Neue Kulturreihe: „Münsinger Lesungen“

Münsing – Schriftsteller und Literaten lebten und leben zuhauf am Starnberger See. Es gab immer wieder vereinzelte Veranstaltungen mit ihnen. Der Kulturreferent des Gemeinderats, Georg Sebald, möchte der Wortkunst nun ein eigenes Format geben und hat deshalb die neue Reihe „Münsinger Lesungen“ ins Leben gerufen.

„Wir haben die renommierten Holzhauser Musiktage, die traditionellen Konzerte unserer drei Blaskapellen und unsere Theateraufführungen. Der Literatur haben wir bisher wenig Raum gegeben“, sagt Sebald. In Verbindung mit kleinen musikalischen Darbietungen sollen regionale Autoren deshalb eine Bühne erhalten. Georg Sebald denkt dabei auch schon an das zum Ende des Jahres bezugsfertige Bürgerhaus. Dort, aber nicht nur dort, könnte die Reihe fortgesetzt werden. „Wir wollen bewusst alle Örtlichkeiten einbeziehen – von den Tennen über die Cafés bis zum schönen Garten der Grundschule“, sagt Sebald. Unterstützt wird er von zahlreichen Vereinen, wie der „Franz Graf von Pocci Gesellschaft“ oder dem Ostuferschutzverband.

Dem ist es gelungen, Schauspieler Johann von Bülow für eine Lesung zum 100. Geburtstag Vicco von Bülows alias Loriot im September zu gewinnen. Die Gemeinde Münsing gibt eine Anschubfinanzierung für das neu aufgelegte Programm aus dem jährlichen Kulturbudget in Höhe von 5000 Euro. Das Interesse der Künstler sei groß gewesen. „Da war ich sehr positiv überrascht“, sagt Georg Sebald.

Am kommenden Freitag, 7. Juli, liest der Holzhauser Schauspieler Wowo Habdank ab 20 Uhr in der Baderschmied-Tenne aus dem Roman „Bergheim“ des Ambachers Fritz Wagner. Am 23. September findet ab 18.30 Uhr in der Lothhof-Tenne auf Einladung des Ostuferschutzverbands die Loriot-Lesung statt. Der Humorist und Münsinger Ehrenbürger wäre heuer 100 Jahre alt geworden. Johann von Bülow, ein entfernter Verwandter, wird einige der zwischen 1957 und 1961 in der Zeitschrift „Quick“ erschienenen Kolumnen „Der ganz offene Brief“ vortragen.

Noch offen sind Termine für eine Präsentation des dritten Bands der Münsinger Chronik und eine Lesung mit der aus Tutzinger Autorin Monika Czernin aus „Der Kaiser reist inkognito – Joseph II und das Europa der Aufklärung“. Im Advent liest am Donnerstag, 14. Dezember, nochmals Wowo Habdank ab 20 Uhr in der Ammerlander Kirche die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma.  tal

Info

Kontakt und Infos unter kultur@muensing.de

Soirée im Schloß

im Rittersaal von Schloß Kempfenhausen
25. Juni 2023 um 16 Uhr und 19 Uhr
Benefizkonzerte zu Gunsten der Renovierung von
St. Valentin in Allmannshausen

Prof. Johannes Umbreit (Klavier) und Nils Schad (Geige)
spielen Werke von Kreisler, Mozart, Zimmermann und Grieg

Johannes Umbreit und Nils Schad

Karten 20 Euro, ermässigt für Schüler und Stundenten 10 Euro
bei Dogerie Höck, Marienstr.2, 82335 Aufkirchen oder
Kartenreservierung bei schad@kulturverein-berg.de

Veranstalter:

Die Allmannshauser Kirche St. Valentin soll schöner werden

Im Jahr 2024 feiert die Feuerwehr Allmannhausen ihr 150jähriges Bestehen. Dafür möchten wir auch unser Dorf präsentieren und wünschen uns dazu, dass unsere Kirche wieder ihre alte Schönheit erhält.

Hierfür sind Sanierungsarbeiten notwendig: ein neuer Anstrich, Reparatur von Dach und Turm sowie Ableiten des Regenwassers, das die Kirchenmauern durchnässt.

Bereits vor 50 Jahren wurde die Kirche schon einmal in Eigenleistung zum 100jährigen Jubiläum der Feuerwehr saniert. Damals haben wir die Kirche geweißelt und der Turm erhielt Schieferschindeln. Kurze Zeit später bekam sie dann die heutige Farbgebung.

Nach zahlreichen Gesprächen mit der Kirchenverwaltung (insbesondere den Herren Schwarz und Gams) und der daraufhin erteilten Erlaubnis für die Ausführung wurden bis jetzt foldende Arbeiten durchgeführt:
Dank der großzügigen Erlaubnis der Nachbarn erfolgte die Rodung der Bäume und Sträucher in unmittelbarer Kirchennähe, die Entwässerung konnte durch neue Regenrinnenabläufe, Sickerdohlen und einen Sickerschacht verbessert werden, am alten Feurwehrhaus wurden neue blühende Sträucher gepflanzt.

Noch auszuführen ist der Außenanstrich mit Reparaturarbeiten am Putz. Wenn alles gut geht, erstrahlen bald der Turm mit den drei Zifferblättern und die Kirche wieder in neuem Glanz.

Ein herzliches Vergelt´ s Gott an alle die unser Projekt unterstützt haben! Leider ist es mit diesen Arbeiten nocht nicht getan, denn es sollten weitere am Dach und der Sakristei durchgeführt werden. Wenn Sie uns helfen wollen, freuen wir uns über eine finanzielle Unterstützung.

