Nachdem alle Vorstands- und Beiratsmitglieder nun wieder in der Heimat sind, haben wir uns am 6. Oktober 2022 gemeinsam zur 3. Vorstandssitzung getroffen und besprochen, wie es weitergehen soll.
Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen, Anregungen, Wünsche und Kritik von Ihnen hören. Wir wollen den Verein kollegial führen und sind darauf angewiesen, dass die Mitglieder Ihre Vorstellungen und Anliegen an uns herantragen. Vordringlich bleibt für uns, dass die Kulturlandschaft Starnberger See vor Verbauung und Bauspekulation so weit wie möglich bewahrt wird und der Allgemeinheit erhalten bleibt.
Wie Sie wissen, ist es uns nicht gelungen, den Bebauungsplan für das KWA- Wohnprojekt „Seniorenwohnstift Ambach“ mit derzeit 78 Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Wiedemann-Klinik zu verhindern. Einerseits bestand eine Uneinigkeit im Vorstand, die durch die Neuwahl beseitigt ist, andererseits haben wir es trotz vieler Gespräche und Bemühungen leider nicht geschafft, den Gemeinderat von diesen Plänen abzubringen. Das Bürgerbegehren auf Verkleinerung der Wohn-anlage, das wir unterstützt haben, ist an falschen Angaben der Gemeinde zur überbauten Fläche und einer sehr eigenwilligen Rechtsprechung des Verwaltungs-gerichts München gescheitert. Wir müssen daraus lernen, dass wir künftig viel früher unsere Mitglieder mobilisieren und die Öffentlichkeit für unsere Anliegen gewinnen müssen.
Die Bürgerversammlung am 29.9.22 hat gezeigt, dass wir unser Engagement auf eine breitere Grundlage stellen müssen. Ein Antrag auf mehr Transparenz der Beratungen des Gemeinderates wurde mit 12 zu 58 Stimmen abgelehnt. Fragt sich, ob die große Mehrheit der anwesenden Gemeindebürger hier nur ihren Gemeinderat schützen wollte und wirklich nicht mehr Transparenz wünscht! Zuvor hatte sogar die Regierung von Oberbayern gerügt, dass nichtöffentliche Vorberatungen des Gemeinderats gegen die Bayerische Gemeindeordnung verstoßen können.
Von der Gemeinde haben wir keine Auskunft erhalten, auf welche Weise die Umwandlung des KWA-Areals in Eigentumswohnungen zuverlässig verhindert werden kann. Nicht erfahren haben wir auch, wie der Durchführungsvertrag eingesehen werden kann, aus dem sich die Rechte der Gemeindebürger auf Mitbenutzung ergeben. Wir versuchen dranzubleiben.
Um ein weiteres Problem haben wir uns in den letzten Wochen gekümmert: Wie geht es mit der Bonsels-Villa in Ambach weiter? Die Waldemar-Bonsels-Stiftung will die Villa verkaufen. Wir haben sofort reagiert und den Sachverhalt in einer Pressemitteilung sehr deutlich angesprochen und damit ein heftiges Echo in der Öffentlichkeit hervorgerufen. Es regt sich nicht nur in der Nachbarschaft großer Widerstand! Leider kann die Stiftungsaufsicht, die einen Verkauf unter Umständen hätte verhindern können, keinen Handlungsbedarf erkennen, weil zuvor der Stiftungszweck so geändert wurde, dass der Verkauf der Villa damit vereinbar sein soll. Es bleibt abzuwarten, ob sich unter diesen Umständen ein Käufer findet und ob das Landratsamt den Antrag auf Errichtung eines zweiten Gebäudes im Denkmalgarten gestattet.
Unsere Webmasterin Mechthild Felsch hat dankenswerterweise unseren OSV-Mail-Versand ertüchtigt. Somit ist es jetzt einfach möglich, Ihnen allen zeitgleich Briefe, Einladungen und Veranstaltungshinweise zukommen zu lassen. Tipp: Auf der Homepage www.ostuferschutzverband.de ist es am linken Rand unter „Abonnieren“ möglich, den OSV- Newsletter zu bestellen.
Erfreulicherweise haben sowohl die Süddeutsche Zeitung als auch Isar-Loisach-Bote die bei uns von den Zeitungen schriftlich angefragten Interviews in den letzten Wochen veröffentlicht. Darin konnten wir erläutern, was unsere Ziele sind und wie wir diese im Team angehen. Die Artikel fanden Zustimmung und vermehrtes Interesse.
Im Gemeinderat wurde dem Neubau des Ammerlander Feuerwehrhauses zugestimmt. Vorausgegangen waren Diskussionen über die Kosten, den geplanten Schießstand und die Nähe zum bereits hervorragend ausgestatteten Münsinger Feuerwehrhaus.
