@gmx.de, Telefon: 08177-8562, Preis mit Versand 22,- €

Weitere Verkaufsstellen:
Ambach:  Gasthof Fischmeister
Ammerland: Bäckerei Graf
Münsing:  Ambacher Verlag
                     Blumenladen Carstens
                     Cosmetic Fuchs
                     Edeka Aktiv Markt Graf Kellerer
                     Reinigung Graf-Vollath
Seeshaupt: Lesart
Wolfratshausen: Buchhandlung Rupprecht

mm-2013-07-10-kalender

Villa Max

Sehr geehrte Mitglieder,

ein monatelanger Kampf um das Betretungs– und Dokumentationsrecht des Baukontrolleurs des Landratsamtes hat vor dem Bayrischen Verwaltungsgerichtshof gestern ein klares Ende gefunden. Seit Sommer 2012 bemühte sich das Landratsamt um Erkenntnisse zum tatsächlichen Bauzustand der Villa. Herr Bürgermeister Grasl hatte des Landratsamt ebenfalls im Frühherbst auf die Gefahren für das Gebäude angesichts der bevorstehenden strengen Jahreszeit hingewiesen. Der OSV hatte eine Ortsbegehung mit der Kreisheimatpflegerin im Sommer durchgeführt, um auf den schlechten Bauzustand der Künstlervilla aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund wurden von außen Fotografien angefertigt, die der Unteren Denkmalschutzbehörde den bautechnisch problematischen Zustand des Gebäudes dokumentieren sollte. Das Amt reagierte mit einer Begehung, bei der jedoch dem Mitarbeiter des Landratsamtes das Fotografieren untersagt wurde. Seit dieser Zeit wird mit den Eigentümern gerungen.
Wir hoffen jetzt auf Konsequenzen und klar geäußerte Aussagen, welche baulichen Maßnahmen das Amt von den Eigentümern erwartet.

Freundliche Grüße,
Ursula Scriba

Pressemitteilung
Presseartikel