Peter Eisenhut, Pfarrbrief des Pfarrverbandes Aufkirchen, Pfingsten 2023

Neues aus dem OSV Mai 2023

Liebe OSV Mitglieder,

wir möchten Ihnen kurz einen Bericht zu unserer ersten Mitgliederversammlung seit den Neuwahlen im Juli letzten Jahres geben.

Satzungsgemäß fand diese im ersten Halbjahr, diesmal am 12. Mai 2023 in einer interessanten Umgebung statt: Wir konnten den Schlosssaal des „Wort des Lebens“ kostenfrei nutzen.

Grundlage aller Rechenschaftsberichte und Beiträge war eine liebevoll und kompetent zusammengetragene Bilder- und Filmsammlung von Mechthild Felsch. Danke für diesen dadurch informativen und kurzweiligen Abend! So konnte der erste Vorsitzende Professor Johannes Umbreit gut auf unseren Neuanfang in kollegialem Stil verweisen.

  • Er ging auf die stattgefundenen 6 Vorstandssitzungen ein, zu denen auch der Beirat geladen wurde.
  • Drei Zwischenberichte „Neues aus dem OSV“ wurden an die Mitglieder verschickt, um Sie alle auf dem Laufenden zu halten. Danke für viele konstruktive Stellungnahmen und Hinweise aus ihren Reihen.
  • Erfreut konnte Umbreit auf die Neuauflage unserer Zusammenarbeit mit anderen Vereinen verweisen. So hatten wir bereits einige Veranstaltungen mit dem Kulturverein Berg, der Pocci Gesellschaft, dem Hollerhaus. Mit GR Seebald, dem Kulturreferenten der Gemeinde Münsing stehen wir engem Austausch.
  • Der Gabriel von Max Denkmalpreis legt momentan eine kreative Denkphase ein. Wir hoffen, dass noch weitere Vorschläge für evt. neue Preisträger eingehen werden.
  • Zufrieden konnte Umbreit berichten, dass es in den letzten 10 Monaten insgesamt mehr Neuaufnahmen als Austritte gab und somit die Turbulenzen des letzten Jahres keine bleibenden Schäden hinterlassen haben.
  • Durch viele Zeitungsartikel, zum Teil auch durch unsere regelmäßigen Presse-erklärungen angestoßen, war der OSV in der Öffentlich sehr präsent. (Bitte dazu auf unserer Homepage den Reiter „Medienberichte“ durchstöbern)
  • Auch unsere „Dauerbrenner“ KWA Bebauung auf dem ehemaligen Wiedemann-gelände, Verkauf Bonselsvilla in Ambach, Verfall der denkmalgeschützten Max-Villa in Ammerland wurden beleuchtet.
  • Ein hübsches Fuchsien-Bäumchen sollte unserer ehemaligen ersten Vorsitzenden Ursula Scriba für 17 Jahre unermüdlichen Einsatz und Ideengebung für den OSV überreicht werden.

Die zweite Vorsitzende Petra Schulze konnte erfreut auf 10 Veranstaltungen des OSV in 10 Monaten verweisen. Um unseren kollegialen Arbeitsstil auch im Vortrag zu unterstreichen, hat jedes Vorstands- und Beiratsmitglied „ihr/sein“ Herzensthema vorgestellt:

  • 11.9.22 Tag des offenen Denkmals: Besichtigung und Führung Elisabeth Prinzessin Biron von Curland in Staudacher Kapelle
  • 1.10.22 „Besuch beim Fischer“ Martin Maier (unser Beirat!) in Ambach
  • 3.11.22 Führung im Buchheim Museum mit Kunsthistorikerin Monika Babl zur Ausstellung „Blaue Reiter und Brücke Malern“
  • 10.11.22 erster, sehr gut besuchter Stammtisch beim Huber in Ambach
  • 27.11.22 Dorfadvent in Münsing mit eigenem Stand (Springerle von Mechthild Felsch mit Skyline von Münsing)
  • 9.12.22 Lesung mit Anatol Regnier im Hollerhaus: „Jeder schreibt für sich allein, Schriftsteller in der NS-Zeit“
  • 27.1.23 Vorstellung „dreidimensionales Hören“ von Felix Kruis, Nominierung zu Tassilo Kulturpreis der SZ
  • 16.2.23 Vortrag zu „Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen“ mit Fachanwalt Herrn Schmidt 
  • 24.3.23 Lesung Tabea Umbreit über die Musiker um den Starnberger See
  • 8.3.23 Begehung bei Agrobs, Familie Berger stellte den geplanten Ort für die PV-Anlage westlich von Degerndorf vor 

          30.3.23 Zweiter Stammtisch beim Großmann in Münsing

Dr. Gustav Neumeister  berichtete,

  • dass unser Verband nun als Umweltvereinigung vom Landesamt für Umwelt anerkannt ist. Wir sind damit berechtigt, an allen Verfahren am Ostufer, die eine Umweltprüfung erfordern, teilzunehmen und können, wenn es unumgänglich ist, im eigenen Namen gegen umweltschädliche Anlagen klagen. Von dieser Möglichkeit werden wir nur verantwortungsvoll Gebrauch machen.

  • Leider hat uns die Anwaltskanzlei, von der sich die frühere erste Vorsitzende im Streit mit den anderen Vorstandsmitgliedern persönlich hat beraten lassen, auf € 6.700,- verklagt, weil die frühere erste Vorsitzende diesen Beratungsvertrag im Namen des Vereins abgeschlossen hat. Wir wehren uns gegen diese Klage, weil die persönliche Beratung und persönliche Inanspruchnahme von Anwaltsleistungen auf Kosten des Vereins einen Missbrauch der Vertretungsmacht darstellt, den die beratende Kanzlei erkennen konnte.
    Wir haben als gütliche Einigung vorgeschlagen, dass die Anwaltskanzlei auf ein Drittel ihrer Forderung verzichtet, ein Drittel vom Verein getragen wird und das restliche Drittel von der ehemaligen ersten Vorsitzenden. Öffentliche Verhandlung ist am 20.06.2023, 11 Uhr vor dem Landgericht München II, Denisstraße 3, Sitzungssaal 114.