Zum Thema „Ammerlander Schlosskapelle“ sind wir seit August mit Frau Scriba in Kontakt. Diese Dauerbaustelle soll nun gemeinsam in absehbarer Zeit zum Abschluss gebracht werden. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Ihnen zum „Tag des offenen Denkmals 2024“ die Kapelle zeigen zu können.
Die Parksituation am Riedweg/Nördliche Seestraße beim Sommergarten vom Hoffischer ist jedes Jahr chaotisch und für die Anlieger ein Ärgernis. In der Bauausschuss Sitzung am 18.10.2022 wurden von Herrn Christian Ufer, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner „Vorentwürfe für die Neuordnung der Stellplatzsituation am Riedweg“ vorgestellt. Die Mehrheit des Bauausschusses war der Meinung, dass es keinen Sinn macht, möglichst viele Parkplätze zu schaffen, denn dadurch wird nur noch mehr Autoverkehr angezogen. Die Gemeinderät*innen wollten auch die Bäume erhalten und durch das Aufbrechen der Teerdecke das Überleben des Baumbestandes sichern. Auch ein Parken am Waldweg Richtung Weipertshausen wurde vom Forstamt strikt abgelehnt. Herr Ufer macht jetzt einen Entwurf für 18 Stellplätze, der dann im Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt wird.
Schließlich ist uns noch eine Rechtsanwaltsrechnung über Euro 6.722 ins Haus geflattert. Unsere ehemalige Vorsitzende Ursula Scriba hat sich vor der Mitglieder-versammlung am 15.7.22 anwaltlich beraten lassen, weil eine Meinungsverschieden-heit im Vorstand über Ort und Tagesordnung der Mitgliederversammlung bestand. Diese Beratung war aus unserer Sicht vollkommen überflüssig, weil wir uns in einem klärenden Gespräch im Vorstand ohne Weiteres auf einen gemeinsamen Tagungsort und eine Tagesordnung hätten einigen können. Im Verein selbst steht zudem ausreichend juristischer Sachverstand zur Verfügung. Die Beauftragung dieser Kanzlei war nicht abgesprochen. Wir verstehen auch nicht, wieso 12,5 Stunden Beratung zum Stundensatz von Euro 450 erforderlich waren. Es stellt sich uns die Frage, ob wir diese Rechnung gegen unsere Überzeugung bezahlen sollen. Wir möchten uns nicht dem Vorwurf aussetzen, das Vereinsvermögen zu verschleudern. Wir können auch mit vertretbarem Kostenrisiko diese Frage gerichtlich klären lassen oder einen Teilbetrag bezahlen. Wir bitten um Ihre Meinung! Darüber hinaus denken wir über eine online-Mitgliederbefragung nach.
Wir hatten bisher zwei sehr gut besuchte Veranstaltungen:
- Zum „Tag des offenen Denkmals“ führte Prinzessin Elisabeth Biron von Curland durch die Staudacher Kapelle. Das Interesse war riesig. Herzlichen Dank dafür!
- Der Berufsfischermeister und unser neues Beiratsmitglied Martin Maier zeigte uns seinen Betrieb in Ambach. Kompetent und charmant erfuhren wir viel Wissenswertes und konnten zum Abschluss seine hervorragenden Fischhäppchen probieren. Danke!
Kommende Veranstaltungen:
- 3.11.22: Kunstgeschichtliche Führung der „Brücke- Blauer Reiter“- Ausstellung im Buchheimmuseum (bitte NUR mit Voranmeldung über osv.vorstand@ostuferschutzverband.de)
- 10.11.22: Ab 18:30 Uhr findet im Landgasthaus Huber in Ambach (Kaminstüberl) unser erster Stammtisch statt. Hier können interessierte Mitbürger und Vereinsmitglieder darüber sprechen, wo der Schuh drückt.
- 9.12.22 Vorankündigung: Lesung Anatol Regnier aus seinem neuesten Buch „Jeder schreibt für sich allein – Schriftsteller im Nationalsozialismus“ in Kooperation mit dem Hollerhaus.
In Vorbereitung:
- Tom Carstens aus Degerndorf (Vize-Weltmeister im Kunstschmieden 2019) öffnet für uns seine Schmiede und zeigt uns den Umgang mit Hammer, Amboss und glühendem Eisen und gewährt uns Einblicke in sein Kunsthandwerk.
- Der junge Ambacher Multimedialkünstler Felix Kruis (Sohn des ehemaligen OSV-Vorsitzenden Prof. Wolfgang Kruis) lädt uns zu einer spannenden 3D-Audio-Session!