Weitere interessante Themen von Mechthild Felsch waren:

  • Unser neuer Flyer
  • ein professioneller Internetauftritt und ein funktionierender Mailversand

    Unser Beirat und Gemeinderatsmitglied Professor Richter-Turtur berichtete aus seiner oft schwierigen Tätigkeit im GR.  Für ihn ist das kein Interessenskonflikt. Schwierig sei nur, wie man mehr Transparenz in die Arbeit des GR bringen könnte.
    Die Renovierung der Ammerlander Schlosskapelle liegt nun ganz in Händen unserer Beirätin Mechtild Friedrich-Schoenberger. Da sie verhindert war, verlas Manfred Stecher ihre Zusammenfassung, begleitet von ihren wunderbar konkreten Architektenzeichnungen. Die Fertigstellung scheint in erreichbare Nähe zu rücken.

    Wir möchten Sie noch auf die bevorstehende Veranstaltungen aufmerksam machen:
  • 14.6.23 ab 18:30 Uhr: Dritter OSV Stammtisch beim Gerer in Ammerland,
  • 25.6.23 Benefizkonzert mit Prof. Umbreit für die Renovierung der Allmannshauser Kirche, Flyer zur Kartenbestellung kommt vom Kulturverein Berg (siehe Mailanhang).
  • 23.9.23 19 Uhr: Wir feiern Loriots 100. Geburtstag: Johann von Bülow liest Briefe aus  der Quick, Kartenvorverkauf nur online über unsere Homepage!
  • 29.10.23 Sonntag: 11 Uhr Führung in Giesinger Heilig Kreuz Kirche, Kirchenfenster Christoph Brech, Einladung erfolgt nach den Sommerferien
  • 16.11.23 19 Uhr Vortrag der Kunsthistorikerin Christine Metz, die das Malerbrüder-Max-Archiv leitet, Ort der Veranstaltung Altes Holzhauser Schulhaus , Einladung erfolgt nach den Sommerferien.
    Im Top 3: Aussprache über Vorstands- und Vereinsarbeit, wurde von den anwesenden Mitgliedern allseits Dank und Anerkennung ausgesprochen.

    Kassenbericht und Bericht der Kassenprüfer verlief wie immer reibungslos. Manfred Stecher leistet hier hervorragende Arbeit. Herzlichen Dank an ihn. So konnten Vorstand und Kassier entlastet werden.

Der Abend klang bei gemütlichen Gesprächen und Planungen für kommende Projekte, wie z.B.  Kinder und Jugendliche wieder mehr an den OSV heranzuführen und einzubinden, aus.
Bleiben Sie mit uns in Kontakt. Wir freuen uns über Ideen und konstruktive Kritik.

Vorstand und Beirat des OSV

Vom Klang des Gewässers

Tabea Umbreit erzählt von der musikalischen Geschichte des Starnberger Sees.

Von Jana Daur, Münsing, Wolfratshauser SZ, 23. März 2023

  • Richard Strauss, Alexander Lázló und Carl Maria von Weber eint neben der Liebe zur Musik auch die Verbundenheit zu einem Ort: Am Starnberger See haben sie sich wie viele weitere Künstler inspirieren lassen. Ihre Geschichten bringt der Ostuferschutzverband (OSV) nun einem interessierten Publikum nahe.

An diesem Freitag, 24. März, hält Tabea Umbreit von 19.30 Uhr an im Pfarrheim Münsing einen Vortrag über das Wirken verschiedener Musiker und Komponisten am Starnberger See.

Umbreit, die in Wolfratshausen geboren wurde, kommt selbst aus einem musikalischen Elternhaus. Nach dem Abitur entschied sie, sich der Theorie hinter dem Spiel zuzuwenden und studierte Musikwissenschaften an der LMU. Dort belegte sie 2019 ein Seminar von Christian Lehmann, der seine Studierenden mit der Geschichte des Starnberger Sees vertraut machte. „Das hat großen Spaß gemacht, weil ich selbst dort aufgewachsen bin“, so Umbreit. Gemeinsam verfassten sie das Buch „Blauer Himmel, blaue Wogen“, das um eine Wanderausstellung ergänzt wurde. „Dann ist der OSV auf das Buch aufmerksam geworden“, erklärt sie. Schnell entschied man sich, das Thema im Verband aufzugreifen.

„Für mich persönlich ist der Vortrag eine Fortsetzung des Seminars“, sagt die Musikwissenschaftlerin. Die Besucher müssen jedoch kein Vorwissen mitbringen, denn die Veranstaltung „richtet sich an alle, die sich einfach für Musikgeschichte interessieren.“ Umbreit wird Lesungen aus Lehmanns Buch mit musikalischen Hörbeispielen der einst am Seeufer wirkenden Komponisten bebildern. Eine „schöne bunte Mischung“ erwarte das Publikum also.

Zahlreiche Besucher kamen ins Pfarrheim Münsing um an der Veranstaltung teilzunehmen.

Blaue Wogen – Blauer Himmel

Musikgeschichte(n) vom Starnberger See

präsentiert von Tabea Umbreit

am Freitag, den 24. März 2023 um 19:30 Uhr im Pfarrheim

Könnte der Starnberger See erzählen, so wäre viel Musikalisches darunter: von Richard Wagners großen Skandalen, Carl Maria von Webers Bootspartien, Richard Straussʼ Zusammentreffen mit seiner zukünftigen Ehefrau, Schönberg und Kandinsky am Berger Dampfersteg oder den wunderlichen Experimenten des Synästheten Alexander Lázlós. Die Liste solcher Geschichten rund um Komponisten und Musiker am See ist reichhaltig.

Tabea Umbreit nimmt uns mit auf einen musikgeschichtlichen Uferspaziergang. Zu Bildern der lokalen Schauplätze erzählt und liest sie aus Blauer Himmel, Blaue Wogen. Musikgeschichte am Starnberger See. Das Buch von Christian Lehmann erschien 2020 begleitend zu der gleichnamigen Ausstellung, die inzwischen in München, Münsing und Tutzing zu sehen war und von Lehmann, Umbreit und anderen Studierenden der LMU konzipiert wurde. Hörbeispielen werden an diesem Abend natürlich auch nicht fehlen.

Tabea Umbreit (*1996 in Wolfratshausen) wuchs am Starnberger See auf und besuchte das Landschulheim Kempfenhausen, auf dessen Grundstück die Villa Pellet zu finden ist, in der einst Richard Wagner als Gast von Ludwig II residierte. Anschließend studierte sie Musik- und Literaturwissenschaft an der LMU München, wo sie nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist. Zuvor arbeitete sie bei der Kritischen Ausgabe der Werke von Richard Strauss und ist als Herausgeberin für den G. Henle Verlag tätig. 

2. überarbeitete Auflage 2021. Apelles Verlag, 128 Seiten, 70 Abbildungen, kartoniert, 21×14,8 cm. 
Preis 12,80 Euro   ISBN 978-3-946375-09-8

Solarenergie ist nicht aufzuhalten

PV-Freiflächenanlagen in Münsing: Ostufer-Schutzverband lädt zu Infoabend

VON TANJA LÜHR, Isar Loisachbote 24.02.2023

https://www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/muensing-ort29101/?itm_source=internal&itm_medium=link&itm_campaign=Karte

Der Wunsch nach Unabhängigkeit von Russlands Gas und Öl verleiht der Diskussion um den Ausbau der erneuerbaren Energien gerade einen Schub. Im Landkreis gibt es etliche Anträge für den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Doch fast überall sorgen sich Anwohner und Bürger um das Landschaftsbild, das sie durch die aufgeständerten, blauen Module beeinträchtigt sehen. So auch in Münsing. Dort wird die Gemeinde wie berichtet Bebauungspläne für zwei beantragte Anlagen aufstellen. Eine soll in Münsing auf der Wiese gegenüber der Autobahnausfahrt der A95 entstehen, die andere nördlich von Degerndorf. Insgesamt werden 7,7 Hektar Land verbraucht. Pro Hektar rechnet man mit einer jährlichen Stromerzeugung von rund 500 000 Kilowattstunden.

Der Ostuferschutzverband (OSV) veranstaltete aufgrund dieser Planungen einen Informationsabend im katholischen Pfarrheim mit dem Münchner Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Roland Schmidt. Er befasst sich seit 15 Jahren mit der Thematik. Weil PV-Freiflächenanlagen gewerbliche Bauwerke sind, braucht es in Bayern immer einen Bebauungsplan, bevor die Betreiber sie installieren dürfen. In der Regel pachten Investoren landwirtschaftliche Flächen für 25 bis 30 Jahre. Für die Grundstückseigentümer ist das durchaus lukrativ. Nach dem Abbau der Solarmodule sind die Wiesen wieder ohne Weiteres landwirtschaftlich nutzbar.

„Die Bundesregierung gibt wirklich Gas. Der Ausbau der Solarenergie ist nicht mehr aufzuhalten. Auch bei der Windkraft kommt starker Druck auf die Kommunen zu. Sie müssen versuchen, Kompromisse zu finden“, betonte Schmidt. Die Bürger wiederum sollten „konstruktive Vorschläge“ machen, wie die Solarfelder verträglich gestaltet werden könnten.

Die Gemeinden, so der Rechtsanwalt, hätten vier Möglichkeiten, mit dem Druck von oben umzugehen. Sie könnten Freiflächenanlagen verhindern, was aber in einigen Jahren schwierig werde. Denn dann sollen sie vom Gesetz her privilegiert sein. Das heißt: Sie sind nicht einfach abzulehnen. Die Kommunen könnten ebenfalls über den Flächennutzungsplan proaktiv geeignete Standorte festsetzen. Das sei allerdings sehr aufwendig, gab der Fachanwalt zu bedenken. Teuer wird es, wenn die Kommunen selbst Anlagen bauen und betreiben. Die Stadt Dinkelsbühl geht diesen Weg und gewährleistet dadurch gleichzeitig, dass auch ihre Bürger durch Beteiligungen in den Genuss der EEG-Einspeisevergütung in Höhe von aktuell 8 Cent pro Kilowattstunde kommen.

Für die vierte Alternative hat sich der Münsinger Gemeinderat entschieden: Er berät von Fall zu Fall, von Antrag zu Antrag. Gemeinderätin Anja Ruhdorfer erklärte dazu, man habe sich zu diesem weniger zeit- und kostenintensiven Schritt entschlossen, weil Münsing sich 2022 bereits Leitlinien für den Umgang mit PV-Freiflächenanlagen gegeben hatte. Es ist geregelt, dass das Ortsbild, der Landschafts- und Naturschutz nicht leiden. Die Gemeinde hat sich gleichzeitig zum Ziel gesetzt, 200 Prozent ihres Strombedarfs mit Solarfeldern abzudecken. Dafür müsste ein Prozent der landwirtschaftlichen Flächen der Großgemeinde – etwa 25 Hektar – für Photovoltaik nutzbar gemacht werden.

Besucher Carl Schmöle sieht in der bei Degerndorf geplanten Anlage eine Verschandelung der Landschaft. „Wenn ich am Aussichtspunkt oben an der Maria-Dank-Kapelle stehe, schaue ich genau auf die blauen Module“, sagte er. Roland Schmidt rät der Gemeinde, Visualisierungen von den Standorten anfertigen zu lassen. Oft stelle sich heraus, dass die Anlagen optisch gar nicht so sehr störten. Mehrere Besucher wünschten sich, dass die Bürger etwa in Form von Genossenschaften eine Beteiligungsmöglichkeit erhalten. Jakob Koch, Grünen-Kreisrat und Gemeinderat in der Nachbargemeinde Eurasburg, sagte, er sei „ein Fan“ der Münsinger PV-Anlagen-Richtlinien. Eurasburg habe sie übernommen. Solarparks seien eine Chance, die Energiewende zu schaffen. Sie müssten nur möglichst verträglich und mit möglichst großer Bürgerbeteiligung gebaut werden.

Der OSV unterstützt die Energiewende!Der Schutzverband für das Ostufer des Starnberger Sees lädt zu einem interessanten Vortrag mit anschließender Fragerunde ein.

Aktuell geht es um Freiflächen-Photovoltaik, also PV-Anlagen nicht nur auf dem Dach, sondern in den Wiesen. Solche Anlagen können eine Menge Strom produzieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten.
Und vor allem stehen sie – anders als Windräder – nicht automatisch im Gegensatz zum Schutz unserer wertvollen Landschaft. Es kommt nur darauf an, die PV-Panele an den am meisten geeigneten Orten aufzustellen, also dort wo man sie am wenigsten sieht, zB zwischen Autobahn und angrenzendem Wald.


Der OSV möchte dazu beitragen, dass diese „unsichtbaren“ Flächen aufgefunden und im Sinne der Münsinger verwendet werden.


Für die Eigentümer solcher Flächen kann eine Investition in PV durchaus attraktiv sein. Vielleicht haben Sie entsprechende Werbung fremder Anbieter schon bemerkt.
Da die Thematik kompliziert ist, haben wir eine renommierte Anwaltskanzlei gewinnen können, hierzu einen Vortrag mit anschließender Diskussion zu veranstalten.

Termin: Donnerstag, 16.2.2023 um 19h30 im Pfarrsaal Münsing, Holzhausener Straße.

Wenn es irgend möglich sollten Sie teilnehmen, als Bürger, als Flächeneigentümer und als Unterstützter der Energiewende. Bitte geben Sie diese Information auch an andere potentiell Interessierte weiter. Wir zählen auf Sie!

  • Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen
    • Fördermöglichkeiten für die Errichtung und den Betrieb
      • Kommunale Steuerung der Ansiedlung der Anlagen
    • Beteiligung von Freiflächeneigentümern und allgemeine Bürgerbeteiligung

Referent: Roland Schmidt, Rechtsanwalt

Termin: Donnerstag, 16.2.23 um 19:30 Uhr

Ort: Pfarrheim in Münsing, Holzhausener Strasse 4

Der Eintritt ist frei

Die Anlagen, die jetzt erstellt werden, werden das Orts- und Landschaftsbild für die nächsten 30 Jahre maßgeblich prägen. Es muss also heute sichergestellt werden, dass nur die am besten geeigneten Flächen ausgewiesen werden und eine ausgewogene Verteilung der Anlagen im gesamten Gemeinde-gebiet erfolgt. Wir möchten durch weitere Informationen für die Akzeptanz dieser Anlagen in der Bevölkerung werben. Wir halten es für wichtig, dass eine Gesamtübersicht über alle in der Gemeinde stehenden Flächen erstellt wird und Bürger-beteiligungsmodelle vorgestellt werden. Dabei müssen Sichtschutz, unterirdisch verlegte Trassen, sowie  ein geordneter Rückbau beachtet werden. Mit diesen Gesichtspunkten soll sich der Vortrag befassen.

Veranstaltungshinweis in der Wolfratshauser SZ vom 13.02.2023

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/muensing-ostuferschutzverband-informationsabend-photovoltaik-freiflaechen-1.5749684

Die Zukunft des Musikhörens.  3D-Audio-Session


Mit den Worten „Der OSV wird modern!“ begrüßte am 27.1.23 unser erster Vorsitzender Prof. Johannes Umbreit 30 hochmotivierte Zuhörer im alten Schulhaus in Holzausen zu einem Vortrag über  „Die Zukunft des Musikhörens.  3D-Audio-Session! „

Der junge Ambacher Multimediakünstler Felix Kruis machte uns unter dem eigens entwickelten Titel „Sounddramaturgien“ auf künstlerisch- forschende Weise mit 3D-Audiotechniken und deren künstlerischen Potenzialen in den Bereichen Musik, Theater, Architektur, Film, bildender Kunst bekannt.

Felix Kruis stellte uns 4 Arbeitsproben aus seiner künstlerischen Forschung vor. Einen Schwerpunkt bilden dreidimensionale Tonaufnahmen und Musikstücke. Dazu präsentierte er u. a. Ausschnitte aus einem Konzertexperiment mit klassischer Musik, das live in 3D-Audio gespielt und ausschließlich via Kopfhörer hörbar wurde. Felix Kruis stellte Technik zum konkreten Nacherleben zur Verfügung.

Wir möchten Ihnen mit großer Freude noch mitteilen, dass auf Grund unserer OSV-Vortrags-Einladung, die wir auch immer an die Presse weitergeben, die Süddeutsche Zeitung Felix Kruis mit einem Interview bedachte. Er wurde für den diesjährigen Tassilo-Preis des Landkreises nominiert. Sie finden diesen Artikel in unserem gut geführten Archiv im Januar 2023 zum Nachlesen. Wir gratulieren und halten die Daumen!

Neues aus dem OSV – Dezember 2022

Liebe Mitglieder,

nach einem Jahr voller Turbulenzen können wir Ihnen berichten, dass nun zumindest im OSV wieder Friede eingekehrt ist. Der neue Vorstand und Beirat arbeiten produktiv im Team. So konnten einige, wichtige Dinge weiterverfolgt und Neues angestoßen werden. Darüber werden wir Sie, wie gewünscht, in regelmäßigen Abständen informieren.

Zunächst aber möchten wir Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest wünschen und ein friedliches, gesundes 2023! Lassen Sie uns bitte in Kontakt bleiben und sprechen Sie uns an, wenn irgendwo der Schuh drückt. Gemeinsam können wir allerhand bewegen!

Am 10.12.22 hatten wir unsere letzte Vorstands- und Beiratssitzung. Als Tagesordnungs-punkte standen an:

  • Vorantreiben der Renovierungsarbeiten an der Ammerlander Schlosskapelle.

  • Dem von Rechtsanwalt Fischer-Brunkow angemahnten Betrag von € 7.321,19 haben wir widersprochen, weil seine Beratungsleistung von Frau Scriba im Alleingang beauftragt und in Anspruch genommen wurde und erkennbar ihrer Unterstützung gegen den restlichen Vorstand diente. Außerdem finden wir 12,5 Stunden Beratung á € 535,50 pro Stunde zur Frage, welche Einladung gültig ist, überzogen.
    Gleichwohl haben wir ein vorweihnachtliches Vergleichsangebot gemacht:
    Ein Drittel des ursprünglichen Rechnungsbetrags von € 6.722,- trägt Frau Scriba, weil sie die Musik bestellt und alleine angehört hat.
    Herr Fischer-Brunkow reduziert seine Rechnung um ein Drittel, weil ein Stundensatz von € 357 und/oder ein Zeitaufwand von acht Stunden für die Bearbeitung einer recht einfachen Rechtsfrage auskömmlich erscheint.
    Ein Drittel trägt der Verband um des lieben Friedens Willen.

    Sofern seitens unserer Mitglieder kein erheblicher Widerspruch erfolgt, würden wir diesen Vergleich schließen. Eine Reaktion seitens der anderen Beteiligten steht allerdings noch aus.

  • Sehr glücklich sind wir über eine Annäherung an andere Vereine der Umgebung:
    –  In Kooperation mit dem Hollerhaus fand eine eindrucksvolle Lesung  unseres Mitglieds Anatol Regnier statt. Er las aus seinem Buch „Jeder schreibt für sich allein“, in dem er Schicksale von Schriftstellern in der NS-Zeit, wie immer sehr gut recherchiert, beschreibt.
    – Verständigung mit  der Pocci Gesellschaft (wir haben die Einladung zu einem wunderbaren Oscar Maria Graf Abend weitergeleitet).
    – Der Kulturverein Berg lud die OSV Mitglieder zu einer Vernissage in den Marstall nach Berg ein, in dem eine Ausstellung von Bildern ortsansässiger Künstler zu bewundern war.

  • Auf folgende Dinge, die sich derzeit in der Gemeinde abspielen, haben wir ein besonderes Augenmerk:

    – Die Baugenehmigung für den Neubau von achtzig Seniorenwohnungen der KWA auf dem ehemaligen Wiedemann-Areal in Ambach ist erteilt und im Landratsamt einzusehen. Dabei mussten wir feststellen, dass die überbaubare Fläche, die im Bebauungsplan mit 4.785 m² festgesetzt ist, um circa 1.600 m² überschritten wird, weil offenbar die weiteren Flächen nach § 19 Abs. 4 Baunutzungsverordnung nicht mitgerechnet wurden. Der Bebauungsplan ist also – wie von Rechtsanwalt Dr. Schönfeld festgestellt – wegen fehlerhafter Festsetzung der überbaubaren Grundfläche rechtswidrig.  Die darauf beruhende Baugenehmigung dürfte ebenfalls rechtswidrig sein. Weil wir als Verband nicht unmittelbar betroffen sind, haben wir kein Klagerecht. Ob die betroffenen Nachbarn sich dagegen zur Wehr setzen, bleibt abzuwarten. Elf Bäume, die als besonders schützenswert bezeichnet sind, sind bereits der Abholzung zum Opfer gefallen

    – Zur Aufstellung von Bebauungsplänen für großflächige Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet haben wir Stellung genommen. Wir begrüßen diese Planung grundsätzlich. Wir meinen allerdings, dass die Planung auf eine breitere Grundlage gestellt werden und versucht werden sollte, mehr Bürger einzubeziehen. Wir werden Sie über den Vorgang informieren.

  • Dann möchten wir Sie noch über interessante, sehr erfolgreiche Veranstaltungen des OSV in den letzten zwei Monaten informieren:

    – Kurz vor deren Ende konnten wir noch eine Führung im Buchheim Museum zur grandiosen Ausstellung „Blaue Reiter und Brücke Maler“ anbieten. Eine große Anzahl OSV Mitglieder verbrachte bei sommerlichen Temperaturen einen herrlichen Nachmittag in Bernried.

    – Der erste OSV-Stammtisch fand Anfang November im Kaminstüberl im Landgasthaus Huber in Ambach statt. Wir freuten uns über 18 interessierte Mitglieder.  Diese zwanglosen Treffen wollen wir in unregelmäßigen Abständen in möglichst allen Ortsteilen einmal anbieten. Der nächste Stammtisch wird voraussichtlich nach den Faschingstagen in Münsing stattfinden.
    – Großen Erfolg beim Verkauf der von Mechthild Felsch selbstgemachten Springerle mit der „Skyline“ von Münsing konnten wir auf dem Münsinger Advent verbuchen und somit den Aktionskreis eine Welt mit einer Geldspende unterstützen. Erstmalig stand am ersten Adventssonntag allen Vereinen der Gemeinde der Dorfplatz zur Verfügung. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir mit vielen Bürgern und Interessierten ins Gespräch kommen.

  • Abschließen möchten wir mit ein paar Informationen über geplante Veranstaltungen im kommenden Jahr (Einladungen folgen!) :

    – Felix Kruis wird uns am 27.1.23  in seine Arbeit als Multimedial-Künstler einweihen. Sicher eine spannende Geschichte.

    – Für den 24.3.23 konnten wir Wowo Habdank aus Holzhausen gewinnen, aus den Erinnerungen von Fritz Wagner an seine Kindheit auf dem Obersalzberg zu lesen. Eine reizvolle und interessante Sichtweise auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

    – Der Berger Kulturverein hat bei unserem Vorsitzenden Prof. Johannes Umbreit um musikalische Unterstützung für eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Kapelle in Mörlbach angefragt. Die zwei neuen Vorsitzenden des OSV und des Berger Kulturvereins Johannes Umbreit und Nils Schad werden gemeinsam musizieren und somit eine neue Seite der Kooperation zweier Ostufervereine einläuten.

Wie Sie sehen, tut sich Einiges im OSV. Bitte bleiben Sie mit Wünschen und Anregungen mit uns in Kontakt. Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit.

In diesem Sinn wünschen wir Ihnen nun noch ein paar ruhige, winterliche Tage.

Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Umbreit, Petra Schulze, Manfred Stecher, Gustav Neumeister, Mechthild Felsch, Mechtild Friedrich-Schoenberger, Matthias Richter-Turtur, Carl Schmöle und  Martin Maier

20.12.22

Vorfreude auf Weihnachten beim Dorfadvent in Münsing

Eine freundliche vorweihnachtliche Stimmung mit wärmenden Sonnenstrahlen hat eine große Anzahl von Besuchern am Ersten Adventssonntag auf dem Münsinger Dorfplatz gelockt.

Der Aktionskreis Eine Welt hat die Vereine eingeladen, einen ganz besonderen Adventsmarkt zu gestalten. Und so beteiligten sich der Trachtenverein, die Wasserwacht, der Pfarrgemeinderat, die Burschen und Madeln, der Holzhauser Kindergarten und das Holzhauser Standl-to-go und der OSV zusammen mit einigen Privatleuten an einem bunten Adventsmarkt mit einem vielfältigen Angebot an einem Markt mit ganz besonderer Athmosphäre. Die Kinder und Eltern glänzenden Augen und viel Freude Weihnachtslieder, die zwei Großväter mit der Ziehharmonika und Tuba begleiteten.

Beim Standl vom Ostuferschutzverband gab es eine besondere Gebäck-Rarität. Münsings berühmtes Panorama mit Kirche zun Bergkette, gebacken als Springerle.

Selbstverständlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.
Neben Gulaschsuppe, Bratwurst- und Schnitzelsemmel, Waffeln und Popcorn, Kuchen und Plätzchen gab es warme Getränke wie Kaffee und Glühwein.

Jeder schreibt für sich allein – Schriftsteller im Nationalsozialismus“

Lesung von und mit Anatol Regnier: Jeder schreibt für sich allein – Schriftsteller im Nationalsozialismus“

In Kooperation zwischen dem Ostuferschutzverband und dem Hollerhaus in Irschenhausen fand am 9.12.22 eine musikalische Lesung statt. Der sicher jedem als Elternhaus des „Bullen von Tölz“ in der gleichnamigen Fernsehserie bekannten Drehort, war mit fast 70 Teilnehmern voll besetzt. Das war für uns Veranstalter besonders erfreulich, da die Tage vor Weihnachten meist terminlich verplant sind und das Thema anspruchsvoll war.

Für viel Zustimmung sorgten die Begrüßungsworte von Petra Schulze, dass der OSV das Mitglied Anatol Regnier einbringen konnte und das Hollerhaus eine wunderbare Location! Wir freuen uns über den Start einer hoffentlich fruchtbaren Zusammenarbeit!

Fürs kommende Jahr sind wir bereits mit weiteren Autoren im Gespräch. Besonders freuen wir uns, dass wir uns schon auf die Suche nach einem geeigneten Raum für die Lesung des Buchs „Bergheim“ vom Münsinger Verleger und Autor Fritz Wagner begeben haben. Wowo Habdank aus Münsing, bekannt als Theater- und Filmschauspieler und Hörspielsprecher, wird uns dieses beeindruckende Buch über Fritz Wagners Kindheit  am Obersalzberg vorstellen. Freuen Sie sich auf einen eindrucksvollen Abend, über den Sie noch gesondert eingeladen werden.

Alles tut weh

Berührende Lesung von Anatol Regnier im Hollerhaus

Irschenhausen – „Alles tut weh“ entschuldigt sich Anatol Regnier zu Beginn der Vorstellung im Hollerhaus mit einem lausbubenhaften Lächeln und ergänzt: „die Arthritis“. Aber wenn Lia Schneider-Stöckl zu einer „musikalischen Lesung“ einlade, dann würde er auch die Gitarre mitbringen und sein Bestes versuchen.

Und ja, man merkte ihm an, dass sich die Hände mit den Saiten seines Zupfinstruments schwertaten. Hingegen mit den Seiten seines neuen Buchs „Jeder schreibt für sich allein“, da lief alles wie am Schnürchen. Er las ausgewählte Textstellen und erzählte im voll besetzen Atelier über die Entstehungsgeschichte dieses Druckwerks. Der Titel sei dem Buch „Jeder stirbt für sich allein“ von Hans Fallada nachempfunden, auf das er im Jahr 2011 bei seinem Sohn Michael aufmerksam geworden war. Es hat Regnier „nachhaltig beeindruckt“.

Zunächst wollte der 77-jährige Ambacher eine Biografie über Hans Fallada, 1893 als Rudolf Ditzen in Greifswald geboren, schreiben. Doch ein anderer Verlag und ein anderer Autor waren ihm zuvorgekommen. Nach einjähriger Bedenkpause war ihm klar: „Es gab ja so viele Dichter, auch hier aus der Region, die nicht emigriert, sondern geblieben sind. Diese Lebensentscheidung wollte ich beleuchten. Wie sie ihr Leben in der Nazizeit gestaltet haben und welche Kompromisse sie eingehen mussten.“

Regnier schöpfte aus dem Vollen. Er hat monatelang tief in Archiven gegraben, Informationen, geschichtliche Gräueltaten und amüsante Episoden zusammengetragen, ausgewertet und zu einem Buch verdichtet.

Diese Inhalte mischte er jetzt gekonnt mit privaten Anekdoten. Das Publikum lauschte aufmerksam und erfuhr viel Wissenswertes auch über den Ambacher – später Wolfratshauser – Autor Ernst Wiechert, die Ebenhauser Schriftstellerin Ina Seidel, den Tölzer Arzt und Schriftsteller Hans Carossa und über Wilhelm Emanuel Süßkind, den Vater des berühmten Patrick Süßkind, Schöpfer des Weltbestsellers „Das Parfüm“.

Die musikalische Lesung endete mit einem Zitat von Hans Fallada, der nach einem schwierigen Leben, vielen Erfolgen und tiefsten Krisen schlussendlich sein gefeiertes Buch zu Papier brachte. 550 Seiten innerhalb von vier Wochen. Regnier weiß – sicher auch aus eigener Erfahrung: „Jeder Stoff, in den man sich wirklich hineinkniet, gibt schließlich nach.“ BETTINA SEWALD, Isar Loisachboten, 20.12.2022

OSV Stammtisch

Erster OSV Stammtisch war ein voller Erfolg

Am 10.11.2022 traf sich im Kaminstüberl beim Huber in Ambach ein großer Kreis interessierter Bürger. Zunächst wurde gemütlich zu Abend gegessen und dann gab es viel zu diskutieren.

Der erste Vorsitzende Johannes Umbreit kam zügig auf die geplanten Photovoltaikanlagen in der Gemeinde zu sprechen. Es sei zu begrüßen, dass  Münsing aus ökologischer wie auch aus Gründen der Energieversorgung in der aktuellen Energiekrise, mit großem Tempo vorangehe und insgesamt 25 ha Freiflächen vorgesehen hätte.

In der anschließenden Diskussion kamen viele Frage auf: Warum konnte ein Antragsteller allein bereits ein Fünftel der Gesamtfläche für sich beanspruchen? Wäre es nicht angemessener, auf eine größere Anzahl kleinerer Anlagen zu setzen, und zwar auch aus Gründen der Akzeptanz der Anlagen in der Bürgerschaft? Sei es denn gesichert, dass alle Eigentümer von geeigneten Flächen hinreichend Kenntnis über diese anstehenden Entwicklungen in Münsing haben?  Gibt es Bürgerbeteiligungsmodelle? Plant die Gemeinde eine Visualisierung, mit Blickrichtungen von verschiedenen Standpunkten aus?

Einige dieser Fragen konnten fleißige Zuhörer von Gemeinderatssitzungen, sowie insider  beantworten. Mechthild Felsch aus dem OSV Vorstand trug als Kreisrätin weitere interessante Details bei. Hier zeigt es sich, dass wir gut aufgestellt sind.

Unser Beirat Carl Schmöle überbrachte Grüße des neu gewählten Vorstands des Kulturkreises Berg mit. Wir freuen uns, dass auch hier, wie auch zur Pocci Gesellschaft, eine Kooperation angelaufen ist.

Petra Schulze berichtete von einer wunderbaren Führung für den OSV im Buchheimmuseum „Blauer Reiter und Brücke Maler“. Sie machte auch darauf aufmerksam, dass sich der OSV beim „Münsinger Advent“ am 1. Adventssonntag mit einem eigenen Stand beteiligen werde, um so Hilfsprojekte zu unterstützen. Erfreut zeigte sie sich über die enge Zusammenarbeit mit dem Hollerhaus, in dem man gemeinsam am 9.12. eine Lesung von Anatol Regnier veranstalten werde.

Weitere Themen waren der derzeitige sehr geräuschvolle und staubige Abriss des  ehemaligen Wiedemann Sanatoriums in Ambach und die Frage nach der wohl noch ausstehenden Baugenehmigung, die hoffentlich die  strittige Frage der Gesamtfläche klären kann.

Das längst überfällige Ende der Restaurierungsarbeiten an der Ammerlander Schlosskapelle scheint greifbar. So hatten Frau Schönberger, Frau Felsch und Frau Schulze viele Gespräche mit Handwerkern, sodass nun hoffentlich zügig an der Fertigstellung gearbeitet werden kann. Die Gelder dafür liegen zweckgebunden in den Hände des OSV und werden vom Kassier Manfred Stecher akribisch verwaltet.

Wir sind erfreut über eine ganze Reihe von OSV-Neuzugängen. Den nächste Stammtisch im Januar werden wir angesichts der erfreulich hohen Teilnehmerzahl in einem größeren Raum planen. Wir möchten uns jeweils in einem anderen Ortsteil treffen, um direkt vor Ort auf Fragen und Anregungen eingehen zu können.

Kaminstüberl im Hotel Huber, Ambach